Tag der Schiene: Selfkantbahn

Dom-Führung mit dem Dombau-Meister

Zeigt das farbige Richter-Fenster im Kölner Dom Märtyrer:innen und ist es wirklich gespiegelt? Wem gehört der Dom? Warum ertönt ein Schwalbennest im Kirchen-Schiff? Hat sich die Türmchen im Krieg gedreht? Wie viele Züge passen auf die Eisenbahn-Brücke?🚂 Warum ist da eine nackte Frau im Mosaik des Chores am Schrein der Heiligen Könige? Was hat Ochsen-Blut damit zu tun? Dombaumeister Peter Füssenich hat Nerven aus Stahl und nimmt Mark & Ines mit auf eine Tour, bei der auch noch Jahrhunderte alte, schweinische Einkratzungen, Eulen und eine Fußbodenheizung zu sehen sind 💒

Serial Killer Exhibit Berlin

Official Text: 

»Manson, Bundy, Dahmer and more are waiting for you! Debunk the mysteries behind the most twisted minds of the century with an exploration of serial killers’ lives from a scientific, historical and educational perspective. See the never-before-displayed collection of hundreds of original artifacts, including documents and drawings of the most famous killers made by themselves. 

Step inside detailed recreations of the most famous crime scenes, and learn all about the FBI methodology to identify and analyze psychological profiles of these individuals.

Date: From September 6, 2025

Opening hours: Closed on Monday and Tuesday

From Wednesday to Friday, open from 10 AM to 6:30 PM, last entry at 5 PM.

On Saturday and Sunday, open from 10 AM to 7:30 PM, last entry at 6 PM.

Duration: 90 minutes

Location: Neukölln Speicher, Ziegrastraße 1, 12057 Berlin, Germany

Age requirement: Recommended 14+. Children under 14 are admitted only when accompanied by an adult. Please consider content suitability for a younger audience.«

Mark's foreword in the exhibition catalog

Vorwort von Mark

Serienmörderinnen und Serienmörder haben das „gute Gefühl“ für ihre Umgebung verloren. Sie sind einsam, jedoch nie verrückt. Sie können klar und ehrlich sein in dem, was sie zu wollen glauben – zu sich und zu anderen. Doch sich unsozial ausprägende Persönlichkeitsstörungen plus Geradlinigkeit: Das ist eine fiese Mischung. Im besseren Fall bewähren sich derart veränderte Menschen gut in Berufen, in denen sie eine Krise nach der anderen verwalten müssen. Im schlechteren Fall, töten oder verzehren (oder alles nacheinander) sie reihenweise Menschen.

Die Opfer von Serienmörderinnen und Serienmördern haben oft wenig bis nichts getan. Es sind Sex-Arbeiterinnen und Sex-Arbeiter, Hausangestellte, Kinder, Arme, Verführte oder Gutgläubige. Wenn wir Serienmorden vorbeugen wollen, müssen wir daher Täterinnen und Täter verstehen. Denn Menschen ohne Argwohn und Schutz, also die liebsten Mordopfer der Serientäterinnen und Serientäter, wird es immer geben. Diese Seite der Geschichte ließe sich nur in einer heilen Welt ändern. In der Kriminalistik leben wir aber nicht im Glitzermärchen.

Auch Polizistinnen und Polizisten sowie andere Beteiligte erwischt es regelmäßig, wenngleich nicht als Getötete. Der Staatsanwalt meines Klienten Luis Alfredo Garavito (+ 2023), der über dreihundert Kinder vergewaltigte und zu Tode folterte, war bei meinem letzten Besuch so durcheinander, dass sich jedes weitere Gespräch mit ihm aus Rücksicht auf seine Nerven erübrigte. Der letzte Hoffnungsschimmer des kolumbianischen Rechtskundlers war, dass Gott ihm den fürchterlichen Garavito-Fall zugeteilt habe. Ich weiß bis heute nicht, warum das für ihn tröstlich sein konnte. Zumal es doppelschneidig ist: Denn „sein“ Serientäter Garavito war überzeugt, dass Gott mit ihm, dem Täter, am Ende aller Zeiten gemeinsam durch das Jenseits schreiten würde. Woher ich das weiß? Er hat es mir in eine Bibel mit Goldschnitt geschrieben, nachdem er im Gefängnis als Christ getauft worden war. Der einzige, der einigermaßen seelisch heil aus dem Fall herauskam, war Garavitos evangeliker Priester. Der hatte einig Jahre lang wegen Kokainschmuggels hinter Gittern gesessen und erst in seiner Heimat und dann im Gefängnis in den Vereinigten Staaten gelernt, dass das Gute und Schöne nicht vorwiegend hier auf der Erde zu finden ist.

Die an Garavitos Fall beteiligten Polizisten hatten den Müttern der verschwundenen Kinder zunächst nichts geglaubt. Vor allem nicht, dass die Kinder am hellichten Tag entführt worden sein könnten. Das haben sie später bitter bereut und nie mehr vergessen. Bis an ihr Dienstende versuchten sie, den Eltern Unterstützung zukommen zu lassen. Doch es war vergebens. Wer soll einer Mutter ein Kind ersetzen oder den verlorenen Glauben an die Gerechtigkeit?

Manche der Polizisten vor Ort fragten mich, ob die ländliche Musik in Garavitos Heimat ihn zum Serientäter gemacht haben könnte. Das zeigt: Der weg von solchem Aberglauben bis zur wirksamen Für- und Vorsorge ist in einem armen, von Gewalt geprägtem Land allzu lang. Und es stellt eine Gemeinsamkeit zur längst widerlegten Aussage dar, dass Computerspiele, Kinofilme, Comics oder ähnliches Gewalt auslösen würden. Doch so einfach ist es nicht: Alle Medien können Gutes ebenso fördern wie Schlechtes. Darüber entscheiden nicht zuletzt die Umwelt und die Persönlichkeit der Betrachterinnen und Betrachter.

Zu derartigen Missverständnissen kommt es im für viele Menschen spannenden, aber nicht in der Tiefe ergründeten Feld des Serienmordes öfter.

So etwa bei Jeff Dahmer (+1994): Neuerdings durch Netflix, ein superbes Comic seines Schulkameraden, wieder veröffentlichte Gespräche mit dem Täter sowie ein älteres Buch seines Vaters – all diese Veröffentlichungen erzählen auf unterschiedliche Weise vom Leben und den Taten eines der bekanntesten Serienmörder. Ein Monster, eine Bestie, ein Psycho – keine Frage. Und doch, wenn ich die Aufzeichnungen der Gespräche mit ihm sehe, sitzt da vor allem ein grundehrlicher, ruhiger Mensch, der allerdings nicht den Hauch einer Ahnung hat, wie tragfähige und gesunde Beziehungen aussehen könnten. Jedenfalls gelingen sie nicht durch das Einspritzen von Drogen in den Schädel und dem Lauschen am Herzen des „Partners“.

Das hat sogar Dahmer selbst eingesehen. Eigentlich hat er sogar alles eingesehen. Doch bis heute gibt es keine sichere Therapie für seine Persönlichkeitsstörungen. Nichts hält die Täterinnen und Täter auf, obwohl sie Einsicht zeigen. So kommt es, dass es immer neue Serienmörder gibt, selbst dann, als niemand mehr glaubte, dass dies dank Kriminaltechnik und Massendaten noch möglich sei. Das unerwartetste Beispiel dafür ist Samuel Little (+ 202). Es war nicht einmal bekannt, dass eine lange und unerkannte Serie von Morden vorlag (ja, vorwiegend an Sex-Arbeiterinnen und ja, mehrfach dachte man, sie seien an Drogen oder durch Unfälle gestorben).

Auch bei deutschen Tätern gibt es schon lange viel zu entdecken, weil viel aufgeschrieben wurde. Märchenhaftes überschattet nicht selten einen nur noch glimmenden Kern. Wussten Sie beispielsweise, dass die Ehefrau des Frauenmörders Peter Kürten (+ 1931) einigen der weiblichen Opfern ins Gesicht sagte, sie sollen sich von ihrem Mann fernhalten, weil er wirklich sehr gefährlich sei? Dass der einst gefürchtete Serienmörder Bruno Lütge (+ 1944) die dreiundfünfzig Morde „im ganzen Reichsgebiet“ gar nicht durchgeführt haben kann? Und dass die Nazis, um zu verhindern, dass der Unsinn um die von Lütge nachgeplappert gestandenen Morde aufflog, erst gar keine Gerichtsverhandlung anberaumten? Er starb übrigens unter ebenso ungeklärten Umständen wie der Kannibale Karl Denke (+ 1924, 31 Morde), der sich angeblich in seiner Zelle an einem großen Taschentuch erhängt haben soll.

Wie sehr die Täter mehr als alles andere beziehungsgestört sind, zeigt sich am deutschen Jungenmörder Jürgen Bartsch (+ 1976). Er hatte Kerzen nicht etwa stets im Gepäck, um seine Opfer zu foltern – das wäre angesichts einer Abbildung gesetzlich erlaubter Kerzen-Folter im Strafgesetzbuch von Maria Theresia zumindest denkbar gewesen: „Mit einem Kerzenbündel unter den Achseln brennen.“ Nein, Bartsch wollte seinen Opfern ein Lichtlein in der Dunkelheit gegen ihre kindliche, allerdings keineswegs kindische, Todesangst geben: Er lagerte sie tags in einem Stollen, um die Kinder nachts dann zu Tode zu foltern. Außerdem, so seine Aussage, verbreiten Kerzen doch eine angenehme Stimmung, so wie sie Erwachsene im flackernden Licht erleben, wenn sie sich – laut Bartsch – „ganz doll lieb haben“.

Bartsch wand sich darum, zuzugeben, die Opfer zu geküsst zu haben oder gar nekrophil zu sein. Doch wie auch bei Jeffrey Dahmer platzte die Bindungsstörung in der Befragung ungewollt aus ihm heraus: Er hatte sich sehr wohl an den Leichen der von ihm zu Tode gefolterten Kinder zu schaffen gemacht, aber nur, weil diese Art der schlimmst möglichen Bindung für ihn so unendlich angenehm war.

Er wollte den für ihn schönen, befreienden und beruhigenden Moment genießen. Das wusste er und das sagte er selbst. Doch niemand glaubte ihm. Hätten die Menschen damals das Fürchterliche für wahr gehalten, hätten viele Tagen anderer Menschen, die ebenso bindungsgestört waren und sind, verhindert werden können.

NABU-Vogel-Halloween-Podcast 🦉

Heute haben wir den neuen Halloween-Vogel-Podcast für euch aufgenommen 🔭 Ist superschön geworden, lasst euch überraschen 🦜 Dankend und herzlich euer: Marky Mark nebst den beiden super-freundlichen Vogel-Päpsten Martin Rümmler vom NABU & Fabian Karwinkel, von der Uni Münster & der Naturschutzjugend NAJU & Sunbird Images 

Halloween-Special bei Reingezwitschert: Gefiederte Verbrechen & Vogel-Forensik. In dieser rabenschwarzen Episode wird’s kriminell und zwar mit Federn! Eure True-(Bird)-Crime-Hosts, Fabian und Martin, steigen gemeinsam mit dem legendären Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke hinab in die düstere Welt der gefiederten Täter und tierischen Zeugen. Welche Vögel haben Menschen auf dem Gewissen? Welche gefiederten Augenzeugen haben eine Tat beobachtet und vielleicht sogar verraten? Und vor allem: Wer ist am Ende wirklich aufgeflogen? Zwischen Forensik, Vogelgezwitscher und schrägem Humor klären wir die wichtigsten Fragen rund um Mord, Möwen und Meisen. Ein Halloween-Special, das euch garantiert nicht kalt lässt, außer vielleicht der Uhu mit Alibi. Also: Licht aus, Podcast an – und vielleicht das Fernglas bereithalten. Man weiß ja nie, wer gerade durchs Fenster schaut …

Alle Links und Infos zu den Themen dieser Folge findet ihr wie immer unter: 👉 NABU-Vogel-Podcast

Fragen, Feedback oder einfach ein nettes Hallo? Schreibt uns an: vogelpodcast@NABU.de

Die meisten meiner Zuschauer sind dem Tod schon viel zu nahe gekommen

Quelle: Uckermark Kurier / Nordkurier | 5. und 6. September 2025

„Die meisten meiner Zuschauer sind dem Tod schon viel zu nahe gekommen“

Von Heiko Schulze

Dr. Mark Benecke entführte das Publikum im Großen Saal der Uckermärkischen Bühnen in die Welt der Serienmörder und Kannibalen. Er selbst bekannte im Interview mit dem Uckermark Kurier, sehr gerne in die Uckermark zu kommen.

Kriminalbiologe Mark Benecke versteht es, mit Tod, Verwesung und der spannenden Spurensuche nach Tätern und deren Motive zu faszinieren. Mit uns spricht er über diese Faszination.

Herr Dr. Benecke, Sie waren bereits wiederholt in der Uckermark mit Ihren Vorträgen, unter anderem in Schwedt und Templin, zu erleben. Haben Sie eine persönliche Verbindung zur Uckermark oder ist Ihnen diese Region durch einen der von Ihnen als Kriminalbiologe aufgeklärten Fälle bekannt?

Beides. Ich war in den letzten 25 Jahren wirklich schon oft hier und habe die Veränderungen in der Region mit Neugier verfolgt. Aus meiner Sicht ist es viel schöner und lebendiger geworden. Ich fotografiere auch immer die Häuser, Straßen und Menschen bei Veranstaltungen und stelle die Aufnahmen ins Netz. Es gibt viele freundliche Rückmeldungen, Tipps und vor allem die Lehre, dass Menschen überall halt Menschen sind.

In Schwedt hat mich von Anfang an besonders überrascht, dass vermutlich durch die „fossilen Geldquellen“ mit den Uckermärkischen Bühnen ein tolles Veranstaltungsgebäude besteht, das viele Menschen im Rest Deutschlands gar nicht kennen.

In Schwedt widmeten Sie sich unter der gerafften Überschrift „Serienmord“, so war es angekündigt, „skurrilen, teilweise ekligen bis spannenden Fragen“. Das Interesse an Ihren Vorträgen ist ungebrochen groß. Womit erklären Sie sich diese Faszination an den von Ihnen gesetzten, mitunter morbiden Themen, von denen man doch insgeheim hofft, dass sie nie die eigene Familie und Freunde und deren Lebenswirklichkeit betreffen mögen?

Die meisten meiner Zuschauerinnen und Zuschauer sind dem Tod schon viel zu nahe gekommen. Sei es durch den frühen Tod von Angehörigen oder körperlichen oder sexuellen oder gefühlsmäßigen Missbrauch. Sicher ist das Interesse an Serienmorden auch dadurch gespeist, solche Erfahrungen besser einordnen zu können.

Es gibt bei Harry Potter ja Thestrale, die nur Menschen mit entsprechenden Erfahrungen sehen können. Ich vermute einmal, dass es bei meinem Publikum des Öfteren genauso ist.

Bemerken Sie bei Ihren Vorträgen und den sich dabei ergebenen Gesprächen Unterschiede im Publikum der alten und neuen Bundesländer, beispielsweise was die Aufgeschlossenheit, die altersmäßige Zusammensetzung oder das Geschlecht betrifft?

Nein. Wie schon erwähnt: Menschen sind Menschen. Das gilt auch für andere Länder, also nicht nur Bundesländer.

Ich arbeite ja international und habe beispielsweise im Dschungel in Kolumbien bei den Studierenden super gute Fragen erhalten, die ich anderswo noch nie gehört hatte. Am ehesten gibt es Altersunterschiede, weil natürlich verschiedene Generationen verschiedene Erfahrungen gemacht haben. Diese waren in Ost und West aber gar nicht so unterschiedlich, wie manche es behaupten ...

Sehr schön zu sehen ist das an Grenzzonen, beispielsweise in Thüringen in Richtung Hessen und Niedersachsen oder auch im Osten an Grenzen zu Österreich, der Tschechischen Republik oder Polen. Meine Frau pflegt nur zwischen Nord-, Mittel- und Süddeutschland zu unterscheiden. So kann man es ja auch betrachten.

Vermutlich betreffen meine Vorträge so grundsätzliche menschliche Fragen wie Liebe, Sünde, Tod, Gewalt, Vernunft, Gerechtigkeit, Wahn, Verwesung und Fairness, dass das ehemals geteilte Deutschland hier keinen tiefen Einfluss hatte.

Welches ist die wichtigste Botschaft, die Sie bei Ihrer verständlichen Vermittlung von wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen Ihrem Publikum vermitteln wollen?

Niemals Fremdworte verwenden. Egal, warum. Die meisten Fremdworte kenne ich ja auch nicht.

Der ständige und vielschichtige Umgang mit Gewalt, Tod, extremen menschlichen Verhalten – hat dieser Ihren Blick auf den Wert des Lebens und die Gesellschaft verändert?

Ich bin froh, dankbar und ebenso verspielt, aber auch demütig, dass die Menschen, die ich kennengelernt habe, und ich jeweils eine Runde auf diesem Planeten geschenkt bekommen haben - wie ein Freispiel am Flipper oder im Computerspiel.

Ob andere Menschen sich dafür einsetzen, dass unsere gesellschaftliche Welt und das, was wir „Umwelt “ nennen, erhalten bleibt, kann ich nur sehr begrenzt beeinflussen. Natürlich entsteht daraus auch manchmal ein Gefühl des Fremdelns, weil viele Menschen - obwohl sie sehen, dass sie Dinge ändern könnten - das einfach nicht tun. Es ist aber wie im schon genannten Computerspiel: Ich kann nur das tun, was in meinem Handlungsspielraum liegt.

Welches sind Ihre aktuellen Forschungen beziehungsweise Buchprojekte, an denen Sie arbeiten?

Wir haben haufenweise Fälle von Menschen, die Angehörige von Verstorbenen sind oder solchen, die im Knast sitzen oder Menschen, die sehr alte Fragen haben. Beispielsweise zu den zu DDR-Zeiten angeblich adoptierten Babys und Kindern.

Zuletzt haben wir bei der größten kriminal-biologisch rechtsmedizinischen Tagung in den Vereinigten Staaten (American Academy of Forensic Sciences in Baltimore/USA) unsere Untersuchung der Lampenschirme, des Schrumpf-Kopfes und des Taschenmesser-Etuis aus dem Konzentrationslager Buchenwald vorgestellt.


Bekannter Kriminalbiologe: Vor diesen Typen sollte man sich in Acht nehmen

Von Heiko Schulze

Serienmörder entsprechen in den meisten Fällen nicht den über sie in Umlauf befindlichen Klischees. Jemand, der ihnen bereits gegenübersaß, erklärt, worauf man achten muss.

„Wir wünschen uns Serienmörder als bucklige, warzige Monster, die eine Schleimspur hinterlassen, an der sie zu erkennen sind.“ Der bekannte Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke, der es am 4. September mit seinem Vortrag „Serienmord“ einmal mehr verstand, sein Publikum im ausverkauften Großen Saal der Uckermärkischen Bühnen in Schwedt in seinen Bann zu ziehen, weiß, dass Serienmörder so gar nicht diesem „Wunschbild“ entsprechen.

Dr. Benecke hat ihre Spuren analysiert, saß ihnen gegenüber, hat ihre Geschichte hören, ihre Gedankengänge erfahren wollen. Auch die jenes Gelegenheitsarbeiters, der in Kolumbien aus „Lust am Leid“ 300 Kinder getötet haben soll. Niemand sonst wollte mit dieser „Bestie“ reden, ihr zuhören. Dr. Benecke tut es, schaut in menschliche Abgründe aus einem bestimmten Grund: Zu verstehen, „damit solche Taten nicht mehr passieren“.

Serienmörder, so die Analyse des Kriminalbiologen, sind „zu 99,9 Prozent angepasst, unauffällig“. Sie tragen eine durchschnittliche Kleidung, Frisur, haben keine Tattoos oder Piercings - dafür auffallend geputzte Schuhe: „Es sind keine ‚Verrückten‛, die in einer Psychiatrie behandelt werden. Sie wissen genau, was sie tun.“

Nur, dass sie extrem unsozial sind und eitle Narzissten, die von sich selbst überzeugt sind, anderen überlegen zu sein. „Es sind Menschen, die mit ihren Taten aufhören könnten, aber es nicht wollen. Sie kennen keine Reue, haben kein Gewissen. Dieses ist in ihren Gehirnen nicht verdrahtet.“

Dabei seien es oft die „Schwiegermutter- oder Messdiener-Typen“, in denen das Böse schlummere. Mark Benecke betont, kein Psychiater zu sein, sondern nur anhand der Spuren wie Blut, Sperma oder Fingerabdrücke an Tatorten oder Opfern seine Schlussfolgerungen zu ziehen: „Was Menschen erzählen, ist mir dabei völlig egal.”

Er halte dieses nicht nur als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger so, sondern in vielen Bereichen des Lebens. Ihm gehe es darum, „eine Messung und keine Meinung“ zu haben. „Zeige mir die wissenschaftliche Studie dazu“ - entgegnet er auch jenen Kommentatoren in sozialen Netzwerken, die Fakten bezweifeln, ohne sie faktisch entkräften zu können. Sei es zu Pandemien wie Corona oder Klimaveränderungen.

In Deutschland, so die Fakten, würde es im Jahr circa 220 Morde geben, dagegen sind es zum Beispiel in Mexiko 32.000 jährlich. Was in Deutschland geschehe und nicht nur ihn sehr beschäftige, seien circa 10.000 Selbsttötungen im Jahr. Dabei zeige eine aktuelle Studie aus Amerika, dass jene, die quasi in letzter Minute gerettet werden konnten, nach erfolgreicher Therapie froh und dankbar sind, ihr einmaliges Leben behalten zu haben.

Bei depressiven Menschen gebe es gute Möglichkeiten, diese zu heilen und in den Griff zu bekommen. „Bei Narzissten mit antisozialer Persönlichkeitsstörung gibt es - Stand Herbst 2025 - keine Therapie“.

Auch eine Strafe funktioniere bei diesen nicht, mehr Härte - wie bei neuen Taten immer wieder lautstark gefordert - bewirke das Gegenteil. Täter fühlten sich beispielsweise durch mediale oder sonstige Aufmerksamkeit eher geschmeichelt.

Dabei werde natürlich nicht jeder antisoziale Narzisst mit sauber geputzten Schuhen gleich zum Serienkiller. Mitunter aber zum Vorgesetzten: „In solchen Fällen hilft es oft nur zu kündigen, um an und unter ihnen nicht zu leiden. Ändern werden sich solche Typen nicht.“ Eigene moralische Maßstäbe gelten für diese nicht und könnten Narzissten auch so gut wie gar nicht vermittelt werden.

Dr. Benecke nahm in seinem fast dreistündigen Vortrag das Publikum anhand historischer und aktueller Fälle zudem in die „Welt“ der Kannibalen mit. Wenn es bei den zu Illustrationszwecken gezeigten Bildern zu heftig wurde, riet er dazu, seinem Vortrag für ein paar Minuten ruhig mit geschlossenen Augen zu lauschen.

Er selbst zeigte sich begeistert von dem aufgeschlossenen, interessierten Publikum in der Uckermark und versprach bald wiederzukommen. Als Schlussbild gab es ein glitzerndes Einhorn zu sehen, das dieses später als „Einschlafhilfe“ in seine Träume mitnehmen sollte, so der Wunsch des 55-jährigen Kriminalbiologen an das applaudierende Publikum. Wie groß das Interesse an seinen Erfahrungen und Erkenntnissen ist, zeigte sich einmal mehr an den Bücherstapeln, die viele Besucher auf dem Nachhauseweg mit sich trugen. Versehen mit einem besonderen „Madenstempel“.

OB-Wahl Köln: Interview in der 'Wohngemeinschaft' mit KStA & Kasalla

Am 14. September wird in Köln gewählt. Wer folgt auf Henriette Reker? Wer sind die Menschen, die Kölner OB in spe werden wollen? Wie ticken sie – und welche Pläne haben sie für Köln? Um das herauszufinden, haben Basti Campmann, Frontmann von Kasalla, und Sarah Brasack, stellvertretende Chefredakteurin des „Kölner Stadt-Anzeiger“, zum Live-Podcast in die Kölner Wohngemeinschaft eingeladen.

In dieser Folge: Mark Benecke, Kandidat der Satire-Partei „Die PARTEI“. Sie können das Gespräch hier im Player hören oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen nach dem Podcast „Talk mit K“ suchen.

Alle Gespräche mit den elf OB-Kandidatinnen und Kandidaten sind jetzt als Podcast „Talk mit K“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“ abrufbar, auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Spotify und Co. Der Erlös der Abende in der Wohngemeinschaft wird gespendet an „Wir helfen“, die Hilfsaktion für Kinder des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Bundesrechtsanwaltskammer & Mark Benecke 👩‍⚖️ Podcast "(R)Echt Interessant"

Quelle: (R)Echt interessant – Podcast der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK)

In der Podcast-Reihe "(R)ECHT INTERESSANT!", die 2020 etabliert wurde, spricht Geschäftsführerin und Pressesprecherin der BRAK, Rechtsanwältin Stephanie Beyrich, mit den unterschiedlichsten Kolleg:innen und gewährt spannende Einblicke in ihren Berufsalltag und in verschiedenste Tätigkeitsfelder. Neben aktuellen gesetzlichen Entwicklungen werden auch das Jurastudium und das Referendariat beleuchtet und der Ausbildungsberuf der Rechtsanwaltsfachangestellten vorgestellt. Die Podcast-Reihe wurde u. a. mit dem Preis "Jura-Podcast des Jahres 2021" (Kat. 3) ausgezeichnet und erreichte den 2. Platz des Community Awards "Die Podfluencer" 2024. 

Mark: "Von Mord ist immer abzuraten." 

Bauchnabelfussel  und Speckkäferlarven — Meet up mit Dr. Tod Mit Dr. Mark Benecke Während so mancher von uns nichts weniger möchte, als einen #Tatort zu betreten, empfindet Dr. Mark Benecke Orte, an denen sich Grausames zugetragen hat, als geordnet und friedvoll. Tatorte — oder Fundorte — sind für ihn ein in sich geschlossenes Universum, das es mit beinahe kindlicher Neugier zu entdecken gilt. 

Ein extrem spannender Blick auf Verbrechen aus der Sicht eines Wissenschaftlers, der nach Puzzleteilchen sucht, damit sich für Ermittlungsbehörden, Staatsanwaltschaft und Gerichte, manchmal aber auch Angehörigen, ein Bild ergibt, das bisher verborgen war. 

Zu Studierenden sagt Mark manchmal: "Das ist ein mies bezahlter Scheißjob", obwohl er ihn über alles liebt. Er untersucht Spuren auf der ganzen Welt. Aus Blut, Haut, SpermaInsekten und sogar Staub lassen sich manchmal geradezu unglaubliche Erkenntnisse gewinnen. Schon oft hat Mark den entscheidenden Hinweis aus einer Spur hervorgezaubert. 

Er hat sich mit Atrocities in Konzentrationslagern beschäftigt, Hitlers Zähne untersucht, befasste sich mit Massengräbern und Völkermord und hat schon in den 90er Jahren Labore für genetische Fingerabdrücke in Vietnam und auf den Philippinen eingerichtet. Mit Mark spreche ich über Tatorte und Insekten, die Bedeutung aller Arten von Spuren, über Jeff DahmerSnuff-Videos und Forensic Nursing. 

Natürlich berichtet Mark auch jede Menge Spanendes aus echten Fällen. Bleibt die Frage: Glaubt Mark an Gerechtigkeit? Ein wirklich unglaubliches Gespräch! Überall, wo es Podcasts gibt und auf YouTube  

Fledermäuse: Von Tier zu Vampir: Fledermäuse im Film

Quellen: Tagesspiegel, RadioMK, FLZ, 29. August 2025

Von Alina Schmidt (dpa)

Von Dracula bis Batman - Fledermäuse genießen in der Filmwelt einen zwielichtigen Ruf. Häufig saugen sie Blut und sind Begleiter des Todes. Warum sind sie so verpönt?

Große Ohren, spitze Zähne: Viele sehen in Fledermäusen Blutsauger und Überträger von Krankheitserregern. In Filmen symbolisieren sie daher oft Unheil und das Böse, wie etwa in „Die letzte Fahrt der Demeter“ von 2023, wo Dracula mit Fledermausflügeln auf einem Schiff mitten im Meer wütet. Unvergessen bleibt auch der 1922 erschienene Vampir-Klassiker „Nosferatu“, der vergangenes Jahr eine Neuauflage bekam. Die Zähne des aus den Karpaten stammenden Vampirs ähneln auch hier denen der Fledermaus. Aber sind die Tiere wirklich so furchtbar?

Fledermäuse sind nachtaktive Tiere, man sieht sie meist nur kurz und ihr Lebenszyklus erscheint recht geheimnisvoll“, sagt Marcus Stiglegger, der als Professor für Filmwissenschaften in Mainz lehrt. Ihr Leben am Rande der Nacht lasse sich in Filmen symbolisch aufladen. Die ledernen Flügel und spitzen Zähne der eigentlich sehr kleinen Tiere muteten unheimlich an.

Die symbolische Überhöhung der Fledermäuse in Filmen stimme nicht mit der Wirklichkeit überein, erklärt der Filmwissenschaftler. „Je weniger über die reale Spezies bekannt ist, umso effektiver kann man mit dem Symbol arbeiten.“

Von damals bis(s) heute

Besonders häufig tauchen Fledermäuse in Filmen mit Vampiren auf. Der bekannteste ist sicher Dracula aus dem gleichnamigen Roman des Iren Bram Stoker von 1897. Berichte und Abhandlungen über die Sagengestalten erscheinen aber schon ab etwa der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Dem Forensiker Mark Benecke zufolge gibt es damals Funde von unzersetzten Leichen, bei denen etwa Penis-Versteifungen bemerkt werden — in Wahrheit bewirkt durch Fäulnis-Bakterien.

Warum sind es aber ausgerechnet Fledermäuse, die mit den untoten Sagengestalten in Verbindung gebracht werden? Benecke erklärt, dass der Vorstellung nach die Seelen Toter flatterten. Vampire aber lungerten zwischen den Welten und scheuten das Licht der Sonne, „immer hin und her und kreisend, am ehesten so wie Fledermäuse“, so der Präsident der „Transsylvanian Society of Dracula“ - eine Gesellschaft, die sich mit der Geschichte der Vampire beschäftigt.

Ein Blick in die Wirklichkeit

Genauso wie es in der Wirklichkeit keine Vampire gibt, geht auch von Fledermäusen keine Gefahr für die Menschen in Europa aus, wie es vom Naturschutzbund (Nabu) heißt. Demnach übertragen sie kaum Erreger oder Parasiten. Lediglich Tollwut können einzelne Tiere durch einen Biss weitergeben - von sich aus sind sie allerdings niemals aggressiv oder angriffslustig. 

Auch das Gerücht, Fledermäuse würden Blut trinken, ist dem Nabu zufolge nicht wahr - zumindest nicht in Europa. Nur drei in Mittelamerika lebende Arten von weltweit insgesamt rund 1.300 ernähren sich demnach vom Blut von Säugetieren und Vögeln, jedoch ohne diese zu töten.

In Wahrheit sind es die Fledermäuse, die gefährdet sind: Von den 25 in Deutschland heimischen Arten sind zehn gefährdet oder stark gefährdet. Die internationale Fledermausnacht will am 30. August etwa mit Events darauf aufmerksam machen.

Gruseln tut gut

Dass manche sich dennoch vor den weitgehend ungefährlichen Tierchen in Filmen gruseln, begründet Kommunikationswissenschaftler Daniel Possler von der Medienhochschule Hannover damit, dass diese intuitiv als real wahrgenommen würden. Man empfinde zunächst Angst und erinnere sich erst im zweiten Schritt daran, dass der Film nur Fiktion sei. Hinzu komme neben der Handlung die Kombination aus einer Vielzahl von Stilmitteln, wie etwa Musik oder Kameraperspektiven, die ebenfalls Emotionen auslösen können.

Angst sei ein anschauliches Beispiel für solch intuitive Reaktionen, so Possler. „Studien zeigen, dass die meisten Menschen unwillkürlich mit Angst auf Reize wie Dunkelheit, das Geräusch von Schreien, auf Darstellungen von verzerrten, wütenden Gesichtern oder auch auf bestimmte Tiere wie Schlangen oder Spinnen reagieren.“ Filmemacher machten es sich zunutze, um so absichtlich bestimmte Gefühle zu erzeugen.

„Viele Menschen fühlen sich durch die Angst und Beklemmung, die Horror- und Thriller-Filme auslösen, unterhalten. Sie mögen die emotionale Aufregung“, sagt Possler. Wenn man es schaffe, mit den negativen Emotionen gut umzugehen, „können positive Emotionen wie Stolz oder Kompetenz entstehen“.

© dpa-infocom, dpa:250829-930-969744/1

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Lebensmittelmotten in der Küche: Was windet sich da in der Müslipackung?

QUELLE: Spiegel, 3. September 2025

Von Veronika Silberg

Gerade beseitigt – und schon wieder flattert eine Motte ins Gesicht. Warum Lebensmittelmotten die Ninjas der Kücheninsekten sind. Und wie man sie los wird.

Ziehen sich spinnwebenartige Fäden durch Ihre Rigatoni, haben Sie Larven an der Zimmerdecke? Dann haben Sie vermutlich Lebensmittelmotten in der Küche. Die Falter sind für ihre Hartnäckigkeit berüchtigt. 

»Lebensmittelmotten sind wie Ninjas«, sagt Biologe Mark Benecke. Man denkt, sie seien längst nicht mehr da, und schon flattert einem wieder eine entgegen. Gerade in Städten sind sie das ganze Jahr über verbreitet. »Aber kein Grund zur Sorge«, sagt Benecke. »Eigentlich gibt es kaum etwas Einfacheres, als Lebensmittelmotten loszuwerden.« Insekten gehören zu Beneckes Spezialgebiet. Der Kriminalbiologe untersucht sonst überwiegend Krabbeltiere, die verwesende Körper befallen. Aber zu Lebensmittelmotten erhält er seit mehr als 25 Jahren regelmäßig Anfragen. Was er bei einem Befall rät und warum Sie dabei nicht alle Lebensmittel entsorgen müssen:

Wo kommen sie her?

Lebensmittelmotten sind kein Zeichen für fehlende Sauberkeit. In der Regel landen bereits befallene Lebensmittel mit dem Einkauf in der eigenen Küche. Bei Zimmertemperatur vermehren sich die Tiere in Mehl, Müsli und anderen Lebensmitteln weiter. Manche Tiere wandern umher und verpuppen sich in dunklen Leisten, Ecken oder hinter Wandverkleidungen. Entdeckt man sie in einer Packung, sollte man ruhig den Markt informieren. Häufig steckt ein größerer Befall dahinter.

Die Motten selbst sind unscheinbare Falter. Weil sie nachtaktiv sind, sitzen sie tagsüber still an den Wänden und werden häufig gar nicht bemerkt. Ninjas eben. Ein Befall ist an den Gespinsten, Fraßspuren oder frisch geschlüpften Larven zu erkennen, die manchmal am Deckenrand oder um Speisen herum sitzen. Sie sind das eigentliche Problem eines Lebensmittelmottenbefalls.

Zeitversetzt (je nach Temperatur und Art der Motte dauert es Tage bis Monate) schlüpfen sie und fressen sich durch das Vorratsregal, am liebsten stärke- und zuckerhaltige Lebensmittel. Eine Lebensmittelmottenart frisst sogar Tabak. Die Eier von Lebensmittelmotten sind weniger als einen halben Millimeter groß und kaum sichtbare Körner. Eine Motte kann laut Umweltbundesamt mehrere Hundert Eier legen. 

Wie wird man sie so schnell wie möglich wieder los?

»Wissen Sie, für uns sind das recht langweilige Tiere«, sagt auch Adam Tesmer. Als Schädlingsbekämpfer und geprüfter Desinfektor in Berlin erhält er täglich Anrufe zu dem Thema. Die meisten Kunden schickt er wieder weg. Lebensmittelmotten sollen sie erst einmal selbst bekämpfen, die Erfolgsaussichten sind gut. Erst wenn es nach sechs Wochen immer noch nicht funktioniert, kommen Tesmer und seine Kollegen vorbei, um den Kunden mit Insektiziden unter die Arme zu greifen. Das Gift wirkt jedoch nur begrenzt. Um alle Generationen loszuwerden, ist gründliche Arbeit der Betroffenen nötig. Das Vorgehen ist simpel. Nur sorgfältig sollte man sein. »Klappt es mit der Beseitigung gar nicht, liegt irgendwo noch ein vergessener Müsliriegel offen herum«, sagt Tesmer.

1. Nicht die Nerven verlieren:

Schädlinge und Lästlinge können zur Geduldsprobe werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es deutlich größere Gesundheitsrisiken als Lebensmittelmotten in Ihrer Küche. Zwar können die Tiere laut Umweltbundesamt vereinzelt Pilze oder Milben einschleppen und damit Magen-Darm- Beschwerden auslösen. Besonders groß sei die Gefahr jedoch nicht, sagt der Biologe Benecke.

2. Umgebung reinigen

Am besten sei es, die ganze Küche einmal auszuräumen und alle Schränke und Fächer gründlich zu reinigen, rät Tesmer. Wischen Sie alle unempfindlichen Oberflächen gern mit einer Mischung aus Wasser und Essig ab. Zieht sich der Befall schon lange hin, haben sich die Motten womöglich auch an ungewöhnlichen Stellen eingenistet: in einer Fußleiste, Büchern oder einem Teppich. Um herauszufinden, wo sich ein mögliches »Nest« befindet, können Sie Klebefallen an verschiedenen Orten aufstellen. Am besten nah an Ecken, Nischen oder engen Fugen. Die Fallen locken nur Männchen an und sind deshalb nur zur Bestandsaufnahme, nicht zum Beseitigen geeignet. Weit kommen die Tiere in der Regel nicht: Befruchtete Weibchen fliegen nur sehr kurze Strecken.

3. Nahrungsquellen beseitigen

»Kontrollieren Sie alle, wirklich alle Lebensmittel!«, mahnt Tesmer. Kontaminierte Lebensmittel müssen in den Müll. »Alles wegschmeißen, alles leer machen, alles auswischen!«, sagt auch Benecke. Vorsicht: Geschlossene Verpackungen können ebenfalls befallen sein. In frühen Stadien schaffen es die winzigen Larven durch dünnste Risse und Öffnungen. Produkte im Umkreis können ebenfalls bereits Eier enthalten, ohne sichtbar kontaminiert zu sein. Hier können Sie die Lebensmittel bei minus 18 Grad mindestens einen Tag lang einfrieren, um alle Eier abzutöten. Ritzen und Rillen können Sie mit einem Föhn erhitzen, um übrige Motten und Larven zu töten. »Sie können die Lebensmittel auch kochen und dann einfrieren. Dann müssen Sie nicht alles wegwerfen«, rät Benecke. Wichtig ist, das betonen Benecke und Tesmer, wirklich alle Schubladen und Oberflächen zu reinigen und alle Lebensmittel zu kontrollieren. In den allermeisten Fällen scheitert die Beseitigung an mangelnder Gründlichkeit.

4. Geduld haben

Dann heißt es: warten. Wann die nächste Generation geschlüpft ist, sei schwer zu sagen, so Benecke. Es hängt stark von Temperatur und Umgebung ab. In der Zwischenzeit (und ab jetzt am besten immer) sollten Sie jedoch alle möglichen Nahrungsquellen in luftdichten Gefäßen verstauen, am besten aus Glas, Keramik, dickem Plastik oder Metall.

5. Unterstützung holen

Bevor Sie sich an einen Profi wenden, können Sie es mit tierischer Unterstützung versuchen. Im Baumarkt oder über das Internet können Sie sich Schlupfwespen ins Haus holen. Die natürlichen Feinde der Lebensmittelmotte legen ihre Eier in die der Motten und stoppen damit die Fortpflanzung. Die Nützlinge sollten laut Umweltbundesamt innerhalb von etwa zehn Wochen etwa drei- bis viermal erneuert werden. Wirklich nötig sei das jedoch in den wenigsten Fällen, sagt Benecke. Schlüpft die nächste Generation und haben Sie alle Nahrungsquellen in Dosen verpackt, kann auch der Nachwuchs nicht lange überleben.

Und wie verhindert man ein Wiedersehen?

Weil die Winter in Deutschland inzwischen weniger kalt sind, können Lebensmittelmotten ganzjährig auftreten. Insgesamt nehme die Population jedoch wie bei vielen Insektenarten ab, sagt Benecke. Zumindest bekomme er dazu weniger Anfragen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte einfach seine (trockenen) Lebensmittel immer sorgfältig in Boxen füllen, kühl und trocken lagern. Dann kann ein richtiger Befall erst gar nicht entstehen. Und bewahren Sie Ruhe. »Es gibt wirklich kein einfacher zu lösendes Problem auf dieser Erde als Lebensmittelmotten in der Küche«, sagt Benecke. Weitere Informationen zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten finden Sie über das Umweltbundesamt. 

Heroin Kids / Keta Kids Show Berlin 2025

Eine weitere großartige Show von Kaiserengel aka Heroin / Keta Kids aus dem Herzen Berlins. Mehr geht kaum noch. 

BMXnet Body Modification Conference Berlin 2025

What a delightful, inspiring conference about suspension, piercing, cuttings, hand poking, sewing and most of all about and together with a supernice crowd

200 Jahre Eisenbahn: Heizhaus-Fest im Eisenbahn-Museum Chemnitz ✨

Besuch beim fantastischen Eisenbahn-Festival im Schauplatz Eisenbahn / Eisenbahn-Museum Chemnittz zur Feier von 200 Jahren Dampflok-Verkehr 🚂

Vielen Dank an das unermüdliche Team mit dreihundert (!) freiwilligen Helfer:innen. Ich habe noch nie im Leben so viele Loks und Fans gesehen. 

Es gab tolles Essen für uns, auch dafür vielen herzlichen Dank.

Fahrt mal hin, es lohnt sich echt, das Gelände ist riesig und vermutlich größte Eisenbahn-Show Europas 👌🏼

Mark visits his 'godfathered' book at Linnean Society of London

Besuch bei einem meiner Patenbücher in der The Linnean Society of London, dem 'Johnstonus'. Es wimmelt von tollen Tieren.

Radio Köln: Oberbürgermeister-Wahl 2025: Mark Benecke — Die PARTEI

Der Kölner Kriminalbiologe Benecke tritt erneut für die Satire-Partei bei der OB-Wahl an. Der 54-Jährige ist bereits vor zehn Jahren als Kandidat angetreten und belegte damals Platz drei hinter der parteilosen Henriette Reker und Jochen Oft von der SPD. Benecke ist international durch seine Arbeit als Forensiker und Kriminalbiologe bekannt. Zum Gespräch traf sich Radio Köln-Reporter Frank Waltel mit dem gebürtigen Kölner am Waidmarkt.

Kommunalwahl in Köln: Mark Benecke will Bürger mehr beteiligen

Quelle: Kölnische Rundschau, 15. August 2025

Von Michael Fuchs

Foto-Copyright: Nabil Hanano

Der Forensik-Experte Mark Benecke, Spitzname „Dr. Made“, kandidiert für die „PARTEI“ für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters.

Im zweiten Anlauf soll es klappen: Mark Benecke will für die Satirepartei „PARTEI“ Oberbürgermeister von Köln werden.

Er ist der Tausendsassa unter den Kölner Oberbürgermeister-Kandidaten: Dr. Mark Benecke (54), ein international gefragter Forensik-Experte, hat in New York gelebt, für die dortige Gerichtsmedizin und das FBI gearbeitet, zahlreiche Bücher und Kolumnen verfasst und unzählige Auftritte in Funk und Fernsehen absolviert. Als NRW-Landesvorsitzender der Satirepartei „PARTEI“ engagiert sich der Kölner Kriminalbiologe außerdem seit langem in der Politik. Nun will er es noch einmal wissen: Zehn Jahre nach seinem ersten Versuch geht er zum zweiten Mal für die „PARTEI“ ins Rennen um den Chefsessel im Kölner Rathaus. Er wolle im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit gewinnen, betont Benecke im Gespräch mit der Rundschau. „In der PARTEI gilt immer das Ziel 100 Prozent plus X.“

Bei der OB-Wahl 2015 hatten 23.291 Kölner für Benecke gestimmt (7,2 Prozent) - damit landete er auf dem dritten Platz hinter Henriette Reker (parteilos) und Jochen Ott (SPD). Im laufenden Wahlkampf konnte er schon ein Ausrufezeichen setzen. Laut der Forsa-Umfrage „Köln-Check“ vom Juni ist er der bekannteste OB-Kandidat in Köln - mehr als jeder dritte Wähler kennt ihn.

OB-Kandidat Mark Benecke fordert Rückbau der Kölner Oper

Und was will er für Köln erreichen? „Der Dom muss von der ganzen Welt aus sichtbar werden“, nennt Benecke als erstes Thema. Wie das gehen soll? „Keine Ahnung, dazu sollen sich die Kölnerinnen und Kölner was einfallen lassen.“ Außerdem brauche es eine U-Bahn-Linie von Köln nach Neukölln. „Also die Achse des Guten. Weil die DB es nicht hinbekommt.“ Weiterhin wolle er „Kurzstreckenflüge innerhalb der Kölner Innenstadt abschaffen und natürlich Straßenreinigung mit Kölnisch Wasser einführen“. Da sei er, anders als vielfach behauptet, nicht auf 4711 festgelegt. „Es kann auch Farina sein.“

Das Wichtigste für ihn sei jedoch „der Rückbau der Kölner Oper in den Grundzustand. Das ist das Allererste, was ich mache.“ An ihrer Stelle könne ein Parkplatz entstehen oder ein kleiner Wald. Am Brüsseler Platz will Benecke ein „Verweilgebot“ einführen. „Die Menschen müssen am Brüsseler Platz verweilen.“ Auch die Einrichtung von „Männerverbotszonen in der Stadt für Männer, die keinen Wesenstest gemacht haben“, gehöre zu seiner Agenda.

Wie er seine Pläne finanzieren will? Dafür hat Benecke eine einfache Antwort. „Seit ich ein Kind bin, ist es so, dass in Köln immer alle alles wollen: Kamelle, Bützchen, Geld, Theater, mehr Wohnungen, alles.“ Zur Frage, wie das alles bezahlt werden soll, müsse man die Bürgerinnen und Bürger hören. „Die sollen sich überlegen, wie das Geld verteilt wird. Wenn man Bürgerbeteiligung ernst nimmt, führt das zu sehr interessanten Ergebnissen.“ Falls die Leute nur Karneval wollten, „kriegen sie eben nur Karneval. Das kann ich dann auch nicht ändern.“

Auf den Hinweis, die Bürger könnten mit der Aufstellung eines städtischen Haushalts überfordert sein, entgegnet Benecke: „Dann haben sie Pech gehabt. Konrad Adenauer hat gesagt: Wenn du nur schmutziges Wasser hast, musst du mit schmutzigem Wasser putzen. Das sehe ich genauso. Ich sehe mich in direkter Nachfolge von Adenauer in dieser Sache, auch in einigen anderen Dingen.“

Seine Wahlplakate lässt Benecke nur am Neumarkt aufhängen. „Unten in der KVB. Dort, wo für mich das Herz der Stadt schlägt.“ Wenn es um die dramatische Situation an dem Brennpunkt geht, um die zahllosen Drogenkranken, den offenen Drogenkonsum und die zunehmende Verwahrlosung im öffentlichen Raum, dann wird auch der Satiriker Benecke plötzlich ganz ernst. „Ich würde am Neumarkt eine vernünftige soziale Arbeit machen. Das Motto muss lauten: Helfen, nicht vertreiben.“

„Wem nicht gefällt, dass es in Köln substanzabhängige Menschen gibt, die sozial verwahrlost sind, der soll doch ins Tessin ziehen“, betont Benecke. Das Problem sei, dass diesen Menschen nicht geholfen werde. Das gelte auch für Obdachlose. „Die meisten sind einfach sozial überfordert. Die haben keinen Rückhalt mehr, keine Familie mehr. Sie haben Angst vor Ämtern und wissen nicht, wie sie nach Hilfe fragen können.“ Deshalb brauche es mehr Sozialarbeit und Hilfsangebote wie „Housing First“, also obdachlosen Menschen als Erstes eine Wohnung zu geben. „Dass das funktioniert, ist wissenschaftlich erwiesen“, so Benecke. „Das Bescheuertste, was man machen kann, wissenschaftlich gesehen, ist es, die Stellen in der sozialen Arbeit zu streichen.“

Ist es ihm am Ende also doch ganz ernst mit seiner Bewerbung für das Amt des Oberbürgermeisters und dessen viele Aufgaben? „Wenn die Kölnerinnen und Kölner mich haben wollen, können sie mich haben“, sagt Benecke mit einem Lächeln.

Lenins Leiche (Geschichtsmacher

12. Juli 2024: Geschichtsmacher-Podcast, Episode 59: Wohin mit Lenins Leiche? 

Mit Kriminalbiologe Mark Benecke im Moskauer Mausoleum

Mitten auf dem Roten Platz in Moskau steht das Lenin-Mausoleum. An diesem Ort liegt seit 1924 der Leichnam des Kommunisten-Führers. Dabei hatte Lenin verfügt, dass er keinerlei Totenkult wünsche. Warum er doch dort landete und wie er bis heute frisch gehalten wird, das erklärt in diesem Podcast über die Geschichte von Lenins Leiche Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe.

Auf einer Reise nach Moskau hatte Mark Benecke die Chance, den Körper Lenins näher unter die Lupe zu nehmen und mit Lenins Leichen-Präparator Ilya Zbaski zu sprechen. Dabei gab es von russischer Seite gewisse Vorbehalte und Widerstände. Denn es ist nicht leicht, einen Körper vor dem Verfall zu bewahren. Wie dies im Fall Lenins mehr oder minder gut gelungen ist. Warum immer wieder in der Geschichte der Menschheit versucht wurde, Tote vor dem Vergehen zu retten. Wie das am besten gelingt und was all das mit der Russischen Mafia zu tun hat, das erfahrt ihr in diesem Geschichts-Podcast über Lenins Leiche.

200 Years of Train Travel :: 60 Years Severn Valley Railways ✨

Zweihundert Jahre Zug-Verkehr (in England; in Deutschland ist es im Jahr 2035 so weit) und sechzig Jahre Severn Valley Railways SVR 🚂

Severn Valley Railways SVR Lifetime Member Mark Benecke and Ines on a Vintage Afternoon Tea Trip with Scones (all vegan for us thanks to Paisley Flour including the clotted cream 💕) shortly after Mor Brook Bridge was restored. 

Die letzten Geheimnisse von Alexander M.

Quelle: t-online.de, 8. August 2025

Von Matti Hartmann

Auszug aus dem Text:

»Wie sieht die Leiche von Alexander M. nach all den Monaten aus? Der Zustand der Leiche, so wie sie der Landwirt diese Woche vorfand, muss entsprechend gewesen sein. Die Polizei spricht von einem "fortgeschrittenen Verwesungszustand".

Der Kriminalbiologe Mark Benecke erklärt t-online: "Faule Leichen im Freien weisen oft Fraßspuren von Insektenlarven oder Wirbeltieren auf, oft im Gesicht und an den Händen oder im Genitalbereich." Nachdem das Hochwasser zurückgegangen war, könne die Haut nun "teils vertrocknet sein oder käsig-breiig zerlaufen", teilt Benecke weiter mit. "Oft sind auch Knochen zu sehen, wenn das weiche Gewebe fehlt."

Wie und wann starb Alexander M.? Gibt es doch noch Antworten? Zwei weitere Fragen, so schrieben die Ermittler am Donnerstag in einer Mitteilung, könnten für immer offen bleiben: Weil die Leiche schon so weit zersetzt sei, "lassen sich die Todesursache und der genaue Todeszeitpunkt nicht mehr klären".

Allerdings: "Bei der ausführlichen Leichenschau können noch weitere Informationen gewonnen werden", meint der Forensiker. Zum Beispiel sei "zu Giften, alten oder neuen Knochenbrüchen und vielem mehr" noch auf neue Erkenntnisse zu hoffen. Benecke: "Es muss nur in Ruhe gemacht werden." Vielleicht lassen sich die letzten Stunden oder Tage im Leben von Alexander M. also doch noch rekonstruieren.

Schleppte sich der Killer direkt nach den Morden zum Sterben auf die Wiese? Verblutete er dort aufgrund der Wunden, die der laut Staatsanwaltschaft "nachweislich verletzte Täter" sich bei dem Kampfgeschehen im Haus der Opferfamilie zugezogen hatte? Vegetierte er noch tagelang versteckt in einer der nahen Hütten vor sich hin, bevor er seinen Verletzungen erlag? Oder legte M. am Ende selbst Hand an und brachte sich um?«