Mark Benecke: Kriminalbiologie

In den vergangenen Jahren haben sich mit der DNA-Typisierung und der Forensischen Entomologie zwei vergleichsweise neue Ermittlungszweige fest in Kriminalistik und Rechtsmedizin verankert. Beide werden im vorliegenden Buch gut verständlich und ohne Umschweife abgehandelt. Der Begriff Kriminalbiologie wird zudem erstmals in den Sprachgebrauch eingeführt.

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Weltinsektenkundlerkongress

Zur Freude der rechtsmedizinisch-kriminalistisch arbeitenden Gliedertier-kundler war auf dem diesjährigen Weltinsektenkundlerkongress in Foz do Iguacu (Brasilien) ein ganzer Tag den künftigen Herausforderungen sowie dem aktuellen Stand des Faches "forensische Entomologie" gewidmet. Der Kongress war mit viertausend Teilnehmern der größte und auch nationen- und themenreichste in der Geschichte der Insektenkunde.

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Warum ich immer zum Leichenfundort gehe

Das aus dem angloamerikanischen System bekannte Fachgebiet der „Forensik" als direkte und enge Verknüpfung von naturwissenschaftlicher Spurenkunde, Kriminaltechnik und Rechtsmedizin ist im deutschsprachigen (vor allem in deutschen) Raum noch ausbaufähig. Besonders bei der Fall-Gesamtschau, etwa bei Tatort-Rekonstruktionen von Handlungs-Abläufen, erbringt die Verknüpfung der verschiedenen Denk- und Arbeits-Methoden aber oft erheblichen Zusatz-Nutzen. Drei Fall-Beispiele aus den Jahren 2001 und 2002 sollen das belegen.

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Entomology and the Law: Flies as Forensic Indicators

Der Entomologe Bernard Greenberg hat zum Abschluss seines Berufs-Lebens zusammen mit Rechtskundler Kunich eine ungewöhnliche -- allerdings ungewöhnlich gute -- Mischung aus wissenschaftlicher Zoologie und damit zusammenhängenden juristischen Betrachtungen erstellt. Das ist sehr nützlich, weil so der moderne Weg der Forensischen Entomologie aufgezeigt wird: angewandt, überprüfbar, gerichtlich verwertbar.

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DNA-Anhaftungen an benutzten Fingerabdruckpinseln - Eine Quelle mgl. Kontamination

Im Spurenlabor gehen gelegentlich auch Aufträge zur Untersuchung erkennungsdienstlich behandelter Fingerabdruckspuren mittels DNA-Analyse ein. Dabei handelt es sich einerseits um daktyloskopisch nicht auswertbare Fingerabdrücke (z.B. durch Verwischungen) und andererseits um Fingerabdrücke, bei denen in den entsprechenden Vergleichsdatenbanken keine Treffer erzielt werden konnten.

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Blutspuren-Konferenz

Weil die EngländerInnen erstens den Tod von Lady Diana innerlich nicht verarbeitet haben, zweitens Schönheits-Chirurgie nun auch diesem homozygoten Land modisch wird und drittens George Bush - und damit auch Tony Blair - derzeit von Gott persönlich angeleitet werden (siehe Abbildungen), verzogen wir uns in ein kleines ländliches Hotel und ließen den Rest der Welt einen guten Mann sein. In großer Ruhe konnten so zwei Tagte lang in jeweils dreiviertelstündigen Vorträgen Blutspuren-Fälle vorgetragen werden, die schwer zu denken gaben.

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Stern: C.S.I. Wer's glaubt, ist seelig

Ich habe für den STERN mit langen Zähnen zwei aktuelle C.S.I.-Folgen angeschaut und musste staunen: Die Tatort-Beamten, im echten Leben nur für die Spurensuche zuständig, sind dort gleichzeitig Ermittler. Das verträgt sich aber nicht. Denn wenn wir wie in der Fernsehserie verwaisten Kindern Schwüre schwörten, Tätern hämisch die Todesstrafe unter die Nase rieben oder mit schief liegendem Köpfchen und stechendem Blick "Den Mund aufmachen, na los!" und !Das muss sofort untersucht werden!" bellen würden, könnten wir uns nicht mehr auf das konzentrieren, was ein Kriminaltechniker objektiv auswertet: Blut, Fasern, Haare, Sperma, Kot, Urin und Insekten. Doch niemals Täter -- das machen Kollegen aus der anderen Abteilung...

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Killing Philistines

Gestern heiratete eine Freundin; das Datum ergab nach ihrer Lesart „6.6.2006 = 666” und erschien ihr der seit Jahren einzig geeignete Hochzeitstermin. Da sie das Apero in der Bar des Alien-Designers Hansrüdi Giger feierte, konnte ich nach mehreren Martinis mit schwarz gekleideten Menschen durch dessen Privatsammlung auf der anderen Straßenseite torkeln. Zwischen drei balinesischen Holz-Figuren, die 1:1 einem gewaltigen Rausch entsprungen sind, einer metallenen Menschenspinne, der biomechanischen Kettensäge und einer mehr als nur Furcht erregenden Alien-Skulptur hing da ein Gemälde von Joe Coleman, das mit entferntem Blick verdächtig wie eins von Thomas Grundmann aussah. Ich trat also näher und rieb mir die Augen.

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Kehlenschnitt - Was passiert, wenn einem Menschen der Hals durchgeschnitten wird

Menschen schneiden sich zwar nicht oft „die Kehle durch“, tiefe Halsschnitte gibt es aber dennoch oft. Der weltweit bekannteste Fall der jüngeren forensischen Praxis war der von Nick Berg, dem 2004 vor laufender Kamera mit einem offenbar nicht ganz neuen Messer erst in den Hals hinein („Verletzung mit scharfkantigem Werkzeug“) und dann der Kopf ganz abgeschnitten wurde. Ein weiterer Fall trug sich um dieselbe Zeit in der Nähe von Aachen zu, als ein Täter vermutete, dass eine Verwandte fremd gehe und ihr daher gleichsam im Auftrag des gehörten Gatten den Kopf abschnitt. Der reagierte allerdings verblüfft, weil er der auch inhaltlich richtigen Überzeugung war, dass seine Gattin treu gewesen sei.

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Benecke Forensic Medicine and Toxicology Clandestine Necrophilia Probably Legal Still A Problem

By a giddy twist of fate, and as a co-editor of this journal, the author was asked to comment on a paper that deals with the fact that necrophilia can indeed hardly be element of an offense. The current paper is essentially a commentary on previous paper by Sara McKearn, but it also attempts to give some new insights into this moral, ethical and legal question.

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Jahrestagung der American Academy of Forensic Sciences

Die Tagung im reichen Seattle im Nordwesten der USA bot wie von AAFS-Tagungen gewohnt einen sehr stark gefächerten Themenstrauß mit jeweils sechs gleichzeitig stattfinden Sessions. Der Berichterstatter beleuchtet daher im folgenden nur schlaglichtartig, was geboten wurde.

Die in den USA unbeliebten Fallberichte, die von den Redner-Innen mehr oder weniger in die Vorträge eingeschmuggelt wurden, lieferten durch die kulturell erzwungene Kopplung an statistische Daten verblüffende Einsichten, beispielsweise zur Art der Verbrechen, die von Frauen begangen werden. Entgegen der Vermutung (oder europäischen, alten Beobachtung), dass Frauen in der Regel eher durch Gift oder „Tratsch“ töten, erbrachte eine Auswertung von 1976 bis 1997, dass erstens fast sechzigtausend Tötungen in den gesamten Vereinigten Staaten durch Frauen begangen wurden, und dies zweitens in 53 % der Fälle mit Schusswaffen und 31 % der Fälle mit Messern – keine Spur von „milden“ Tötungsmitteln und sanften Täterinnen also. Auch waren die Opfer der Frauen nicht vorwiegend die Lebenspartner (28 %), sondern in einem Drittel der Fälle soeben geknüpfte Bekanntschaften oder Fremde. Tötungen dieser Art werden in den USA daher von der Polizei öfters falsch ermittelt, weil die Waffengewalt den durchaus erkennbaren, aber eben weiblichen Verdächtigen schlichtweg nicht zugetraut wird.

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Interdisziplinäres Fachforum Rechtsmedizin

Das Symposium "Todesermittlungen VIII" des Interdisziplinären Fachforums Rechtsmedizin beschäftigte sich diesmal mit dem Mordfall an der 8-jährigen Michelle aus Leipzig im Jahr 2008. Am 18. August 2008 verschwand das Mädchen auf dem Heimweg, ihre Leiche wurde zwei Tage später in einem Ententeich gefunden. Der 19-jährige Täter Daniel V. stellte sich unter erheblichem Ermittlungsdruck nach acht Monaten der Polizei.

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