Lenins Leiche (Geschichtsmacher

12. Juli 2024: Geschichtsmacher-Podcast, Episode 59: Wohin mit Lenins Leiche? 

Mit Kriminalbiologe Mark Benecke im Moskauer Mausoleum

Mitten auf dem Roten Platz in Moskau steht das Lenin-Mausoleum. An diesem Ort liegt seit 1924 der Leichnam des Kommunisten-Führers. Dabei hatte Lenin verfügt, dass er keinerlei Totenkult wünsche. Warum er doch dort landete und wie er bis heute frisch gehalten wird, das erklärt in diesem Podcast über die Geschichte von Lenins Leiche Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe.

Auf einer Reise nach Moskau hatte Mark Benecke die Chance, den Körper Lenins näher unter die Lupe zu nehmen und mit Lenins Leichen-Präparator Ilya Zbaski zu sprechen. Dabei gab es von russischer Seite gewisse Vorbehalte und Widerstände. Denn es ist nicht leicht, einen Körper vor dem Verfall zu bewahren. Wie dies im Fall Lenins mehr oder minder gut gelungen ist. Warum immer wieder in der Geschichte der Menschheit versucht wurde, Tote vor dem Vergehen zu retten. Wie das am besten gelingt und was all das mit der Russischen Mafia zu tun hat, das erfahrt ihr in diesem Geschichts-Podcast über Lenins Leiche.

200 Years of Train Travel :: 60 Years Severn Valley Railways ✨

Zweihundert Jahre Zug-Verkehr (in England; in Deutschland ist es im Jahr 2035 so weit) und sechzig Jahre Severn Valley Railways SVR 🚂

Severn Valley Railways SVR Lifetime Member Mark Benecke and Ines on a Vintage Afternoon Tea Trip with Scones (all vegan for us thanks to Paisley Flour including the clotted cream 💕) shortly after Mor Brook Bridge was restored. 

Die letzten Geheimnisse von Alexander M.

Quelle: t-online.de, 8. August 2025

Von Matti Hartmann

Auszug aus dem Text:

»Wie sieht die Leiche von Alexander M. nach all den Monaten aus? Der Zustand der Leiche, so wie sie der Landwirt diese Woche vorfand, muss entsprechend gewesen sein. Die Polizei spricht von einem "fortgeschrittenen Verwesungszustand".

Der Kriminalbiologe Mark Benecke erklärt t-online: "Faule Leichen im Freien weisen oft Fraßspuren von Insektenlarven oder Wirbeltieren auf, oft im Gesicht und an den Händen oder im Genitalbereich." Nachdem das Hochwasser zurückgegangen war, könne die Haut nun "teils vertrocknet sein oder käsig-breiig zerlaufen", teilt Benecke weiter mit. "Oft sind auch Knochen zu sehen, wenn das weiche Gewebe fehlt."

Wie und wann starb Alexander M.? Gibt es doch noch Antworten? Zwei weitere Fragen, so schrieben die Ermittler am Donnerstag in einer Mitteilung, könnten für immer offen bleiben: Weil die Leiche schon so weit zersetzt sei, "lassen sich die Todesursache und der genaue Todeszeitpunkt nicht mehr klären".

Allerdings: "Bei der ausführlichen Leichenschau können noch weitere Informationen gewonnen werden", meint der Forensiker. Zum Beispiel sei "zu Giften, alten oder neuen Knochenbrüchen und vielem mehr" noch auf neue Erkenntnisse zu hoffen. Benecke: "Es muss nur in Ruhe gemacht werden." Vielleicht lassen sich die letzten Stunden oder Tage im Leben von Alexander M. also doch noch rekonstruieren.

Schleppte sich der Killer direkt nach den Morden zum Sterben auf die Wiese? Verblutete er dort aufgrund der Wunden, die der laut Staatsanwaltschaft "nachweislich verletzte Täter" sich bei dem Kampfgeschehen im Haus der Opferfamilie zugezogen hatte? Vegetierte er noch tagelang versteckt in einer der nahen Hütten vor sich hin, bevor er seinen Verletzungen erlag? Oder legte M. am Ende selbst Hand an und brachte sich um?« 

Was passiert mit Dahlmeiers Leichnam auf 5.700 Metern?

Quelle: t-online.de, 5. August 2025

Laura Dahlmeier legte vor ihrem Tod fest, dass für ihre Bergung niemand sein Leben riskieren soll. Ihr Leichnam bleibt daher am Laila Peak. Doch was bedeutet das?

Am Montag ist Laura Dahlmeier in Pakistan tödlich verunglückt. Die 31 Jahre alte Olympiasiegerin wurde beim Bergsteigen von einem großen Stein am Kopf getroffen. Dahlmeier wollte gemeinsam mit einer Seilpartnerin den Laila Peak erklimmen, einen anspruchsvollen Berg von mehr als 6.000 Metern Höhe. Auf der Höhe von 5.700 Metern geschah das folgenschwere Unglück.

Wegen andauernder Steinschlaggefahr konnte niemand zu ihr vordringen. Wie die Familie mitteilte, war es Dahlmeiers "ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille", in solch einem schlimmen Fall den Leichnam am Berg zurückzulassen. Das wurde getan, die Rettungsaktion eingestellt.

Und so liegt ihr Leichnam auch fast eine Woche später noch immer am Laila Peak. Was passiert mit ihrem Körper, wenn er für immer am Berg bleiben sollte? Ein Experte zur Beantwortung dieser Frage ist Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke. Er hält es für wahrscheinlich, dass Dahlmeiers Körper aufgrund der Gegebenheiten nicht von Insekten und Bakterien zersetzt oder von größeren Tieren in Mitleidenschaft gezogen wird.

"Insekten und Bakterien wachsen und leben schneller, je wärmer es ist und langsamer, je kälter es ist", erklärt der Experte auf Anfrage von t-online. "In großer Höhe ist es kälter, sodass auch große Tiere dort kaum anzutreffen sind." Benecke meint daher: "Falls der Leichnam einfriert, bleibt sie einfach erhalten."

Allerdings merkt er auch an: "Durch die Schwemmen, Gletscherschmelzen, Erdrutsche und die allgemeine Erwärmung können sich aber je nach genauer Lage des Leichnams ihre Lagerungs- und Umgebungsbedingungen schneller ändern als wir es früher erlebten."

Eine letztliche Identifizierung sei dennoch ohne größere Schwierigkeiten möglich, "weil das Erbgut in den Zähnen und Knochen lange erhalten bleibt. Solange diese gefunden werden, ist ein Verwandtschaftstest kein Problem." Mehr noch: "In den Bergen bleibt fast immer auch die Kleidung und Ausrüstung sehr lange erhalten. Diese sind auch gut zur Erkennung geeignet, denn so viele Menschen verschwinden ja nicht in den Bergen." Grundsätzlich "sollte es kein Problem sein, den Körper nach einem möglichen Fund eindeutig der Familie zuzuordnen."

Bergsteiger-Legende Reinhold Messner hatte zuvor Dahlmeiers Wunsch, am Berg zurückgelassen zu werden, gelobt. "Ich respektiere das und diese Haltung großartig", betonte Messner. "Es ist der Beweis dafür, dass sie das, was sie getan hat, auch geistig durchschaut hat." Mehr noch – dies sei eine "Großherzigkeit ohnegleichen, die zur traditionellen Bergsteigerei gehört." Er betonte: "Die Bergsteigerei verliert eine große Alpinistin."

Nach dem Unglück ist der Berg weiterhin für Kletterer geöffnet. Das teilte der Sprecher der zuständigen Provinzregierung Gilgit-Baltistan, Faizullah Faraq, am Freitag mit. Die Region, in der sich mit dem K2 auch der zweithöchste Berg der Welt beindet, ziehe jedes Jahr Hunderte von Kletterern aus dem Ausland an.

Der Laila Peak liegt unweit des K2 nahe der Grenze zu China. Lawinen und Unwetter stellen dort ein hohes Risiko für Bergsteiger dar. Nach Angaben von Pakistans Regierungssprecher Faraq sind in der Region allein dieses Jahr mit Dahlmeier bereits drei Kletterer ums Leben gekommen. Die Schließung von Bergen nach Unglücken sei keine gängige Praxis.

Wanderung für Wölfe

Die Gruppen 'Allianz Wolf Brandenburg' und 'Initiative für die Natur e.V.' laden zu einer Wanderung für den Wolfsschutz ein. Am 1. September 2025 geht es los am Brandenburger Landtag in Potsdam, dann führt der Weg durch Teile von Brandenburg und Sachsen-Anhalt und endet am 8. September 2025 auf dem Brocken. Zu Beginn und Ende findet je eine Pressekonferenz statt. Die Vereine informieren darüber, warum die geplante Bejagung von Wölfen falsch ist und laden alle Artenschützer:innen herzlich ein, ein Stück des Weges mit ihnen zu gehen. 

Mehr dazu hier

Anfragen gern über info@initiative-natur.de

STELLUNGNAHME DER ALLIANZ WOLF BRANDENBURG 

Große Umweltverbände lehnen die systematische Jagd mit festgelegten Abschussquoten auf Wölfe strikt ab. Wir gehen weiter und fordern den weiter strengen Schutz des Wolfes. Die Begründung liegt auf der Hand.

Nachdem die EU in Sachen Wolfspolitik abseits jeglicher Fakten und unter höchstem politischen und lobbyistischem Druck die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes im Eilverfahren auf juristisch sehr umstrittene Weise durchgepeitscht hat, will der Staatssekretär im Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt –und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Gregor Beyer, unter der Ministerin Hanka Mittelstädt die Quotenjagd auf die Brandenburger Wölfe eröffnen.

Derzeit gibt es 58 Wolfsfamilien in Brandenburg mit einer durchschnittlichen Größe von 6-8 Familienmitgliedern.

Es gibt jedoch kein Argument, dass für eine Jagd spricht – im Gegenteil: es verschärft die Probleme der Weidetierhalter.

Hier die Fakten:

1. Der Europäische Gerichtshof (EUGH) hat mit Urteil vom 12.6.2025 – C-629/23 - noch einmal klargestellt, dass das Ziel der günstige Erhaltungszustand ist und der ist auf nationaler Ebene zu beurteilen, d.h. es ist völlig egal, ob es in Brandenburg vermeintlich viele Wölfe gibt oder nicht. Die Verbreitung in ihrem natürlichen Lebensraum muss auf der gesamten Fläche Deutschland erfolgt sein. Die Herabstufung des Schutzstatus erlaubt keine pauschale Jagd auf Wölfe. Das Bundesamt für Naturschutz – BfN- geht in Deutschland von Platz für ca. 1400 Wolfsfamilien aus, derzeit sind es 209 Rudel – es ist also viel Luft nach oben.

2. Die Wolfspopulation befindet sich derzeit rein wissenschaftlich betrachtet in einem vulnerablen Zustand, d.h. sie kann durch sich ausbreitende Krankheiten, weiteren illegalen Tötungen und zahlreichen Verkehrsunfällen schnell gefährdet werden oder gar ausgelöscht werden.

3. Den Wolf wie geplant zum jagdbaren Wild zu erklären ist deshalb europarechtswidrig. Noch skandalöser ist es, wenn Herrn Beyer in Brandenburg der Finger am Abzug derart locker sitzt, dass er nicht einmal die notwendige Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) abwarten will.

Willkürliche Wolfsabschüsse zerstören Rudelstrukturen und treiben mit großer Wahrscheinlichkeit die Zahl der Weidetierrisse in die Höhe. Werden die Elterntiere erschossen, versuchen sich die unerfahrenen Jährlinge (1-2 Jahre alten Jungtiere) an den ungeschützten Weidetieren und die Welpen verhungern elendig.

4. Nicht ein einziger Wolfsabschuss verhindert Weidetierrisse solange kein wolfsabweisender Herdenschutz erfolgt: Ein oder 10 Wölfe machen an einer ungeschützten Herde keinen Unterschied. 

5. In Brandenburg sind die Risszahlen in 2024 im Verhältnis zum Vorjahr stark zurückgegangen – 337 Risse weniger – ein Rückgang um 26%.

6. Bei 91% der Risse seit 2019 fehlte der wolfsabweisende Herdenschutz, betroffen waren meist Hobby-Tierhalter.

7. Die Entwicklung der Wolfspopulation wurde nicht mit Investitionen von Millionen von Steuergeldern in Monitoring (wissenschaftliche Begleitung) und Herdenschutz gefördert, damit schießfreudige Jäger endlich mal einen Wolf schießen können und die Wolfspopulation an den Rand

der Ausrottung zusammengeschossen wird.

8. In Brandenburg hat die zunehmende Zahl der Wölfe für einen Rückgang der Rothirsche und des Dammwildes gesorgt, was dem Wald zugutekommt und die wichtige Rolle des Wolfes im Ökosystem unterstreicht.

9. Fazit: Eine Quotenjagd auf den Wolf zu eröffnen, ist rechtswidrig, ökologisch wie wirtschaftlich unsinnig, unethisch und grausam wie die Hobbyjagd an sich. Wer nicht zusehen möchte, wie die Brandenburger Landesregierung den Schutz der Wölfe den Lobbyisten aus Jägern und unwilligen Landwirten opfert, muss sich jetzt aktiv für deren weiter strengen Schutz einsetzen – sei es durch finanzielle Unterstützung der Wolfschutzvereine und/oder durch Erheben seiner Stimme für unsere Wölfe, unsere Natur insgesamt. Das ist jetzt notwendiger denn je.

gez. Christiane Müller-Schmolt (Sprecherin)

ADHS trifft Autismus: Dr. Mark Benecke über ein Phänomen namens »AuDHS«

Quelle: ADHS-Journal, 30. Juli 2025

Er machte die wissenschaftliche Forensik einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Seine Vorträge füllen seit vielen Jahren ganze Säle und zeichnen sich durch seine humorvolle Art aus, mit der er von seinen Mordermittlungen, von Verwesung oder auch Vampirismus erzählt. Der Kölner Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke ist Deutschlands einziger öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für biologische Spuren und untersuchte unter anderem Adolf Hitlers Schädel. Darüber hinaus engagiert er sich im Vorstand des Vereins White Unicorn für Menschen mit Autismus und hat erkannt: Autismus und ADHS haben viel gemeinsam und treten oft gemeinsam auf. Das ADHS-Journal sprach mit ihm darüber.

ADHS-Journal: Du engagierst dich seit Jahren leidenschaftlich für das Thema Autismus, setzt dich inzwischen zunehmend auch mit ADHS auseinander und betonst die Gemeinsamkeiten, die Überschneidungen. Kannst du die wesentlichsten einmal nennen?

Dr. Mark Benecke: Vielleicht besonders leicht zu erkennen: die »Vergesslichkeit«. Bei eher Richtung ADHS gehenden Menschen wären das beispielsweise die typischerweise liegen gebliebenen oder urplötzlich »verschwundenen« Gegenstände oder Vorhaben. Bei eher autistischen Menschen geschieht Ähnliches, wenn Überforderung durch Umweltreize beziehungsweise zu vielen Anfragen eintritt: Alles kommt durcheinander, geht verloren, wird vergessen.

Es gibt noch sehr viel mehr. Ich will nur noch drei Gemeinsamkeiten nennen: Tiefes Einfühlungsvermögen in andere, das sich aber nicht immer so äußert, wie angeblich Normale es gerne hätten. Harte Abneigung gegen Lügen. Und natürlich ausufernd erscheinende Lieblingsbeschäftigungen, sehr ausgeprägte Essensvorlieben und dergleichen Vertiefungen und »Tunnel«.

Es ist noch gar nicht lange her, da schlossen sich Autismus und ADHS als Diagnose gegenseitig aus. Das hat sich grundlegend geändert. Sogar von AuDHS ist manchmal die Rede. Was genau steckt dahinter?

Meine Frau Ines meinte gestern, als ich unbedingt noch eine Runde mit dem Rad fahren »musste«, also wollte, und sie lieber zum Arbeiten mit dem Laptop ins Bett ging (wir haben privat keine Couch oder Sessel oder Ähnliches): »Was wäre, wenn Autistinnen und Autisten ADHSlerinnen/ADHSler mit wenig Muskelspannung sind?«

Ich würde es eh aufweiten: Wenn es schon »neuridivergente« Menschen geben soll – ich habe bisher noch nie eine »neurotypische« Person getroffen, glaube ich –, dann ist das Ganze eine Wolke mit vielen Achsen menschlicher, eingeschlossen darin auch körperlicher Eigenschaften darin. Natürlich überlappt sich darin vieles, auch mit Posttraumastörungen, die sich leider sehr viele Neurodivergente »einfangen«, schlechtes Lesen und Schreiben, Synästhesie und Vielem mehr.

Kann man ADHS denn von Autismus überhaupt noch klar abgrenzen? Oder ist jeder ADHSler gleichzeitig Autist und jede Autistin hyperaktiv und/oder aufmerksamkeitsgestört?

Wo verläuft die Grenze? Und wo liegt die Grenze zum »Normalen«? Das ist unscharf, siehe oben.

Den Störungs-Begriff würde ich nicht verwenden, da er beliebig ist. Meist stören sich ja andere an Wünschen und Gewohnheiten, die ihnen recht egal sein könnten: »Iss nicht immer dasselbe«, »warum musst du den Pfirsich schälen, die Schale ist so gesund«, »so kannst du nicht sitzen, man sitzt anders«, »das im Internet sind keine echten Freundinnen«, »mich stört das helle Licht nicht, daher dimme ich es nicht herunter«, »es ist normal, über das Wetter zu plaudern, aber du darfst auf keinen Fall vertiefte Informationen zum Ablauf und zur Entstehung von Wetterereignissen liefern«, »jetzt machen wir aber nur wegen dir nicht noch eine weitere Pause«, »bitte hör auf, mit den Kindern auf der Familien-Feier zu spielen, und setz dich zu Oma und Opa« und so weiter.

Viele Erwachsene, die erstmals von ihrer Neurodivergenz erfahren, sind geradezu erleichtert, weil die Diagnose nicht selten so ziemlich alles, was in ihrem Leben schiefgelaufen ist, erklären kann. Oft haben sie bis dahin schon einen langen Leidensweg hinter sich, weil ihre Symptome als psychische Krankheit fehlgedeutet wurden und nicht als neurologische Besonderheit wie ADHS und Autismus. Was empfiehlst du zur besseren Sensibilisierung?

Sei ehrlich zu dir selbst! Wenn die Merkmale aus den ganzen Neurodivergenz-Memes auf dich zutreffen, dann bist du eine oder einer von uns! Die »amtliche« Diagnose kann dir helfen; aber wenn du keine möchtest und aus welchem Grund auch immer gut klarkommst, dann lass es.

Welche Symptome sollten sich Betroffene und Therapeutinnen oder Therapeuten genauer ansehen? Was wird immer wieder übersehen, wodurch es zu den zahlreichen Fehldiagnosen kommt?

In die Augen schauen … Mein Gott, ich kann es nicht mehr hören. Natürlich können Neurodivergente anderen in die Augen schauen! Ich habe es beispielsweise als Kind durch Zufall in einem ganz allgemeinen Buch über Vorträge und gesellschaftliche Formen gesehen (so was gab es früher in vielen Haushalten): »Schau anderen, aber nicht zu lange, genau zwischen die Augen. Nicht zwischen den Augen hin und her pendeln.« Mache ich seitdem so. Die Frage ist, ob es anstrengend ist, nicht, ob es möglich ist. Leider höre ich das auch heute noch fast täglich von Autistinnen und Autisten, die wohl zu einer unerfahrenen Diagnosestelle gegangen sind.

Und natürlich Überforderung: Die ist echt. Und sie kann zahlreiche Quellen haben. Also erst mal zuhören, bitte!

Ich möchte aber auch erfahrene Diagnostikerinnen und Diagnostiker sehr stark loben: Die lassen sich nicht von Annahmen leiten, sondern von modernen Erkennungsmerkmalen und messbarer Erfahrung. Die Erleichterung nach einer zutreffenden, nicht irgendeiner Neurodivergenz-Feststellung ist für die Untersuchten superwichtig. Sie ist nur dann erleichternd, wenn sie genau stimmt, nicht »irgendwie«.

Beide sogenannten Störungen werden trotz aller Aufklärung weiterhin stark stigmatisiert. Wie könnte man das deiner Meinung nach ändern?

Ich kenne schlechtes Gerede darüber nur vom Hörensagen. Das liegt vermutlich daran, dass ich Aussagen, die auf Meinungen statt auf Messungen beruhen, nicht zuhöre. Ich habe nur ein Leben.

Vielfach ist ja sogar von vermeintlichen Modekrankheiten die Rede, weil eine objektive Diagnose gar nicht möglich sei. Was sagst du Menschen, die das behaupten?

»Zeig mir die wissenschaftliche, neue Studie dazu!« Bisher habe ich keine dazu gesehen.

Wird es denn in absehbarer Zeit eindeutige Diagnosemöglichkeiten geben, Stichwort KI-gestützte Netzhautscans oder spezielle MRT-Untersuchungen?

Denke ich schon: Es könnte ein großer Markt und damit zum Geld verdienen interessant sein. Aus Menschlichkeit wird’s wohl nicht zu Ende entwickelt werden.

Glaubst du, dass auch die Ursachen und nicht nur die Symptome irgendwann einmal behandelt werden können, mit oder ohne Medikamente?

Können sie: indem die Umwelt sich freundlich verhält! Viele »Symptome« sind nur Überlastungszeichen, die jeder Mensch früher oder später bei Stress von außen entwickelt. Bei Neurodiversen geht es halt schneller oder durch andere Reize.

Bei ADHS fühlen sich viele auch durch die bekannten Aufputschmittel entlastet, die verschrieben werden. Muss man ein bisschen ausprobieren und schauen, ob es wirklich erleichternd wirkt; das ist aber öfter der Fall.

Ansonsten: Genau zuhören, was die neurodivergenten Menschen sagen oder aufmalen oder aufschreiben und wie sie den Stress mindern. Das ist keine Meinung, sondern auch von unserem Verband »White Unicorn« zusammen mit der Goethe-Universität in Frankfurt/Main, der Humboldt-Universität in Berlin, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der »Aktion Mensch« mit Tausenden von befragten »Normalen« und Neurodivergenten erforscht.

Das kann auch anstrengend sein, wenn die Kids sich – eher bei mehr autistischen Menschen – beispielsweise nicht die Zähne putzen oder sich nicht waschen oder immer dieselbe Hose anziehen wollen. Es gibt dafür aber einen guten (!) Grund, das wird megaoft vergessen: Der Geschmack der Minze in der Paste, die Härte der Borsten, das Vibrieren der elektrischen Bürste – muss ja alles nicht sein, es geht auch ohne das alles mit anderer Paste, anderer Bürste und ohne Strom – zack!

Oder die »Ungeduld« bei eher in Richtung ADHS gehenden Menschen: Oft haben sie tatsächlich schon nach vier Worten verstanden, worum es geht. Ist doch okay! Wenn sie das beweisen können, dann lass sie doch einfach in Ruhe und versuch nicht, ihnen dein Lernprogramm für »Normale« aufzudrücken.

Vielen lieben Dank für das Gespräch, Mark!

U-Comix Gazette: Interview mit Dr. Mark Benecke

Quelle: U-Comix Gazette

Den Artikel gibt es hier als .pdf

Von Anja Perkuhn

Mark, erzähl mal: Was ist der letzte Traum, an den du dich erinnerst?

Ich hab vor ein paar Jahren schon gelernt, dass ich eine komplette Traumwelt aufgebaut habe, also lauter verschiedene Wohnungen in verschiedenen Städten, in die ich im Traum immer wieder zurückkehre. Oft ist das New York, weil ich da früher mal gelebt habe. Und da muss ich immer irgendwelche Sachen erledigen. Das war vorges-tern auch wieder so.

Wir hatten uns deine Träume ein bisschen verrückter vorgestellt als „Sachen erledigen".

Diese Wohnungsträume sind für meine Verhältnisse extrem verrückt. Während Corona habe ich in meinen Träumen mit meinen Freundinnen und Freunden komplette Urlaube gemacht, richtig episch, mit Anreise, Erlebnissen, allem. Die Handlung ging über Tage und Wochen, teilweise Jahre. Immer musste was organisiert oder eine Wohnung neu eingerichtet werden.

Was sind für dich reale Albträume?

Ich hatte neulich eine Abendveranstaltung in Baltimore, bei der größten forensischen Tagung der Welt. Und die war supergruselig: Es ging um Gegenstände aus dem Konzentrationslager Buchenwald, die aus Menschenhaut gefertigt wurden und die ich untersucht habe.

An sich schon ein gruseliges Thema.

Das stimmt, aber es war ganz anders als gedacht. Die Jüngeren wussten gar nicht, worum es geht. Klar, wenn ich in den USA lebe und 30 bin, was habe ich mit deutschen und polnischen Konzentrationslagern zu tun?

Und die Älteren hatten Tränen in den Augen. Aber weniger wegen der Spuren, von denen ich erzählt habe, sondern weil die meisten nach dem Krieg als Soldaten in Deutschland stationiert waren und dort ne gute Zeit hatten. Und jetzt wussten, dass sie nie wieder nach Germany kommen.

Und plötzlich war das Thema nicht mehr Nazi-Verbrechen.

Es ist im Grunde alles schiefgelaufen: Du willst da einen spurenkundlichen Vortrag halten über Taschenmesser-Etuis und Lampenschirme aus Menschenhaut. Und dann kommen die alten Leute an und sind zutiefst bewegt, dass sie mal wieder was aus Deutschland hören. Ich wusste gar nicht, was ich damit anfangen soll. Also es hat sich tatsächlich erfüllt, dass die Veranstaltung ein Albtraum war, aber auf eine komplett andere Art.

Es gibt viele Fotos von dir, auf denen du mit deinen Haustier-Kakerlaken kuschelst. Das finden viele Menschen ja wahrscheinlich eklig.

Die sind ja nicht eklig – weder verformt noch stinkend oder schleimig. Sie beißen nicht, sie stechen nicht. Die sind wie so kleine, fantastisch polierte Holzstückchen, die ihr Ding machen und keinen stören. Die sind einfach lieb.

Was machen die den ganzen Tag?

Sie schlafen oder chillen viel. Nachts kämpfen sie, wer oben sitzen darf auf der zerbrochenen Plastik-Urne mit dem Totenkopf. Ansonsten unterhalten sie sich halt, betasten sich mit ihren Antennen und blieben sitzen oder auch nicht. Wie Menschen, wenn sie sich zum Kaffeetrinken treffen. Und manchmal kriegen sie Kinder.

Klingt entspannt.

Oh! Aber was ganz seltsam ist: Manchmal sitzen sie alle vorne an der Glasscheibe und man sieht ihre Unterseite. Weil sie ihre Augen unten haben, ist das so, als wenn ein Menschen dich direkt anguckt. da starren dich also auf einmal 100 Schaben an.

Öhm. Vielleicht nehmen sie irgendeine unhörbare Frequenz wahr?

Vielleicht! Auf jeden Fall lernen meine Schaben. Sie haben sich zum Beispiel daran gewöhnt, dass ich mal in den Raum komme oder ihnen Wasser reinstelle, und verstecken sich dann nicht mehr. Normalerweise reagieren Schaben ja schnell auf Erschütterungen, weil sie im Urwald eine Leckerei sind für viele Tiere.

Aber jetzt wissen sie: „Ah, da kommt wieder der Große mit dem Futter!"

Ich denke schon, aber es gibt kein gutes Feedback-System mit ihnen, um da sicher zu sein. Ich mache ja keine Tierversuche mit meinen Schaben. Ich könnte so harmlose Trainingssachen mit ihnen machen, aber das habe ich ja schon mit Blutegeln gemacht, darum muss das nicht sein.

Watt?

Ja, früher hatte ich Blutegel und habe getestet, ob sie erkennen, über welche Linie sie drüberkriechen dürfen und über welche nicht.

Und mit den Schaben wär's jetzt nix? Warum?

Es gibt so eine Comicgeschichte, in der Superman so eine ganze Stadt rettet, die bei ihm in einer Flasche existiert. Und das sind die Schaben für mich. Die sollen ihr Ding machen und ich will nicht eingreifen.

Hat deine Schabenstadt auch einen Namen?

Nee, da bin ich ganz offen für Vorschläge der Leser und Leserinnen von U-Comix.

Fantastisch, wir sind gespannt! Du weißt wahrscheinlich, dass einer der großen Helden von U-Comix der Kakerlak ist?

Klar! Aber euer Kakerlak ist ja eher an Küchenschaben angelehnt. Meine sind ja Fauchschaben. Die können sich noch besser unterhalten, weil sie fauchen.

Macht, was ihr wollt – aber hinterher nicht rumheulen!

Quelle: Spontis, 10. Juli 2025

Von Gruftlord

Bei einem kleinen Pläuschchen mit Dr. Mark Benecke beim WGT ergab sich die Idee, doch gleich mal ein ganzes Interview mit dem Menschen zu führen, der in Funk und Fernsehen gern als „Herr der Maden“ bezeichnet wird. Da Mark auch aus der Schwarzen Szene schon lange nicht mehr wegzudenken ist, hat der Gruftlord die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, um für Euch ein paar persönliche Fragen an den Kriminalbiologen, Forensiker, Autoren, Kolumnisten, Politiker (Die PARTEI) und Schauspieler zu stellen.

Hallo Mark, vielen Dank, dass Du Dich zu einem Interview mit spontis.de bereit erklärt hast. Wenn man nur ein bisschen nach Deiner Person im Internet schaut, findet man unglaublich viele Beiträge zu den unterschiedlichsten Themen. Welche Themen liegen Dir besonders am Herzen?

Wie bei der Fall-Arbeit: Immer das, was gerade anliegt. Ich lebe und arbeite im jeweiligen Moment.

Du tauchst schon seit Jahren in der Schwarzen Szene auf und hast gleich mehrere, extrem gut besuchte Veranstaltungen auf dem WGT 2025 gegeben. Wie bist Du eigentlich selbst zur Gothic-Szene gekommen, oder ist die Szene auf Dich zugekommen?

Es sind schon mehrere Jahrzehnte, argh! Auf dem WGT bin ich der Mensch, der die meisten Auftritte insgesamt hatte. Zur Szene gekommen bin ich durch einen winzigen Club mit Gothic-Geschäft daneben im Kölner Studierenden-Viertel. Da konnte ich an der Theke lesen, das fand niemand komisch — oder zumindest hat nie jemand was gesagt. Auf der Tanzfläche tanzten damals noch fast alle drei Schritte vor und drei zurück (kein Scherz).

Im Werk 2 in Leipzig, das damals noch zum WGT gehörte, bin ich erstmal vor ganz ungefähr zwanzig Jahren aufgetreten (grobe Schätzung, ich bitte um Berichtigung, wenn die Leserinnen und Leser noch Fotos oder Programm-Hefte haben sollten). Das war die Idee von Steff vom Astan-Magazin und der großartigen Satanka, die fanden, dass kriminalistische Vorträge dorthin gehören. Meine Schwester hat auch schon früh gruftige Dinge getan und mich dazu — ohne es zu wollen — angeregt.

Manche Bands fanden es auch gut, mit mir was gemeinsam zu machen. Mit Agonoize habe ich vor sehr langer Zeit in München mal während deren Auftritt auf der Bühne eine „Leiche“ seziert, mit der Patenbrigade habe ich eine ganze Platte gemacht (Baustellen-Unfälle) und war vor kurzem beim WGT ihr Keyboarder (normalerweise bin ich nur der Brigade-Arzt, mit echtem Ausweis), mit Sara Noxx habe ich abgefahrene Lieder und Videos gemacht und die neue Platte mit Bianca Stücker, mit der ich regelmäßig sehr schnaft musiziere (unser Auftritt auf dem Amphi Festival in Köln bleibt zumindest uns unvergessen), kommt auch bald raus. Mit Blutengel durfte ich mal als Fackel-Träger auf dem M’era Luna auf der Bühne stehen. Auch Noisuf-X, Massiv in Mensch und viele andere haben mit mir schon für mich sehr aufregende und coole Dinger gedreht.

Für den oder die Orkus! und Sonic Seducer habe ich auch Jahre lang die reich bebilderten WGT-Tagebücher gemacht. Ist alles gratis und werbefrei im Netz zu finden.

Ich mach‘ also vorwiegend mit, wenn jemand Lust und Spaß hat.

Würdest Du Dich selbst als Grufti oder Gothic bezeichnen? 

Heutzutage ‚Gothic‘. Der Grufti-Begriff ist aus der Mode, wie ich finde, weil auch manche alten Menschen das für sich als humorvolle Beschreibung für „ich bin alt“ anwenden. Daher ‚Goth‘ oder ‚Gothic‘.

Was fasziniert Dich persönlich an der Schwarzen Szene?

Es gibt keine Gespräche darüber, ob irgendwer komisch oder seltsam ist.

Gibt es Erlebnisse, die Dir besonders wertvoll ist?

Die gesamte Stimmung: Politik im eigentlichen Sinn — also Parteien, Führer:innen, das große Ganze, „die da draußen“ — spielen keine Rolle, sondern das gemeinsame Erleben von was auch immer gerade stattfindet. Es ist auch die einzige Umgebung, die ich kenne, an dem Menschen sehr verschiedene Meinungen haben und trotzdem zusammen Kirsch-Met trinken.

Ich finde es erstaunlich, wie vielfältig die Schwarze-Szene ist. Welche Bereiche interessieren Dich besonders?

Was auch immer gerade angeboten wird. Schau ich mir erstmal an und dann passt’s oder nicht. Mir ist es erstmal egal, ob’s Aggrotech oder Witchhouse ist, ob Flöten oder Korsetts angeboten werden — erst mal stöbern und ausprobieren.

Hast Du das Gefühl, dass sich die Szene im Laufe der Jahre verändert hat? Was ist Deiner Meinung nach besser und was ist schlechter geworden? Gibt es Dinge, die Du vermisst?

Es ist ein langsam fließendes Gewässer. Es gibt viel mehr neue Bands, als die älteren Besucher:innen von Festivals manchmal glauben. Vieles bleibt gleich, aber wenn dann einer von And One hingeht und in einer Kirche auf der Orgel Polka spielt und die versammelten Gothics dazu Ringelreihen tanzen (ich war dabei…Video ist bei mir online), dann zeigt sich schon daran, dass eigentlich immer was Verrücktes passiert. Schaut mal in meine WGT-Tagebücher.

Du bist viel auf Reisen. Wie erlebst Du die Schwarze Szene in anderen Ländern?

Ist eher mau. Es soll in Mexiko ja Einiges los sein, das weiß ich aber nicht aus eigener Anschauung. In den Vereinigten Staaten habe ich hin und wieder Gothic-Läden gesehen, teils sehr opulent, teils auch winzige Themen-Bars wie in Alphabet City in New York oder New Orleans. Aber eine Szene wie in Deutschland gibt es sonst nirgendwo. Kein Wunder, dass sie die internationalen Gäste schon seit langem in Leipzig zum WGT treffen, das ist eine recht unbekannte, aber große Community (googelt mal „Sadgoth Benecke WGT 2025)“.

Du hast erzählt, dass Du gerne Comics liest und auch eine beachtliche Sammlung Dein Eigen nennst. Wie viele Comics besitzt Du? Und welche Genres bevorzugst Du?

Derzeit vorwiegend Mangas. Ich habe fast alles verschenkt, an die Nationalbibliothek in Berlin, an die Stadtbibliothek in Köln und soeben an die Gäste beim Comic-Festival in München am U-Comix-Stand, wo ich signiert habe. Vieles mache ich „dauerhafter“, so hat mir beispielsweise der Zeichner von Watchmen, Dave Gibbons, soeben die Hand signiert (wird tätowiert) und Denis Kitchen eine tolle Zeichnung in eine Neu-Auflage seiner Biografie angefertigt. Soeben habe ich einen Stapel Comics der echt tollen Olivia Vieweg gekauft. Marie Sann hat meine Frau Ines und mich gezeichnet, Timo Wuerz liefert eine fantastische Arbeit nach der andren ab. Kurz gesagt: Es soll alles in Bewegung bleiben.

Was ist Dein Lieblingscomic, oder Comicreihe?

Durch die Verfilmungen ist ja V wie Vendetta und Watchman auf eine neue Stufe gehoben worden. Carl Barks ist eh der Härteste. Daher will ich lieber mal auf einige sehr gute Mehrbänder verweisen: BLAST, ein jenseits allem, was ich kenne, stehender Bericht über einen erfundenen, ganz seltsamen, sehr interessant dargestellten Täter und „seine“ Ermittler. Dann Blood on the Tracks, ganz klebrig und finster, es wird einfach nicht besser. Die Neu-Auflage von Dragon Head, den ich vorher gar nicht kannte, auch absolut finster und ohne Aussicht auf etwas Gutes. Sowie die großartige Vampir-Liebesgeschichte Vampeerz. Derzeit lese ich gerade Magilumiere: Die Magic Girls (einstmals Sailor Moon) sind mittlerweile ein Gewerbe geworben und es entstehen daraus spannende, harmlose (okay, nicht für die Geister und Monster) Ereignisse. Bis dieses Interview erscheint, kann es aber auch schon wieder was ganz anderes sein.

Wissenschaftliche Vorträge gelten ja normalerweise nicht als besonders hip. Dir gelingt es aber mit eben solchen Veranstaltungen ganze Hallen zu füllen. Wie erklärst Du Dir dieses riesige Interesse?

Ich nehme die Zuhörer:innen ernst, nicht mich. Außerdem verwende ich keine Fremdworte.

Gibt es neue Projekte an denen Du gerade arbeitest?

Klar, schaut gerne mal auf meine Websites. Ist recht breit gefächert, ich will nichts hervorheben, jede:r mag was anderes.

Wie war es für Dich das erste Mal in Kontakt mit einer menschlichen Leiche zu kommen? Ich stelle mir vor, dass das eine ganz schön große Überwindung kostet? 

Sie lag einfach da. Da es keinem seltsam vorkam — das war 1992 im Institut für Rechtsmedizin der Universität zu Köln —, gab’s auch keine Aufregung. Hat sich bis heute nicht geändert.

Gab es Situationen in Deinem Beruf, die Dich emotional an Grenzen gebracht haben?

Es ist schade, dass die Angehörigen keine Anlaufstellen haben, wo ihnen in Ruhe erklärt wird, was wann warum untersucht wurde und was wann warum nicht.

Ein weiteres Thema, über das Du in Vorträgen sprichst, ist der menschgemachte Klimawandel. Ein Thema, was viele Menschen gerne verdrängen. Was meinst Du, kann Dein Engagement verändern?

Die Handlungen der Zuhörenden.

Hast Du Ideen, was jeder Einzelne machen kann um einerseits nicht in der Erstarrung zu landen und andererseits zum Umweltschutz beizutragen?

Pflanzliche Ernährung, Kleidung seeeeehr lange verwenden, Parteien wählen, die sich für Umweltschutz messbar einsetzen. ÖPNV und Fahrrad nutzen, handeln statt rumlabern.

In einem Film über den Fleischkonsum oder Konsum von anderen tierischen Produkten wurde die Behauptung aufgestellt, dass der Klimawandel alleine dadurch aufzuhalten wäre, wenn die Menschen weniger oder besser noch gar kein Fleisch essen würden. Wie stehst Du zu dieser Aussage?

Den Film und die Aussage kenne ich nicht. Der Land- und Wasserverbrauch durch die „Herstellung von Tier-Produkten“ ist abenteuerlich hoch. Ich habe keine Ahnung, warum irgendwer tot gefolterte Tiere und deren „Produkte“ verwendet, mit oder ohne Klima-Wirkung.

Gibt es noch etwas, dass Dir wichtig ist und Du unseren Lesern mitteilen möchtest?

Macht, was ihr wollt. Aber hinterher nicht rumheulen.

Vielen Dank für das Interview! Ich wünsche Dir und Deinen Lieben viel Glück und Erfolg auf Euren Wegen.

Danke für Deine Fragen.

Demonstration gegen die Erschießung der Affen im Tierpark Nürnberg 🐒

Veranstalter:innen-Text (Animal Rebellion Deutschland & Vegan Vernetzt): 

Großdemo: Stoppt die Tötung der Nürnberger Paviane! Sa, 26. Juli 2025 | 13–17 Uhr,  Sebalder Platz, Nürnberg

Im Tiergarten Nürnberg sollen mehrere gesunde Paviane getötet werden, weil es „zu viele“ geworden sind. Wir sagen: Es gibt keine Rechtfertigung für die Tötung gesunder, fühlender Tiere.

Wir fordern die Verantwortlichen der Stadt Nürnberg und des Tiergartens Nürnberg auf, diese Pläne zu stoppen! Schluss mit systematischer Gewalt in Zoos!

Am 26. Juli gehen wir gemeinsam auf die Straße – für die Paviane, für alle Tiere hinter Gittern und für eine Zukunft, in der Mitgefühl über Verwaltung steht.

Mit prominenter Unterstützung unter anderem von: 🎤 Dr. Mark Benecke (Kriminalbiologe und Autor)  🎤 Dr. Colin Goldner (Great Ape Project)

Das erwartet euch: 📢 Eine laute Laufdemo durch die Nürnberger Innenstadt 🎤 Mehrere Redebeiträge 🎶 Livemusik mit Erbsenschreck

Marks Text:

Selten habe ich etwas verrückteres gehört als dass ein deutscher Zoo seine Affen erschießen will. Das soll (und wird garantiert, falls ihr nicht richtig Druck macht) in Nürnberg geschehen. 

Die Sinnlosigkeit von "Tiergärten" — einem heute überflüssigen Rest aus der Zeit der "Eroberung" fremder Länder — war wohl noch die so deutlich wie hier, beim Affen abknallen im Tiergarten Nürnberg 🤦🏻‍♀️ 

Herzlich euer: Marky Mark, Biologe & Botschafter des Great Ape Project 🐵

Benecke macht Anti-Wahlkampf

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 7. Juli 2025

Als OB-Kandidat für „Die Partei" kämpft er gegen die Seriosität

Von Julia Hahn-Klose

Mark Benecke verteilt auf dem Christopher Street Day (CSD) in Köln am Sonntag falsche Fünfziger. Auf der Rückseite der Satire-Scheine steht „Niemand hat vor, Wählerstimmen zu kaufen", vorne ein Konterfei von Benecke mit kritisch hochgezogener Augenbraue, dem Kandidaten der Partei für die Oberbürgermeisterwahl am 14. September. Auf dem CSD zieht er in den Wahlkampf, obwohl er keinen Wahlkampf machen will, wie er sagt.

„Klar will ich gewählt werden, alle hier wollen das", sagt Benecke knapp und wirkt bemüht, eine sinnhafte Botschaft zu vermeiden. Beneckes vielleicht einzige tatsächliche Position als Kandidat ist: Gegen die anderen sein. Auf die Frage, ob Spielplätze in Köln nun weiter Spielplätze oder Spiel-und Aktionsflächen heißen sollen, lautet die Antwort der Partei, Kölschaktionsflächen einführen zu wollen. Als Reaktion auf den Interessenkonflikt zwischen Anwohnern vieler Plätze und Straßen in Köln, die ruhigen Schlaf wünschen, und Gastronomen und Feiernden, die abends die Stadt genießen wollen, veranstaltet die Partei Demos mit noch mehr Lärm.

Auf dem CSD ruft Benecke, Landesvorsitzender der Partei, eine neue Forderung aus: „Freie Sicht auf den Kölner Dom vom gesamten Planet Erde aus."

Marion Sollbach, Kölner SPD-Politikerin, kommt an der Gruppe der Partei vorbei, sie kennt Benecke aus der gemeinsamen Schulzeit auf dem Humboldt-Gymnasium. Er war Schulsprecher „und immerschon aufmüpfig", sagt sie, mit Respekt. Das ist er mit 54 Jahren geblieben, mittlerweile aber auch Kriminalbiologe, forensischer Entomologe, Autor und einer von elf bisher bekannten Bewerbern um das Kölner OB-Amt.

„Oberbürgermeister Marky", so nennt sich Benecke auf Tiktok, wo er bislang hauptsächlich seine Nicht-Botschaften für den Anti-Wahlkampf verbreitet, scheint der CSD sehr wohl am Herzen zu liegen. Mindestens so häufig wie Benecke erkannt und gefilmt wird, nimmt auch er besonders aufwändig gekleidetes Publikum mit seinen Botschaften auf. Die politische Bühne, die er haben könnte, schenkt er auf dem CSD eher anderen mit ihren Botschaften für eine tolerantere Welt. Auf der Deutzer Brücke, bevor der Fahrrad-DJ-Wagen mit Rauchblasenmaschine loszieht, rutscht es Aaron von Kruedener, zweiter Vorsitzender der Partei in Köln, dann tatsächlich heraus: „Heute nehmen wir es ernst." Die Partei-Mitglieder tauschen hektische Blicke aus. „Er wird schon wieder staatstragend", sagt Benecke schnell. „Wie kann das hier ernst sein?", fragt er und zeigt auf den Hut eines Partei-Kollegen, auf den ein pinker Pailletten-Penis gestickt ist. Der Hut wird noch öfter als Mittel gegen die Seriosität eingesetzt. Als die Partei-Kollegen Karl Lauterbach vor ihnen hoch oben auf dem SPD-Wagen entdecken, muss der Hutträger schnell unter seiner Nase vorbeilaufen.

Während sich die SPD in Team-Shirts für ihren OB-Kandidaten um ihren Wagen für den Demo-Zug aufstellen, pappt die Partei hinten einen vorbereiteten Aufkleber auf den Lkw: „Lol SPD" (bedeutet in etwa „SPD — lautes Lachen"). Hauptsache lustig sein, zwischen all den Botschaften an den Wagen vor unter hinter ihnen. So exzentrisch Benecke sich auch gibt, sucht er nach zwei Stunden doch die Ruhe und verlässt den Demo-Zug am Heumarkt, um sich dort in den ruhigeren Backstage-Bereich zurückzuziehen.

Kriminalist Mark Benecke über Attentäter : „In der Tiefe ihres Herzens halten sie sich für winzig und unbedeutend“

Quelle: Tagesspiegel, 21. Juli 2025

Von Marion Koch

Sie nutzen Messer oder Autos als Waffen, um Fremde auf Stadtfesten oder in Bahnhöfen zu töten.

er Experte erklärt, was oft dahinter steckt – und wie sich solche Taten stoppen lassen.

Herr Benecke, Sie sind Kriminalist und befassen sich mit der Aufklärung und Verhinderung von Straftaten. Eine Frau, wie am Hamburger Bahnhof Ende Mai geschehen, sticht mit einem Messer mutmaßlich wahllos auf Passagiere ein. Ein Mann rast im Dezember mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Auf einem Stadtfest in Solingen geht ein Mann im vergangenen Jahr mit einem Messer auf die Besucher los. Wer macht so was, wer verletzt oder tötet wahllos so viele Menschen wie er erwischt, die er nicht einmal kennt?

Dass Rache suchende Amokläufer oder politisch motivierte Terroristen Orte aufsuchen, an denen sie möglichst viele Menschen töten können, kennen wir leider inzwischen. Bei Fällen wie in Hamburg, Magdeburg oder Solingen geht es aber um Täter, bei denen die Motive nicht so leicht nachzuvollziehen sind, die Wahl der Opfer ist scheinbar zufällig.

Was kann man über die Täter sagen?

In der Regel lassen sie sich drei Gruppen zuordnen. Die eine Gruppe, das sind häufig Leute, die ein komplett kaputtes Leben haben, als Kinder keine gute Bindung erlebt haben, vielleicht sexuell oder geistig missbraucht wurden. Als Erwachsene sind das oft die, die sich über viele Dinge stark aufregen und leicht reizbar sind. Manche werden auch depressiv. Oder beides. In vergleichsweise harmloser Form kennt man das von Alkoholikern oder Leuten, die andere Substanzen nehmen, Heroin oder synthetische Drogen, die an Bahnhöfen abhängen, sich selbst hassen oder ihre Eltern oder die Welt. Die rumbrüllen, sich streiten, aggressiv sind – aber meistens ungefährlich. Rasten sie dann aber doch mal ausnahmsweise aus, greifen sie offenbar wahllos Menschen an oder bringen jemanden um, der gerade in der Nähe ist, Zufallsopfer.

Und die zweite Gruppe?

Das sind Leute mit Psychosen, also Menschen mit psychischen Erkrankungen, die nicht unterscheiden können, was wirklich ist und was eigene, verzerrte oder eingebildete Empfindung. Der Klassiker ist, dass sie Stimmen hören oder Farben sehen, die gar nicht da sind, manche fühlen sich von Geheimdiensten oder fremden Wesen verfolgt oder meinen Botschaften aus einer anderen Welt zu empfangen, die anderen nicht zugänglich ist. Auch bei ihnen kann das zufällig wirken, wenn sie andere angreifen, Leute töten.

Die dritte Tätergruppe sind Menschen mit „überstarken Überzeugungen“, wie Sie sagen.

Ja, das sind die, die mit dem Auto in eine Menschenmenge fahren oder in einer Ansammlung von Menschen herumschießen. Wie der norwegische Massenmörder Anders Breivik, der im Sommer 2011 in Oslo und auf der Insel Utøya 77 Menschen getötet hat. Bei ihm waren sich die Gutachter und Gutachterinnen allerdings nicht einig, ob er psychisch krank ist oder eine übermäßig starke politische und soziale Überzeugung hat.

Und sie alle attackieren ihre Opfer wirklich zufällig?

Nehmen wir Psychotikerinnen und Psychotiker. Es wirkt vielleicht zufällig, an welchem Ort sie auf Menschen losgehen, aber da ist oft „method behind the madness“, da steckt aus ihrer Sicht ein guter Grund dahinter. Psychotische Täter sind immer verrückt, halluzinieren, haben Wahnvorstellungen. Sie töten aber nicht ganz so wahllos, wie es von außen wirkt.

Sehr häufig gehen sie auf Menschen los, vor denen sie sich erschrecken, vor denen sie Angst haben, die für sie vielleicht komisch gekleidet sind, eine seltsame Bewegung gemacht haben, aus ihren Augen zu irgendeiner Verschwörung gehören, zu Reptilienmenschen, Aliens oder sonst irgendetwas.

Ist der Tatort zufällig?

Jemand, der mit und wegen der Krankheit die soziale Leiter runtergefallen ist, wird nicht in einer Luxusvilla auftauchen und dort auf Menschen losgehen. Und andersherum wird jemand, der in einer Luxusvilla lebt und eine Psychose bekommt, eher sehr gut ärztlich versorgt – und meist nicht am Bahnhof landen und dort Täter werden.

Die überstark Überzeugten werden genau wissen, wen sie umbringen wollen.

Das haben wir gerade wieder bei den Attentaten auf Politiker der US-Demokraten in Minnesota gesehen.

Sind sich die meisten bewusst, warum sie Täter geworden sind?

Stark persönlichkeitsgestörte Menschen handeln technisch gesehen bewusst, die wahren, inneren Gründe ihres Handelns sind ihnen aber wohl trotzdem nicht so richtig bekannt.

Warum töten manche Menschen, die ein kaputtes Leben haben, eine Psychose oder eine extrem starke Überzeugung – und andere, die auch ein kaputtes Leben haben, eine Psychose oder eine extrem starke Überzeugung, töten nicht?

Das ist die ganz große Frage. Sieht man sich die Lebensgeschichte solcher Menschen an, findet man aber oft Hinweise darauf.

Nämlich?

Am Ende des Tages fehlt es Täterinnen und Tätern oft an einer Art Schutz. Denn selbst wenn sie verrückt sind oder persönlichkeitsgestört, wenn sie abdriften, weil sie einsam alleine zu Hause sitzen und glauben, die Welt retten zu müssen, selbst wenn sie Präsident der Vereinigten Staaten sind: In den allermeisten Fällen haben Leute Schutzfaktoren, die sie davor bewahren, die Grenze zum Töten zu überschreiten. Diese Faktoren machen standhaft dagegen, auszurasten.

Was sind solche Schutzfaktoren?

Schutz gibt es Menschen beispielsweise, wenn sie in ihrem Leben jemanden haben, auf den sie sich verlassen können.

So einfach ist das?

Klingt einfach, ist aber gar nicht so selbstverständlich, wie man glauben könnte.

Ein Beispiel, bitte.

Nehmen wir an, du hast eine Psychose. Der Klassiker wäre, weil das einen starken erblichen Anteil hat, dass schon deine Eltern erkennbar verrückt sind. Verlässlichkeit in der Familie gab es also eher nicht. Aber vielleicht nimmst du an einem Programm teil, das es in vielen Städten gibt, und erlebst Verlässlichkeit, in dem du zum Beispiel immer mittwochs um 15 Uhr und samstags um 18 Uhr eine Familie, so etwas wie eine Patenfamilie, besuchst. Egal, was passiert, du gehst da immer hin. Und wenn sich dann die Psychose anbahnt, hast du so etwas wie einen Anker in der „echten“ Welt, der dich festhält, sodass du nicht durch Stress schnell weiter abdriftest.

Und bei Persönlichkeitsgestörten?

Auch Persönlichkeitsgestörte, zum Beispiel Narzissten, kann eine starke Bindung teils schützen. Bei dem heute weltweit bekanntesten Narzissten, Donald Trump, zum Beispiel konnte man während seiner ersten Präsidentschaft noch denken, dass seine Tochter Ivanka so etwas für ihn ist – sie war damals seine „Beraterin“. Man konnte denken, dass er eine gute Bindung zu ihr aufrechterhalten will, sie stolz auf ihn sein soll. Und in ganz kleinem Maß hat sie ihm vielleicht noch ihre Meinung sagen können, vielleicht hat er ihr damals auch manchmal zugehört. Es sind sehr kleine Handlungsspielräume, um die es hier geht.

Hat jemand mit Persönlichkeitsstörung einmal erlebt, dass eine Bindung stabil, zuverlässig und vertrauensvoll sein kann, fühlt sich das für sie oder ihn angenehm und beruhigend an, wie für andere Blätterrauschen oder Vogelgesang. Es gibt Geborgenheit. Und auch ein bisschen Vertrauen in die Menschen und das Leben im Allgemeinen. Solche Bindungen halten Leute zwar nicht davon ab, ein Narzisst zu sein oder überstarke Überzeugungen zu entwickeln. Aber vielleicht hält es sie davon ab, mit dem Auto in eine Menschenmenge zu fahren.

Schuld ist zu einem großen Teil die schlechte Kindheit?

Erfahren Kinder, dass sie wertvolle Menschen sind, dass man ihnen zuhört, ihnen auf Fragen, die sie stellen, ernsthaft antwortet, schützt sie das zumindest mehr, als wenn sie nicht ernst genommen werden und alleine dastehen. Warum sind da weiße Linien auf der Straße? Warum hängt da ein gelber Kasten an der Häuserwand? Hört ein Kind dann auf solche Fragen, „Mein Gott, wo kommst du denn her? Bist du dumm! Das weiß ja jeder, das sind Zebrastreifen und ein Briefkasten“. Dann ist klar, was dabei rauskommt: ein an sich selbst zweifelnder Mensch, der kein Vertrauen in die Welt hat – und eher keine schützende Einflüsse erlebt.

Oder wenn ein Kind traurig ist und zu seinen Eltern geht, die zwar vielleicht weiter Netflix gucken, es aber trotzdem in den Arm nehmen. Dann lernt es, dass es kein Drama machen muss, um Aufmerksamkeit zu kriegen. Das schützt es.

Sind die Täter oft einsame Nerds?

Zumindest halten sie sich in der Tiefe ihres Herzens für winzig und unbedeutend. Jeder Mensch hat sein Plätzchen auf der Welt, das ist vergleichbar mit einem mehr oder weniger großen Sandkorn in der Wüste. Manche Leute kommen nicht damit klar, dass sie glauben, keine Handlungsspielräume und Entscheidungsmöglichkeiten zu haben, um jemand Größeres und Wichtigeres zu werden. Kommt dann noch eine Persönlichkeitsstörung dazu, wie eine antisoziale Störung oder Narzissmus, kann das leicht schiefgehen, weil Menschen dann eher keinen Schutz davor haben, auszurasten.

Und mit einer überstarken Überzeugung meinen solche Menschen, rauszukommen aus dem Leben als Sandkorn?

Es ist ganz klar, was solche Leute denken: Keiner kümmert sich um mich, niemand redet mit mir, ich bin total einsam – aber jetzt auf einmal hören sie mir zu! Die einen regen sich zwar auf über meine Überzeugung, die anderen finden mich aber toll. Meine Kommentarspalten in den sozialen Medien sind bis zum Platzen voll, super. Solche Abläufe sind selbstverstärkend.

Was läuft falsch, wenn jemand denkt, dass seine Art, die Welt zu sehen, für alle acht Milliarden Menschen auf der Erde die einzig richtige ist?

Na ja, schauen wir uns mal die Helden- und Heldinnen-Filme an, in denen genau das passiert. Wir alle sind damit aufgewachsen, dass die Tollen und Heldenhaften in 99 Prozent der Fälle ihrem Super-Ich folgen und anderen ihre Sicht der Welt aufzwingen. Das scheint also wirklich erstrebenswert zu sein. Der Kühnste, die Kühnste, rettet die Welt.

Hat es Massentötungen schon immer gegeben? Oder ist unsere Gesellschaft heute so schräg, dass es mehr Leute gibt, die keine Schutzfaktoren haben?

Soweit man das in der kriminalistischen Literatur überschauen kann, gibt es das, seit mutwillige Verletzungen, Mord und Totschlag in der menschlichen Gesellschaft dokumentiert werden.

Richtig untersucht wurde das bisher allerdings nur im Bereich von Amokläufen, die es ja auch schon immer gab. Aber Täterinnen und Täter, die in ihre eigenen oder fremde Schulen gehen, um sich angeblich zu rächen, oder sonstigen Antrieben folgen, oder, wie gerade in Bayern geschehen, Menschen in der Firma verletzen oder töten, handeln in einer anderen kulturellen Umgebung als Amok-Täterinnen oder -Täter vor langer Zeit an einem anderen Ort der Welt. Das ist aus heutiger Sicht nicht immer gut zu vergleichen, auch wenn es ähnlich aussieht und es vielleicht Ähnlichkeiten geben mag.

Was heute solche Schuss- und Messerattentate sind, waren früher Tötungen mit Schwertern oder Äxten. Damals ist so etwas vielleicht auch weniger aufgefallen, weil die Menschen, je nach Kultur, sowieso recht kriegerisch sein konnten. Und es war ja auch, je nach Lage vor Ort, nichts wirklich Besonderes, im Kampf zu sterben oder anderweitig getötet zu werden.

Da sind wir wieder bei Anders Breivik, der auch das persönliche, massenhafte Erschießen und „Jagen“ interessant fand. Solche Fälle jedenfalls sind auch aus vorangegangenen Jahrhunderten belegt.

Dass psychisch kranke Menschen andere attackieren, wie die Frau am Hamburger Hauptbahnhof, ist das ein zunehmendes Phänomen?

Das kommt immer wieder vor. 2019 hat ein psychisch kranker Mann am Frankfurter Hauptbahnhof einen Achtjährigen und seine Mutter ins Gleisbett gestoßen, im vergangenen Februar hat dort eine offenbar psychisch kranke Frau einen Mann auf die Gleise geschubst. Meistens sind es psychotische Menschen, die solche Taten begehen.

Heute erleben ein bis zwei Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung mindestens einmal im Leben eine Psychose. Nimmt die Zahl zu?

Psychosen treten gehäuft bei Menschen auf, die sehr, sehr starke Traumatisierungen haben, zum Beispiel bei Geflüchteten, die durch ganz Afrika gewandert sind, dabei noch entführt und sexuell missbraucht wurden. Dann in irgendeinem Land gestrandet sind, von dort wieder über die Grenzen geschoben wurden, in einem Lager landeten, oft ohne jegliche Privatsphäre. Mit so einer Lebensgeschichte haben sie ein deutlich höheres Risiko, eine Psychose zu bekommen. Die Trauma-Belastung führt zum Durchbruch.

Sind Menschen, die brutale Videospiele spielen, gewaltbereiter?

Ich kenne keine kriminalistische Studie, auch keine psychologische oder psychiatrische, die zeigt, dass Computer irgendetwas mit der Gewaltbereitschaft in der „echten Welt“ zu tun haben.

Einsame oder verbitterte Menschen oder solche, die keine Bindungen im echten Leben aufbauen können, mögen vielleicht manchmal mehr über dem Rechner hängen. Aber das eine ist die Frage nach der Ursache, das andere die nach der Ausprägung von Gewaltbereitschaft.

Sind wir also gar nicht gewalttätiger als frühere Gesellschaften?

Was sich verändert hat, ist, dass Leute, die sich radikalisiert haben, auf Websites gehen, wo sie viele Tipps finden für Attentate. Das hat es früher so nicht gegeben. Heute können sie sich in aller Seelenruhe einlesen und kriegen noch eine persönliche Beratung, wie sie andere am besten umbringen können.

Emotionale Stabilität, Bildung, menschenwürdige Lebensverhältnisse, was kann die Gesellschaft noch tun, um zu verhindern, dass Leute ausrasten?

Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen wollsockenmäßig an, aber es ist kein Gelaber: für mehr sozialen Ausgleich sorgen, dafür, dass jeder Mensch die Möglichkeiten hat, aus sich herauszuholen, was er oder sie will, dass das Geld und Steuern gerechter verteilt sind, der öffentliche Personennahverkehr günstig und für jeden nutzbar ist, dass es eine echte, nicht nur erfundene Mietpreisbremse gibt, einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Gesundheit und soziale Hilfsprogramme für Menschen, die alleine nicht klarkommen. All das hilft, dass es weniger Zornige und Gestresste gibt.

Fluten, Hitze, Krieg & KI: Umwelt-Vortrag Europa-Parlament (Time is up III)

Nach 2018 und 2022 nun am 10. Juli 2025 Teil 3 meiner Vortrags-Reihe im Europa-Parlament: 

Es wird immer wärmer, Dürren und Überflutungen nehmen zu, die Versicherungen kommen nicht mehr hinterher 🌵

Videos aller Umwelt- Vorträge ohne Fremdworte hier → http://umweltvorträge.net 📲

Neue Messungen, diesmal zusätzlich mit Anmerkungen zur Wirkung von Kriegen und künstlicher Intelligenz auf die Umwelt 🇪🇺

Unter anderem mit Messungen von Copernicus EU/ECMWF, NOAA & NASA

Klima- und Umwelt-Updates

Time Is Up 2022 in Brüssel

Haie in Ruhe lassen

Umwelt-Vortrag Uni Köln 2025

Elbenwald-Festival mit Tom Felton und Evanna Lynch

Erwartungsmanagement als Schlüssel für partizipative Forschung – Kritische Reflexion in Theorie, Empirie und Erleben aus dem Forschungsprojekt Schule und Autismus (schAUT)

Quelle: Gemeinsam leben, DOI: 10.3262/GL2403173

Lukas Hümpfer-Gerhards, Jana Kunert, Stephanie Fuhrmann, Stina Hartwieg,

Vera Moser, Mark Benecke, Michel Knigge & Sabine Schwager

Der komplette Artikel als .pdf

Im Rahmen von partizipativer Forschung ist die wechselseitige Aushandlung der Erwartungen der beteiligten Forscher:innen eine Voraussetzung für die Herstellung eines gemeinsamen Referenzrahmens und damit eine zentrale Gelingensbedingung des Projekts. Damit ist nicht nur der Austausch über Fakten und Ziele gemeint, sondern insbesondere auch eine Verständigung über die jeweils individuellen handlungsleitenden Motive. Denn partizipative Forschung ist von unterschiedlichen Erlebens- und Erwartungshorizonten geprägt, die ausschlaggebend für die Zusammenarbeit sind. Obwohl dies im Sinne von Teilhabe vor dem Hintergrund des Prinzips ‚Nothing about us, without us‘ eine Stärke dieses Forschungsstils beschreibt, birgt es gleichsam Konfliktpotenzial, insbesondere was das Verhältnis von Erkenntnis- und Wirkungsinteresse betrifft. Zur Beschreibung der Prozesse zur Herstellung einer gemeinsamen Handlungsfähigkeit in einem Forschungsprojekt schlägt dieser Artikel, basierend auf den Ergebnissen einer ethnografischen Beobachtung des partizipativen Forschungsprojekts schAUT (Barth 2023), den Begriff Erwartungsmanagement vor. Der Begriff wird theoretisch und empirisch beschrieben, sowie durch eine praxisbezogene Eingrenzung umrissen. Der Artikel schließt mit der Aufstellung eines Stufenmodells von Erwartungsmanagement im Kontext partizipativer Forschung.

Informationsgehalt kriminalbiologischer Spuren Teil 3

Quelle: Kriminalistik, 6/2025, Seiten 343 bis 347

Informationsgehalt kriminalbiologischer Spuren

Teil 3: Experimentelle Überprüfung von Aussagen durch Blutspuren

Der Artikel kann hier in einem Jahr vollständig gelesen werden. Bis dahin liegen die Rechte beim Herausgeber.

siehe auch Teil 1

siehe auch Teil 2

Mark Benecke über das WGT in Leipzig: „Es gibt keine andere Stadt, die das leisten kann“

Quelle: Leipziger Volkszeitung (online), Zeitungs-Artikel vom 6. Juni 2025, Seite 18

Der Kriminologe und Szene-Star Mark Benecke spricht im Interview über die Philosophie der Gothic-Kultur und außergewöhnliche Erlebnisse beim WGT.

Von Christian Neffe

Leipzig. Er ist Kriminologe, Autor, Schauspieler, Tierrechtler – und Dauergast beim Wave-Gotik-Treffen (WGT). Dr. Mark Benecke sprach vor dem WGT mit der LVZ über die Philosophie und Anziehungskraft der Gothic-Szene und die Besonderheiten des Leipziger Festivals.

Wie sind Sie eigentlich zur schwarzen Szene gekommen?

Das passiert einfach. So wie man zum Bartträger wird, einfach weil er gewachsen ist.

Kam das über Ihren Beruf?

Nein, und ich kenne in diesem Bereich weltweit auch nur noch eine einzige andere Person, die Gothic ist. Das ist also durch eine sehr große Stichprobe widerlegt und hat damit überhaupt nichts zu tun. Es ist nicht wie im Kino, dass Gothics besonders gern mit Leichen arbeiten. Ich bin da ein Ausnahmefall.

Foto: Mark Benecke

Beruflich haben Sie mit dem Tod im ernsten Sinne zu tun, aber beim WGT wird der Tod ästhetisch zelebriert, quasi zu Entertainment gemacht. Wie passt das zusammen?

Mit Entertainment hat das nicht zu tun. Die Gothics sagen einfach: Ich kenne mich in der Dunkelheit, den Abstufungen von Grau aus und fühle mich da wohler als in der Welt der Farben, des Geschwätzes und der Lügen. Das wird sehr ernst genommen, und das ist wie in jeder Szene, jeder Gemeinschaft natürlich auch mit einem gewissen Maß an Unterhaltung verbunden. Aber der Tod selbst dient nicht als Entertainment-Gegenstand. Er ist eine Klammer, innerhalb derer sich alle Mitglieder wohlfühlen: das Düstere, das Langsame, das Finstere, die Moll-Akkorde. So wie jeder Mensch seine eigenen Vorlieben bei Musik oder Essen hat. Aber natürlich kann es da auch mal sehr lustig werden.

In einem Beitrag über die Anfänge des WGT schrieben Sie mal: „Alles war schwarz, alles war erlaubt, alle waren völlig gestört, und das Chaos war völlig unübersehbar.“ Ist diese Anarchie ein wenig verloren gegangen?

Überhaupt nicht. Bei Konzerten der Toten Hosen oder auch Udo Jürgens – wirklich wahr – ging es früher noch wirklich anarchisch zu, und da verliert sich das tatsächlich, je größer es wird und je älter die Leute werden. Aber nicht beim WGT. Wenn man nur von außen draufblickt, kann man diesen Eindruck bekommen. Wenn man aber tiefer drinsteckt, bekommt man diese Wildheit noch mit. Zumal sich die Szene mit neuen Stilen und Genres immer wieder selbst erneuert. Klar, ihr als Berichterstatter interessiert euch jedes Jahr für das Viktorianische Picknick, aber das ist nur ein Tausendstel von dem, was hier stattfindet. Ich habe beim WGT jedes einzelne Jahr so viel wilden Scheiß gesehen wie sonst nirgendwo auf dem Planeten. Es ist das einzige Festival – und ich gehe wirklich auf viele –, wo so viel irrer Wahnsinn und Unerwartetes passiert.

Welche Bedeutung hat Leipzig innerhalb der Szene?

Foto: Mayla Lüst

Das hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Es gibt zunehmend mehr kleine Festivals, die noch örtlicher und hochgradig spezialisiert sind. Die gehen gern mal nur einen Tag, und da spielen dann auch fünf oder sechs Bands. Aber Leipzig ist weltweit die einzige Anlaufstelle, auf die man sich immer verlassen kann. Andere Festivals kommen und gehen oder fallen wegen des Wetters ins Wasser. Aber das WGT ist so demokratisiert und findet an so vielen Orten statt, dass es einfach nicht schiefgehen kann. Wir waren zum Beispiel auch während Corona da und haben Party an der Agra gemacht, auch wenn keiner da war. Es gibt keine andere Stadt, die das leisten kann, allein weil überall sonst die Clubs zumachen. Und wo die Veranstalter auch halboffizielle Veranstaltungen zulassen. Dass ich bei einer Lesung zur Hälfte Menschen mit Bändchen und zur anderen Hälfte ohne reinlasse – sowas gibtʼs anderswo nicht.

Sie sind dieses Jahr bei der Eröffnung dabei und halten Vorträge über Kannibalismus. Aber wie sieht Ihr privates WGT-Programm aus?

Wir machen immer das, was gerade passiert. Wir haben einen – nicht ganz so – geheimen Vampirtreff Ines [Benecke, Ehefrau, Anm.d.Red] schaut schon seit Wochen ganz akribisch, auf welche Konzerte wir gehen können. Und zwischendurch trinken wir auch mal einfach einen Tee. Es läuft wohl auch „Phantom der Oper“, das schauen wir uns vielleicht an. Aber so wirklich „privat“ gibtʼs hier nicht – ich mache immer mal wieder Bandansagen oder unterstütze spontan auf der Bühne. In der Vergangenheit zum Beispiel, indem ich die Leute per Rohr mit Bier abfülle oder mich kurzfristig ans Keyboard setze. Oder eine Band verklickert mir kurz vorm Auftritt, dass sie sich gleich auf der Bühne prügeln werden. Natürlich nur gespielt.

Da erübrigt sich die Frage, ob Sie hier noch Dinge erleben, die Sie überraschen, wenn das quasi ständig passiert …

Das ist tatsächlich so, kann man auch in meinen WGT-Tagebüchern nachlesen. Man stolpert von einem Wahnsinn in den nächsten. Man muss aber offen dafür sein und nicht den alten Zeiten nachweinen. Sich nicht immer nur mit den gleichen Leuten treffen, sondern auch die neuen Sachen suchen und erleben.

Und diese Offenheit haben Sie sich bewahrt? Oder gibtʼs einige Entwicklungen, bei denen auch Sie sagen: „Versteh ich nicht“?

Ich verstehe überhaupt nichts, hab ich noch nie getan (lacht). Ich fühle mich hier einfach wohl, Ines plant ganz akribisch unser Programm, und der Rest schwappt einfach über uns rüber. Da lernt man dann auch neue Bands ganz automatisch kennen, etwa Lord of the Lost oder Rabengott, bei denen ich seit der ersten Sekunde dabei war. Letztlich bin ich einfach nur Fan.

Abschließend noch die Frage: Gibt es eigentlich irgendwas, das Sie eklig finden?

Da kann ich für mein ganzes Team sprechen: Wir verstehen einfach nicht, warum Menschen nicht die Wahrheit sagen. Immer dieses Rumlabern, Rumschleimen, Rumlügen … Das führt zu allem, was auf dieser Welt unangenehm ist, und ist super befremdlich. Aber so wirklich eklig … (denkt nach) Ich findʼs hochgradig unverständlich und unsozial, Tierprodukte zu verwenden. Denn das ist letztendlich eine Lüge: „Ich mag Tiere, weil ich meine Katze streichle.“ Ja, aber gleichzeitig Schnitzel und Joghurt essen – offensichtlich hasst du Tiere doch.

Nichts ekelt Sie im klassischen Sinne? Irgendwelche irrationalen Trigger, die eine körperliche Reaktion auslösen?

Ich findʼ das meiste eigentlich eher interessant. Aber die Spinne im Zimmer muss schon Ines raustragen.

Wave Gotik Treffen 2025 (WGT Leipzig) 🦇

Fotos: Mark Benecke. Verwendung nur mit schriftlicher Erlaubnis. / Use only with written permission.

Danke, liebe fantastische Zuschauer:innen beim WGT 2025

Star-Gäste unter anderem: Sadgoth, Bricabracomania, Schnittmuskel und Sebastian Fitzek sowie K.I.Z.E. & Finja

WGT 2024 (Tagebuch)

WGT 2024 (Orkus!)

WGT 2023

WGT 2022

WGT 2022 (Tagebuch)

WGT 2021

WGT 2020 (Orkus!)

WGT 2020

→ bitte neue seite WGT LEIPZIG (normale seite)

→ bitte hin und her zum zeitungs-artikel dazu aus der lpzgr volkszeitung

→ und hin und her zu alten gothic-sachen und WGTs und AMPHIs

alle Videos vom WGT

Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (ehemalige Blinden-Bibliothek) 📚

German Central Library for the Blind :: Deutsches Zentrum für Barrierefreies Lesen

Mit Mark & Ines Benecke

Star-Gästinnen: Amy Zayed & Jennifer Sonntag ✨ nebst dem knorken Team des Zentrums (danke schön!) in der Druckerei, der Direktorin, dem Hörbuchstudio, den handgemachten Büchern mit Knister-Schnee, der Lese-Leiste und echt superviel mehr interessanten Dingen und Menschen 🤝