Dreckecken Kölner OB-Kandidat mit irrer Idee: „Das lässt sich doch verticken“

Quelle: Express, 23. Mai 2025, 09:49 Uhr

Wie will die Politik das Kölner Müllproblem in den Griff bekommen? Nachdem sich die Kölner OB-Kandidaten von SPD und CDU bereits geäußert haben, wird es nun etwas kurioser.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Das Müll-Problem in Köln ist ein Dauerthema. Seit Wochen schicken EXPRESS.de-Leser und -Leserinnen Fotos von Dreckecken in Köln.

Am 14. September 2025 wird in Köln ein neuer Oberbürgermeister oder eine neue Oberbürgermeisterin gewählt. Wie will die Politik das Kölner Dauer-Ärgernis MÜLL in den Griff bekommen? EXPRESS.de hat bei den Parteien nachgefragt.

Kriminalbiologe tritt als Kölner OB-Kandidat an

Mit drei Fragen haben wir die Parteien/Kandidaten oder Kandidatinnen konfrontiert. In mehreren Folgen werden die Antworten hier veröffentlichen.

Den Anfang machten Torsten Burmester (62), OB-Kandidat der SPD, und der CDU-Kandidat Markus Greitemann (64). Im dritten Teil wird es etwas kurioser. Denn nun kommt der bekannte Kölner Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke zu Wort. Er wird als OB-Kandidat für die Satireparte „Die PARTEI“ ins Rennen gehen. Ganz ernst zu nehmen sind seine Antworten allerdings nicht.

Wie bekommt man das Müllproblem in Köln in den Griff?

Dr. Mark Benecke: „Die Bürgerinnen und Bürger sollen selbst sammeln. Am Ebertplatz haben wir neulich bei einer großen Sammelaktion jede Menge Kokain und 'ne Prothese gefunden. Das lässt sich doch verticken – und ich setze es dann für den Rückbau der Oper in ihren Grundzustand ein.“

Welche Schritte/Maßnahmen würden Sie einleiten, um die Stadt sauberer zu machen?

Dr. Mark Benecke: „Eine Sammelstelle für die ganzen Fundstücke vom Müllsammeln, die alles von einem Ort aus verkauft. Spart Zeit und Personal.“

Provokant gefragt: Ist Köln die dreckigste Stadt Deutschlands?

Dr. Mark Benecke: „Politisch schon. Ab Herbst ändere ich das als Oberbürgermeister aber. Ich gieße einfach über alles Glitzer.“

http://obmarky.koeln 

Oberbürgermeister-Wahl Köln 2025: Die Kandidierenden

Quelle: Kölner Bilderbogen – Das Stadtmagazin, März 2025, Ausgabe 793

Wann wurden Sie geboren? Wo wurden Sie geboren?

In Zollstock aufgewachsen, während des Studiums in Nippes gewohnt, dann in die Südstadt gezogen.

Welche Ausbildung/welches Studium haben Sie absolviert? Beruf?

Biologe.

Seit wann sind Sie in Partei?

Landesmutter der NRW-PARTEI seit 2010.

Welche politischen Tätigkeiten haben Sie bisher ausgeführt/welche politischen Ämter hatten Sie bisher inne?

Dritter bei der OB-Wahl in Köln 2015, Landesmutter NRW seit 2010, Sprecher (Umweltveränderungen) im Europaparlament 2018 und 2022, bei allen Landtags-, Europa- und Bundestagswahlen seit 2010 als Kandidat auf dem Wahlzettel.

Seit wann leben Sie in Köln?

1973.

Was befähigt Sie für das Amt des Oberbürgermeisters/der Oberbürgermeisterin?

Ich sehe in meinem Beruf täglich, dass Menschen denken, anstatt zu messen. Das hat in Köln 2000 Jahre lang gut geklappt und ist auch janz jemötlisch. Jetzt wird’s aber Zeit für jemanden, der im Zweifel auch mal misst und Tat sachen in die Augen schaut, anstatt immer nur zu klüngeln, zu kuschen und zu kuscheln.

Welche Aufgaben wollen Sie in Köln schwerpunktmäßig angehen? Welche zuerst?

Als Erstes den Rückbau der Kölner Oper in den Grundzustand.

Dann weniger Klima, aber mehr Schnee im Winter sowie grundsätzlich mehr Glitzer überall.

Straßenreinigung nur noch mit Kölnisch Wasser, damit es gut riecht. Mauerbau Richtung Düsseldorf. 

Mehr Metal Core, mehr Einhörner, aber weniger Pfeffer im Essen, wenn ich für Gäste koche. Wiedereröffnung des Colonius für Partys

Verkauf eines Turmes des Kölner Domes, um Geld in die Stadt zu spülen. Zuletzt mehr Zimmerspringbrunnen.

Diese Forderungen stammen alle von Wählerinnen und Wählern und sind tagesaktuell hier zu finden. Ich will, was die Wählenden wollen! 

Meine englische Freundin wünscht zudem, dass wir in Köln täglich fünf Obst- und Gemüse-Mahlzeiten zu uns nehmen, das ist ja auch keine schlechte Idee. Meine Frau und ich habe auch schon tolle OB-Roben gekauft, das brauche ich also gar nicht mehr versprechen, aber wir werden verdammt gut aussehen als First Ladies.

„Dr. Made“ will Kölner Oberbürgermeister werden

Quelle: Bild, 30. Oktober 2024

Von Jörn Ehlert

„Die Partei“ stellt Dr. Mark Benecke als Kandidaten auf: Er soll Oberbürgermeister in Köln werden

Köln (NRW) - Er ist der bekannteste Kriminalbiologe Deutschlands, Autor und regelmäßig im TV zu Gast, um über Gewaltverbrechen und Mordfälle zu sprechen. Jetzt sucht Dr. Mark Benecke nach einer neuen Herausforderung.

Laut dem Kölner Kreisverband der Satirepartei „Die Partei“, soll „Dr. Made“ am Sonntag offiziell als Oberbürgermeisterkandidat für Köln nominiert werden. 

In einem „intransparenten Verfahren“ habe sich eine Findungskommission „vollkommen willkürlich für Benecke als besten Kandidaten für Köln“ entschieden, heißt es in einer Mitteilung; Benecke bestätigte es in sozialen Netzwerken. 

Seine bisherigen satirischen Forderungen für Köln gab er in einem Video auf Instagram

bekannt:

► Die Kölner Oper solle in den Ursprungszustand zurückgebaut werden.

► Die Straßen sollen nur noch mit Kölnisch Wasser gereinigt werden.

Für den Forensiker ist es nicht der erste Ausflug in die Politik. Er ist Vorsitzender des NRW-Landesverbandes seiner Partei. 2010 kandidierte er für „Die Partei“ für das Amt des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen. 2015 trat er schon einmal bei der Oberbürgermeisterwahl in Köln an, wurde Dritter hinter der parteilosen Oberbürgermeisterin Henriette Reker (52,7 Prozent) und SPD-Kandidat Jochen Ott (32 Prozent).

Das ist Dr. Mark Benecke

Dr. Mark Benecke wurde 1970 in Rosenheim (Bayern) geboren. Er legte sein Abitur in Köln ab, studierte dort auch Biologie und im Nebenfach Psychologie. Anschließend absolvierte er polizeitechnische Ausbildungen.

Benecke wird oft als Sachverständiger herangezogen, um biologische Spuren bei vermuteten Gewaltverbrechen mit Todesfolgen auszuwerten. Er ist Ausbilder an deutschen Polizeischulen. In den 90er-Jahren arbeitete er im Institut für Rechtsmedizin in New York.

Dr. Mark Benecke als Gutachter

Im Laufe seiner Karriere arbeitete er auch an Fernsehserien und Podcasts und schrieb mehrere Bücher. Er ist nach wie vor als Kriminalbiologe tätig.

Im März 2024 bestätigte Benecke, dass Lampenschirme, die in der Gedenkstätte des KZ Buchenwald gezeigt worden waren, entgegen einem Gutachten von 1992 tatsächlich aus Menschenhaut gefertigt waren.