Quelle: WDR Zeitzeichen, 15. Sept. 2025 (WDR 5)
In diesem Zeitzeichen erzählt Steffi Tenhaven, wie realitätsnah Agatha Christies Romane Kriminaltechnik und Rechtsmedizin beschreiben, warum Fingerabdrücke in der Forensik eine so wichtige Rolle spielen, wie gut sich Agatha Christie mit Giften auskannte und warum ein Kleinkind den Christie-Krimis sein Leben verdankt.
Sie schätzt es, ihre Opfer auf möglichst saubere und gepflegte Weise zu erledigen. Deshalb zieht Agatha Christie den Giftmord allen übrigen Meuchel-Methoden vor. Während des Ersten Weltkrieges hat sie sich als junge Apotheker-Assistentin ein beachtliches Wissen über Arsen, Strychnin und Blausäure angeeignet. So handelt bereits ihr erster Krimi, der zu dieser Zeit entsteht, von einem Giftmörder, dem der belgische Privatdetektiv Hercule Poirot das Handwerk legen muss. Neben dem arroganten Meisterschnüffler Poirot erobert vor allem die schrullige Hobby-Detektivin Miss Marple die Herzen der Krimi-Fans.
Geboren wird die Erfolgsautorin am 15. September 1890 im mondänen englischen Seebad Torquay. Agatha geht nicht zur Schule, wird stattdessen von der Mutter unterrichtet. Geschadet hat das ihrer Karriere nicht: Agatha Christie, eine Meisterin der Ablenkungsmanöver und falschen Fährten, avanciert zur erfolgreichsten Krimiautorin der Welt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
— Mark Benecke (Kriminalbiologe und Autor)
— Laura Thompson: Agatha Christie - Das faszinierende Leben der großen Kriminalschriftstellerin (2012)
— Carla Valentine: Mord ist eine Wissenschaft. Was schon Agatha Christie über Rechtsmedizin wusste (2022)