„Ich bin Biologe, also bin ich nicht cool“, stellt sich Dr. Mark Benecke am Samstagabend im Markmillersaal vor.
Read MoreWieso ist ein Cyberwurm ein Wurm?
Quelle: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS, darin: 'Politik') vom 21. Mai 2017, Seite 6
VON WIBKE BECKER
1. Wieso ist ein Cyberwurm ein Wurm?
Weil er sich dank seiner zusammendrückbaren Zusammensetzung durchdrängelt, in Lücken quetscht und vermehrt oder heranwächst. Katzen und Wellensittiche können das zwar teils auch, aber Würmer können es besser.
2. Sind Würmer aggressive Lebewesen?
Aus Menschensicht: Kommt auf den Wurm an. Hängt er im Darm ab oder im Gehirn drin, dann ist es für uns ungemütlich.
Andererseits hat sich der Wurm nicht ausgesucht, ein Wurm sein zu wollen — für es/ihn/sie (das mit dem Geschlecht ist bei Würmern manchmal nicht so einfach) ist es einprogrammiertes, normales Verhalten.
Die meisten Würmchen sind auch für Menschen cool und helfen beim Wiederverwerten von so ziemlich allem.
3. Wieso haben Würmer so einen schweren Stand bei Menschen?
Weil sie kein Rückgrat haben? Haha.
4. Mögen Sie Würmer – und wenn ja, wieso?
Total. Ich habe jahrelang auf dem uralten Friedhof gegenüber der alten kölner Zoologie neben dem Evangelischen Krankenhaus landbewohnende Plattwürmer (Planarien) gesucht. Blutegel habe ich selbst gehalten, Verhaltens-Experimente mit ihnen gemacht (friedliche: in einer Salat-Schüssel nicht über eine Linie latschen) und gebe demnächst ein dickes, tolles, bebildertes Buch über sie heraus.
Mit herzlichem Dank an Wibke Becker und die Redaktion für die Erlaubnis zur Verwendung.
Der Herr der Maden
Bekannt ist Dr. Mark Benecke aus Kriminalserien wie „Autopsie“ und „Medical Detectives“, hier beurteilt er als Kriminalbiologe die unterschiedlichsten Verbrechen.
Read MoreUngeziefer ist ein Steinzeitwort
Mark Benecke (44) ist Kriminalbiologe und lebt in Köln. Der freischaffende Forensiker ist unter anderem Spezialist für die Bestimmung von Todeszeitpunkten.
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Wie viel CSl Miami steckt eigentlich in Ihrem beruflichen Alltag?
Dieses TV-Format zeigt die Kriminalbiologie quasi in einer Art komprimierten Musical-Fassung: Stets adrett gekleidete Damen und Herren erledigen ihre Arbeit in dramatisch emotional vorgetragenen Handlungsmustern. Eines der sicherlich größten Unterschiede gegenüber der Realität ist, dass die zuständigen Spurensucher dort gleichzeitig auch die Ermittler sind, was aber äußerst kontraproduktiv wäre. Es ist zudem der medialen Inszenierung geschuldet, dass selbst komplexe Prozesse der Kriminalbiologie hier mit einem Fingerschnips erledigt werden. Ich empfinde das also unfreiwillig komisch.
Read More2014 10 Westfalen-Blatt: Fliegen und Maden als Mitarbeiter
Er war an der Bearbeitung spektakulärer Fälle beteiligt und wird von der Polizei (und Privatleuten) gerufen, um biologische Spuren an einem Tatort auszuwerten: Dr. Mark B e n e c k e ist Kriminalbiologe und Spezialist für forensische Insektenkunde. Regelmäßig tritt er im Fernsehen auf. Gestern gastierte er in der Oetkerhalle. WESTFALEN-BLATT-Redakteurin Sabine S c h u l z e hat vorher mit ihm gesprochen.
Dr. Benecke, an wie vielen Fällen haben Sie bereits gearbeitet?
Read MoreBeliefs and Behaviours in Education and Culture
To determine psychological, biographical and life style parameters in a large, active, real-life vampyre subculture, we used an internet- based questionnaire with special features, including strict inclusion criteria, missing outgroup and proof of existence of all participants.
Read MoreDas raetselhafte Gesetz von Kraft und Masse
"Moostierchen, Moräne, Muren, Müller (Fritz)" meldet mein Lieblings-Nachschlagewerk von 1912 auf der erfolglosen Suche nach dem Wort der Woche. Es lautet "Motoren" und ist durch einen am Dienstag erschienenen Artikel der Kollegen James Marden und Lee Allen von der Pennsylvania State University gerade hip.
Read More1998-12 AIR: Solution for the Chicken/Egg Problem by use of Toothpaste Arithmetic
Some science problems are eternal, and others nearly so. Pierre de Fermat's famous mathematical poser, for example, appeared in 1619, and lurked for 374 years before someone found a way to solve it. An even harder question has been wlth us practically forever:
"Which came first - the chicken or the egg?" Now, thanks to a simple discovery, I have cracked this heretofore maddening problem.
2005-09-25 Mark Benecke: Nematoden und Hieroglyphen
Source: Annals of Improbable Research 1(2): 17-18, click for the article
Nematoden und Hieroglyphen
Mikroskopisch kleine Fadenwürmer kommunizieren mit Menschen, indem sie sich zu Hieroglyphen zusammenlagern. Beweise dafür liefere ich im Buch Der Einfluß von Erdnußbutter auf die Erdrotation (Birkhäuser, Basel, Herausgeber: Marc Abrahams (Cambridge, USA), 1999, ISBN 3-7643-5941-2), das auch noch eine Reihe weiterer knorker Wissenschaftshumorabhandlungen beinhaltet, etwa:
Mikroskopie mittels eines gewöhnlichen Fotokopierapparates
Der Surferin-Pilz und die internetfähige Barbie
Aerodynamik von Kartoffelchips (mit echten Versuchen im Windkanal)
Ein Mann, eine Frau, eine Hefe
Elektroschockbehandlung bei Klapperschlangenbiß (Arzt und Patient haben einen Medizin-IgNobelpreis erhalten)
Das Micky-Maus-Gen - und so weiter und so fort...
Das dufte Buch oben ist zwar leider ausverkauft, allerdings gibts zum Glück und stark erweitert die folgenden Titel:
2004-08-AIR: The Search for Tycho Brahe's Nose
In 1572, as a Student at the University of Copenhagen, Brahe observed a very bright star. He proved that it was a Supernova located outside our solar system. Brahe's later observations of the orbits of Cassiopeia and of a comet made clear that those objects, too, were located more distantly than our moon. All this meant that - contrary to what many people believed - the heavens were changeable, not immutable Šs Aristotle had long ago postulated. Still, Brahe avoided painting a heliocentric view of the universe; he described the earth, rather than the sun, as being at the center of all things heavenly.
Read More2001-07/08 AIR: Scientific Dining
Mostly Special Agents, and Special Agents-To-Be are served a choice of meals that some good restaurants would dream of. However, the basic impression of all people that were approached by the author, was that "the food here was better in earlier times", that the meals were "well, so-and-so", or that the food was "jeeeez, yucky". Being asked what had been better at earlier times, the Famous Steak And Wine Evening was mentioned by older agents. Noone could recall, however, in which year exactly those evenings stopped, or on which day of the week the event had taken place. (Further investigation with veteran eaters narrowed it down to Wednesday or Thursday). Another disturbing comment of an eating agent was: "It's good that I was single when I first came to the Academy. If not, I would have driven home every night just for dinner."
Read MoreMediterranian Society of Forensic Sciences
Das im Süden traditionelle Chaos begann diesmal schon am Kölner Airport, wo man mir um 4:30 Uhr morgens mitteilte, dass mein Flug um 6:00 "wegen Feiertagsverkehr, Sie verstehen" ausfallen würde. Achtzehn Stunden später hatte ich nichtsdestotrotz den Kongress-Ort, der irgendwo in Italien liegt (ich war nur 24 Stunden dort und habe nichts außer dem Kongress-Saal gesehen), erreicht.
Read MoreKommentar: Was ist Forensik?
Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin in Warnemünde, die unter der Leitung von Prof. Wegener einen hocherfreulichen kriminalistischen Schwerpunkt hatte, habe ich in in einem kurzen Vortrag folgende Definition des Faches Forensik benutzt. („Forensisch“ heißt eigentlich vor Gericht/für das Gericht; diese Bedeutung ist in Deutschland aber unerwünscht und spiegelt die weit gefächerte Praxis auch nicht wieder. Als Anglizismus ist das Wort aber über TV und Kino in seiner unrichtigen Bedeutung aber wieder nach Europa gelangt. Ganz egal, hier der vereinheitlichende Vorschlag:
Read MoreEin kriminalbiologischer Besuch in Manhattan
In diesem Jahr geht die zweite und letzte Amtszeit des New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani zu Ende. Eines seiner von Anfang an erklärten Ziele war es, die Straßen der Stadt -- so gut es ginge -- von Verbrechen zu befreien. Teile Manhattans, Brooklyns, Harlems sowie die südliche Bronx gelten bei U.S.-Amerikanern und Touristen seit langem als besonders gefährliche Gegenden. Im Vergleich zu anderen Städten wie Washington ist die wirkliche Verbrechensquote in New York aber für eine U.S.-Großstadt eher niedrig. Dennoch prägt das New Yorker Stadtbild und -leben den Eindruck der Welt von den USA, und eingefleischte New Yorker halten den Times Square tatsächlich für den Mittelpunkt der Welt. Durch diese etwas verzerrte Wahrnehmung ermöglichte eine Imageverbesserung New Yorks also auch eine Aufwertung der Person Giulianis, der schon lange gerne Senator werden wollte. Nur eine Krebserkrankung hat ihn im Jahr 2000 schließlich gezwungen, den Kampf um den angestrebten Posten gegen Hillary Rodham-Clinton aufzugeben.
Read MoreDer Tod von Isadora Duncan
sadora Duncan, one of the world´s most famous dancers, died on 14. September 1927 by accidental strangulation caused by a vehicle. Sitting on the front passenger´s seat, Duncan´s scarf came into the the spokes of the rear wheel of a Bugatti. The driver, Duncan´s friend Ivan Falchetto could not see Duncan while looking forward but immediatly stopped immediately after 20 m. Duncan died at the scene. In the hospital, fractures of the nose, the spinal column and the larynx were oberved; furthermore, cartids were torn. To our knowledge, this is the first report of the accident in forensic literature.
Read MoreForensische Nutzbarkeit und Populationsdaten der beiden short tandem repeat-Systeme D8S306 und PKLR
Examining the properties of the two short tandem repeat (STR) loci PKLR and D8S306 for forensic applications we found both suitable for identification purposes and paternity cases. Due to its high sensitivity (lower detection limit) of down to 30 pg, D8S306 should be useful in stain analysis. The lower detection limit for PKLR is250 pg. For both systems, population data of inhabitants of the Rhine area in and around Köln (in the western part of Germany) show minor differences to the data given in the original papers; allele distributions shows Hardy-Weinberg equilibrium as confirmed by the Exact Test. Discriminating power for any person (stain analysis) is 0.96 for D8S301 and 0.94 for PKLR; exclusion chance in paternity cases is 0.68 for D8S306 and 0.54 for PKLR. Combining DNA amplification in a Perkin Elmer 2400 PCR machine with the Pharmacia A.L.F. Sequencer allowed DNA typing in one day.
Read More"I don't know" can be the best answer
Interview with Lee Goff
Read MoreStern: C.S.I. Wer's glaubt, ist seelig
Ich habe für den STERN mit langen Zähnen zwei aktuelle C.S.I.-Folgen angeschaut und musste staunen: Die Tatort-Beamten, im echten Leben nur für die Spurensuche zuständig, sind dort gleichzeitig Ermittler. Das verträgt sich aber nicht. Denn wenn wir wie in der Fernsehserie verwaisten Kindern Schwüre schwörten, Tätern hämisch die Todesstrafe unter die Nase rieben oder mit schief liegendem Köpfchen und stechendem Blick "Den Mund aufmachen, na los!" und !Das muss sofort untersucht werden!" bellen würden, könnten wir uns nicht mehr auf das konzentrieren, was ein Kriminaltechniker objektiv auswertet: Blut, Fasern, Haare, Sperma, Kot, Urin und Insekten. Doch niemals Täter -- das machen Kollegen aus der anderen Abteilung...
Read MoreKilling Philistines
Gestern heiratete eine Freundin; das Datum ergab nach ihrer Lesart „6.6.2006 = 666” und erschien ihr der seit Jahren einzig geeignete Hochzeitstermin. Da sie das Apero in der Bar des Alien-Designers Hansrüdi Giger feierte, konnte ich nach mehreren Martinis mit schwarz gekleideten Menschen durch dessen Privatsammlung auf der anderen Straßenseite torkeln. Zwischen drei balinesischen Holz-Figuren, die 1:1 einem gewaltigen Rausch entsprungen sind, einer metallenen Menschenspinne, der biomechanischen Kettensäge und einer mehr als nur Furcht erregenden Alien-Skulptur hing da ein Gemälde von Joe Coleman, das mit entferntem Blick verdächtig wie eins von Thomas Grundmann aussah. Ich trat also näher und rieb mir die Augen.
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