Die letzten Geheimnisse von Alexander M.

Quelle: t-online.de, 8. August 2025

Von Matti Hartmann

Auszug aus dem Text:

»Wie sieht die Leiche von Alexander M. nach all den Monaten aus? Der Zustand der Leiche, so wie sie der Landwirt diese Woche vorfand, muss entsprechend gewesen sein. Die Polizei spricht von einem "fortgeschrittenen Verwesungszustand".

Der Kriminalbiologe Mark Benecke erklärt t-online: "Faule Leichen im Freien weisen oft Fraßspuren von Insektenlarven oder Wirbeltieren auf, oft im Gesicht und an den Händen oder im Genitalbereich." Nachdem das Hochwasser zurückgegangen war, könne die Haut nun "teils vertrocknet sein oder käsig-breiig zerlaufen", teilt Benecke weiter mit. "Oft sind auch Knochen zu sehen, wenn das weiche Gewebe fehlt."

Wie und wann starb Alexander M.? Gibt es doch noch Antworten? Zwei weitere Fragen, so schrieben die Ermittler am Donnerstag in einer Mitteilung, könnten für immer offen bleiben: Weil die Leiche schon so weit zersetzt sei, "lassen sich die Todesursache und der genaue Todeszeitpunkt nicht mehr klären".

Allerdings: "Bei der ausführlichen Leichenschau können noch weitere Informationen gewonnen werden", meint der Forensiker. Zum Beispiel sei "zu Giften, alten oder neuen Knochenbrüchen und vielem mehr" noch auf neue Erkenntnisse zu hoffen. Benecke: "Es muss nur in Ruhe gemacht werden." Vielleicht lassen sich die letzten Stunden oder Tage im Leben von Alexander M. also doch noch rekonstruieren.

Schleppte sich der Killer direkt nach den Morden zum Sterben auf die Wiese? Verblutete er dort aufgrund der Wunden, die der laut Staatsanwaltschaft "nachweislich verletzte Täter" sich bei dem Kampfgeschehen im Haus der Opferfamilie zugezogen hatte? Vegetierte er noch tagelang versteckt in einer der nahen Hütten vor sich hin, bevor er seinen Verletzungen erlag? Oder legte M. am Ende selbst Hand an und brachte sich um?« 

Weibliches Verbrechen – Morden Frauen anders als Männer?

Facharbeit im Seminarfach, 2. Kurshalbjahr der Qualifikationsphase, Schuljahr 2023/2024, Clemens-August-Gymnasium, Cloppenburg

Von Alexandra Rolfes

Diese Facharbeit beschäftigt sich mit zwei unterschiedlichen Formen des Mordes: Dem Mord, der von Frauen verübt wird und dem Mord, der von Männern verübt wird. Dabei geht es besonders um die Charakterisierung des weiblichen Mordes, verglichen mit dem männlichen Mord. Dazu werden die Merkmale der Morde, Opfer, Tatwaffe und Motiv, herausgearbeitet. Ebenso werden vermittelte Stereotypen, biologische Geschlechter-unterschiede und gesellschaftliches Verhalten hinzugezogen. Ziel ist es dabei, festzustellen, inwiefern die Tatsachen den Stereotypen entsprechen und wie groß der Unterschied zwischen Mörderin und Mörder tatsächlich ist. Da der Fokus in dieser Facharbeit auf dem weiblichen und dem männlichen Geschlecht liegt, wird nur gegendert, wenn auch alle Geschlechter angesprochen werden.

Opfer von Frauen und Männern

Frauen ermorden entsprechend ihres Stereotypen auffällig häufig ihre Ehemänner, wie eine schwedische Studie zeigt.19 Elfriede Blauensteiner tötete zum Beispiel ihren Ehemann und zwei Lebensgefährten durch ein blutzuckersenkendes Mittel namens Euglucon und das Antidepressivum Anafranil. Diese Art von Mord bekommt oft besondere Aufmerksamkeit, aufgrund der Kombination von Liebesbeziehung und Mord. Meist gibt es bei solch einem Mord kaum Beweise, wodurch zusätzlich ein aufwendiger Indizienprozess zustande kommt. Für diese Morde gibt es sogar einige Begriffe, wie „Intimizid“ oder „Gattenmord“, welche beschreiben, dass ein Mensch seinen Intimpartner tötet. 

Neben dem Ehemann gehören zu den typischen Mordopfern von Frauen auch die Familie, beziehungsweise auffällig häufig auch ihre Kinder. Dafür gibt es ebenfalls einen gesonderten Begriff und zwar den „Kindsmord“, der die Tötung der eigenen Kinder beschreibt. Ein berühmtes deutsches Beispiel dafür ist die Mörderin Monika Weimar, welche ihre beiden Töchter tötete. Es wird im Falle der Frauen, im Gegensatz zu den Männern, als schockierender angesehen, wenn sie ihre Kinder töten, selbst wenn die Begebenheiten gleich sind. „Bis 1998 werden Kindsmörderinnen juristisch anders behandelt als andere Mörder.“ Das Band zwischen Mutter und Kind wird als unzerbrechlich angesehen, weshalb es für viele Menschen besonders schockierend ist, wenn man einen Menschen tötet, mit dem man eine so starke Bindung hat. Wenn ein Kind getötet wird, gibt es außerdem weniger Unterschiede zwischen den Merkmalen der Morde männlicher und weiblicher Täter, als bei einem Mord an erwachsenen Opfern, fand eine schwedische Studie heraus. 

Während es zwar viele Frauen gibt, die im Rahmen des Bekanntenkreises töten, gibt es seltener auch Mörderinnen, die fremde Opfer bevorzugen. Ein Beispiel dafür ist Aileen Wuornos, eine bekannte Serienmörderin aus den USA. Sie erschoss sieben Männer, mit welchen sie weder eine Beziehung noch eine Freundschaft hatte. 

Eine weitere sehr bekannte Art des Mordes ist der sogenannte „Femizid“. Jährlich werden über 100 Frauen im Zuge eines Femizids ermordet, weil sie weiblich sind. „Der Begriff Femizid umfasst auch sogenannte Ehrenmorde oder das Morden von Frauen und Mädchen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung. Weiblicher Kindsmord oder die Abtreibung weiblicher Föten zählen genauso dazu wie der Mord an indigenen Frauen wegen ihres Geschlechts sowie getötete Frauen, denen der Vorwurf der Hexerei gemacht wurde. Auch Frauen, die an den Folgen einer Genitalverstümmelung sterben, oder Morde, die in Zusammenhang mit organisiertem Verbrechen wie Menschen- und Drogenhandel geschehen, sind hier inkludiert.“ 

Männer töten am häufigsten Frauen. Wenn man das mit der hohen Zahl an gefassten Mördern kombiniert, so lässt sich schließen, dass Frauen deutlich öfter Opfer als Täter sind. Männer hingegen scheinen viel häufiger Täter zu sein und laut gefasster Fälle seltener Opfer, wobei die Dunkelziffer ungewiss bleibt. Es gibt jedoch auch Mordopfer jenseits der Stereotypen. Wenn es, wie im ersten Absatz des Kapitels beschrieben, die Norm ist, dass Frauen ihnen bekannte Männer töten und Männer, wie oben beschrieben, ihnen bekannte Frauen töten, so wird eine Beziehung zwischen den Geschlechtern deutlich. Es wird primär das jeweils andere Geschlecht getötet, auch wenn in der Geschichte Ausnahmen zu finden sind. Juana Barraza beispielsweise ermordete ebenfalls Menschen, die genau wie sie weiblich waren. Sie tötete über 40 ältere Frauen, indem sie sich als ihre Pflegerin ausgab. Diese Frauen gehörten ebenfalls weder zu ihrer Familie, noch zu ihren engen Freunden. 

Tatwaffen von Frauen und Männern

Gift ist deutlich häufiger die Tatwaffe von Frauen, als von Männern. Allerdings ist diese Tatwaffe früher häufiger verwendet worden als heute, wie eine Studie zeigt. Somit ist eine Veränderung im Laufe der Zeit zu erkennen. Mittlerweile lässt sich eher feststellen, dass Frauen bevorzugt mit einem Messer morden und meistens dann, wenn das Opfer geschwächt ist. Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist Caroline H. aus der Schweiz, die zwei Frauen in Zürich erstochen hat. Dabei gibt es auch Männer, die ihre Opfer erst schwächen und dann töten, wie im Falle von Jeffrey Dahmer, der seinen Opfern Rauschmittel gab, bevor er sie tötete. Frauen morden zwar auch gewalttätig, mit einer Axt oder ähnlichem, jedoch deutlich seltener als Männer. Eine 32 Jahre alte Studentin hatte zum Beispiel ihren Freund mittels einer Kreissäge ermordet.

Gesamte Arbeit: Siehe .pdf