Mark Benecke und Bianca Stücker

Quelle: Sonic Seducer, Sekt oder Selters, Juli 2023, Seite 90

Von Christoph Kutzer

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„Songs Of Love And Sorrow“ heißt die jüngste EP der beiden Multitalente Benecke und Stücker. Liebe und Kummer also. Beides. Was aber, wenn man den Kriminalbiologen und die Musikwissenschaftlerin zwingt, sich für eine von zwei Seiten zu entscheiden? Wie nicht anders zu erwarten, entspann sich zwischen Bianca Und Mark ein launiger Plausch, der von Topftollkirschen bis Ski-Unterwäsche manch Unerwartetes ans Licht brachte.

Foto: Chelsea B.

Erdbestattung oder Feuerbestattung?

Mark Benecke: Bitte Herumgeistern als Untoter beim WGT. Den Rest des Jahres Chillen im Jenseits.

Bianca Stücker: Ich bevorzuge ewiges Leben!

MB: Dann ist für Bianca wohl die Erdbestattung besser. Bisschen kalt und feucht, dafür aber sicherer.

BS: Das ist zwar nicht ganz das, was ich meinte, aber von der Tendenz her richtig. (lacht)

„Black Velvet“ oder „Blue Velvet“?

MB: „Bluer than velvet was the night“... daher vielleicht hier: „Blue Velvet“. Bitte aber das Ohr am Kopf lassen, danke.

BS: Ist das ein Film? Ich bin ja sehr weltfremd. Aber ich kenne das Lied „Black Velvet“ von Alannah Myles, da war ich Kind, das gefiel mir. Innerlich habe ich es sofort wieder vor Ohren!

Bela Lugosi oder Christopher Lee?

BS: Ach, beide. Man macht mit beiden nichts verkehrt!

MB: Bela B. & Chris Pohl-Lorenz-Harms

Chelsea oder Ibis Hotel?

MB: Hotel Chelsea, denn ich berichte und singe mit Bianca schon länger darüber. Eine fette Überraschung dazu folgt übrigens bald!

BS: Länger und sogar immer häufiger, demnächst schon das allerdritte Mal! Wäre ich also auch für.

MB: Länger und häufiger was? Ibis? Nix gegen das Ibis übrigens. Das hat mir schon öfter die Nacht gerettet.

BS: Singen! Wir singen über das Chelsea Hotel immer häufiger. Es wird schon zu einer regelrechten Gewohnheit!

Dusche oder Badewanne?

MB: Duschwanne. Ich habe sogar ein hellgrünes Plastikkopfkissen mit Saugnäpfen dazu, wenn’s mal länger dauert.

BS: Warum denn ein hellgrünes? Ich persönlich kann sehr lange duschen, vor allem nachts. Ich bin ein Nachtduscher.

MB: Es gab nur diese Farbe oder braun. Bianca hat mir übrigens mal ein Dreierset mit Badezusätzen geschenkt, darunter „Glückliche Auszeit“.

BS: Oh, richtig. Für die glückliche Auszeit hätte ich dann auch eher grün als braun gewählt.

E-Book oder Papierschmöker?

MB: Ich habe noch nie ein E-Book gelesen. Müsste ich mal ausprobieren. Oder?

BS: Schwer zu sagen. Ich habe es auch noch nie ausprobiert. Ich schleppe lieber kiloweise Papier mit mir herum, wenn ich unterwegs etwas lesen möchte. Das ist zwar beschwerlich, aber auch eine schöne Tradition. Außerdem riecht jedes Buch anders, das ist wichtig.

Gloomy Sunday oder Blue Monday?

MB: Gloomy Sunday – mit Bianca und toten Blumen in einem komplett schwarzen Hotel.

BS: So ist es, so ist es! Und mit einem seifenblasenhaft schillernden Grablicht von Woolworth, das die Größe eines gewöhnlichen Grablichts weit überschreitet und daher von dir und Thomas Vogel für eine Urnenvase gehalten wurde. Na ja, wir haben ja auch Blumen reingetan, von daher… Und Chelsea, unsere Fotografin hat das Wasser mit Blut gefärbt. Zustände waren das!

Sechsbeiner oder Achtbeiner?

MB: Mit Panzer: Sechsbeiner. Weich und mit Fangarmen: Acht„bein“er.

BS: Ich würde insgesamt zu eher weniger Beinen tendieren. Man muss es mit Beinen nicht übertreiben, ich denke, sechs ist eine vernünftige Grenze.

Arsen oder Strychnin?

MB: Schlimm!

BS: Aber Gifte können doch sehr poetisch sein? Ich hatte mal eine Tollkirsche in meinem Zimmer.

MB: Bianca, das war eine Erbse unter deiner Matratze. Das ist was anderes!

Kühlakku oder Heizdecke?

MB: Ich bin während des gesamten WGT 2023 mit Ski-Unterwäsche rumgelaufen — kein Scherz. Noch Fragen?

BS: Ich wohne im Dachgeschoss, da ist man nah an der Natur und braucht beides nicht. Man gibt sich einfach den natürlichen Gegebenheiten hin und geht mit dem Flow.

Getippte Message oder Sprachnachricht?

MB: Sprachnachrichten kenne ich nur von den Anrufbeantwortern, die es in den 1980ern und 1990ern gab. War cool damals! Heute lieber knackige Texte.

BS:Verschiedene Medien für verschiedene Anlässe! Für Absprachen: Getipptes. Für Unfug und Unterhaltung: Sprachnachricht. Oh, und Sprachnachricht, wenn man schon zu viel getippt hat am Tag. Oder wenn man jemanden ärgern will.

MB: Mich hat Bianca noch nie geärgert — vermutlich, weil ich keine Sprachnachrichten abhöre.

BS: Ich sende dir ja auch keine!

Garten oder Balkon?

MB: Garten wäre cool, aber ich gurke ja dauernd rum und bin zudem eine Großstadtpflanze. Dort gibt’s keine Gärten. Ich spende der Stadt Köln und den Bürger: innen lieber dauernd neue Bäume. Das macht auch Freude!

BS: Das stimmt, das ist eine sehr gute Sache. Bäume kann es in Städten ja nicht genug geben. Wir haben einen Balkon mit zwei kleinen Brunnen, aus denen gern die in der Nachbarschaft wohnenden Vögel trinken, das ist auch schön.

www.home.benecke.com

www.bianca-stuecker.com


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