Mark Benecke (44) ist Kriminalbiologe und lebt in Köln. Der freischaffende Forensiker ist unter anderem Spezialist für die Bestimmung von Todeszeitpunkten.
Read MoreAmsterdam entzaubert
Ein Ausflug zu »Tattoo-Peter«, einem Tätowierstudio in der Nähe des Amsterdamer Bahnhofs. Hier haben sich die Härtesten der Harten schon ihr Hautbild abgeholt, als Eule, Unendlichkeitsschleife und Tribal noch ein Jahrzehnte entferntes Traumraunen waren.
Read MoreCouchgespraeche
Wir sind auf einem Industriegelände mit Furrys, Grufties und Menschen, die Holzschuhe tragen. Vorhin hast du in einem luftigen Kostüm getanzt. Und da ist ein riesiges Sofa auf deinem Rücken.
Read MoreBleibende Erinnerungen
Bei einer Steampunk-Party fiel mir Sebastian auf, der mit seinen FreundInnen eine Feuershow hinlegte. Ungewöhnlich: Sein Bundeswehr-Tattoo. In den USA knallt man sich ein Symbol der Zugehörigkeit zur Einheit häufig in die Haut, in Deutschland ist das eher selten.
Read MoreTamagotchi-Testkind mit Sailor-Moon-Tattoo
Auf einem Bahnsteig erspähe ich zwei Ladies, die verdächtig nach Cosplayerinnen aussehen. Eine ist Katrin, Moderatorin einer Internet-Radio-sendung – die wir übrigens zusammen machen – mit unübersehbar fettem Sailor-Moon-Tattoo auf dem Arm. Das ist geil, denn ich trage nicht nur stolz mein Sailor-Moon-T-Shirt, sondern auch den Schlüssel von Chibi Moon* – FreundInnen nennen mich daher manchmal »Sailor Doom«. Zeit für ein Bahnsteiggespräch.
Read MoreEntspannte Sitten bei den Eidgenossen
Ein sonniger Tag in der friedlichen Schweiz. Im Seifenladen der sonst für Horror-Make-up bekannten Claudia von Rotten machen wir Quatsch.
Read MoreRüdiger, der dunkle Prinz
Neben Batman- und Marvel-Abos habe ich auch einige für Mangas laufen. Comicladenchef Rüdiger, der Bildgeschichten durch bloßes Auflegen der Fingerspitzen auch in tiefster Dunkelheit erkennt, stellt sie für mich zusammen. Seine Tattoos kommen aus der mystischen Zeit vor Unendlichkeitsschleife, Fuchs, Eule, Stern und Steißtribal. Nicht nur ich, sondern auch die jungen Kundinnen verehren ihn, den Coolsten der Coolen.
Read MoreMaden made by Madendoktor
Dass die Welt wundervoll ist, weiß jeder, der diese von Tätowier-Urgestein Herbert Hoffmann geerbte Kolumne hin und wieder liest. Für Jüngere: Herbert tätowierte bis zu seinem Tod im Alter von 90 Jahren auf Conventions seinen typischen Anker. Zuletzt ging das nur noch mit etwas krakeligen Linien, aber er wollte auf die Haut der »Tattoo-Fans oder Tätowierer«, wie er vor jedem Tattoo freundlich lächelnd fragte, seine von tätowierter Freundschaft erfüllte Spur hinterlassen.
Read MoreSouvenir aus Zwickau
Seit Jahren arbeite ich immer mal wieder in Zwigge, aber mal nach Randys Studio zu suchen … Tja. Einmal hatte sein Team sogar im Zwickauer Einkaufszentrum einen fetten Stand aufgebaut. Doch wieder übersah ich den neonfarbenen Riesenpfeil, den das Schicksal leuchten ließ. Endlich verlief ich mich mitten in der Stadt und stand auf einmal vor einem der bekanntesten Tätowierstudios der Welt. Uff!
Vorsichtig schlich ich hinein und fragte nach einem Souvenir-Tattoo. Kein Problem – die saucoole Auszubildende Sandy legte am kommenden Tag einfach eine Ultra-Frühschicht ein. Dank ihr bin ich nun stolzer Träger einer riesigen, grafi sch angelegten, schwarz-weißen … DDR-Steckdose. Yep.
Von Wikingern und Schutz-Motiven
Recken und Maiden, Bartträger dieser Welt, ihr müsst jetzt stark sein. Dies ist die Geschichte einer echten Wikingerin – blauäugig, blond, von stattlicher Statur und eisernem Willen. Doch irgendwas ist anders als ich es mir bei Rundgängen über heidnische Dörfer und mittelalterliche Märkte vorgestellt hatte. Bei Cabernet und Kartöffelchen parlierten wir in Horsens, Dänemark, Heimstatt des gefürchtetsten Gefängnisses des Landes, in einer Region, die fast jeder Däne für sozial äußerst fragwürdig hält.
Read More»You're never too old«
Jeanne Youngson ist meine älteste Freundin. Sie hat mir ihr Geburtsjahr nie verraten, aber die neunzig dürfte sie ganz locker (und geliftet) erreicht haben. Kennengelernt habe ich sie in den 1990ern in Manhattan, wo früher noch die Kuh flog. Es gab Vampyr-Parties in leerstehenden Schlachthäusern und Fetisch-Nächte in einem Laden, der ausgerechnet »Manhole« hieß. Transvestiten standen auf der 14. Straße vor einer Kirche, in der alte Damen Bingo spielten, und die Rocky Horror Picture Show lief noch jeden Freitag und Samstag im »Village East«-Kino.
Read More»Zusammen ein Ganzes«
Eine schwerstens rauschende Nacht in Berlin. An der Theke erspähe ich zwei tätowierte Ladys, die wie zusammengeschweißt wirken - zeit für einen Drink. Julia und Sandra heißen die beiden und gehen gemeinsam und tätowiert seit zehn Jahren durch dick und dünn. »Ich war Azubi im Service eines Hotels«, berichtet Sandra, »und Julia war meine Vorgesetzte. Später hat sie eine Ausbildung gemacht. Da war ich dann ihre Vorgesetzte.« Die beiden Arbeitskolleginnen entdeckten während ihres abwechselnden Chefin-Seins ihre ähnlichen Interessen, darunter Tattoos. So weit, so normal (zumindest in der Hauptstadt). Doch dann passierte etwas, was unsere beiden Ladys endgültig zusammenbrachte.
Read MoreTaetowiermagazin: Wie eine Feder im Wind
Bei einem PodcasterInnen-Treffen über Geister, Großstadtlegenden und Grusel fiel mir die vergleichsweise wie aus dem Ei gepellte Sandra auf. Sie stammt aus einem winzigen, erzkatholischen Bauerndorf; jetzt arbeitet sie bei einer großen Finanzfirma. Neben festen Überzeugungen hat sie ein kleines Geheimnis: Eine tätowierte Feder an der Hüfte.
»Das hat einen gewissen erotischen Touch«, berichtet mir Sandra, »denn ich weiß immer, dass die Leute nicht alles von mir sehen. Das ist für mich nett und birgt Überraschungen für manche Herren.
Read MoreEs hilft, wie ein Monster auszusehen
Crudelia läuft mir grundsätzlich zu den unmöglichsten Gelegenheiten und immer nur backstage über die Füße.
Als beispielsweise »Agonoize« (TM 07/2010) ihren dicksten Headliner-Auftritt auf dem Wave-Gothic-Treffen in Leipzig hatten, standen er und ich seitlich an der Bühne und probierten sein neues Kunstblut. Crudelia hatte es nach einem von ihm soeben ersponnenen Rezept so zusammengemischt, dass man die rote Brühe – im Gegensatz zu gekauftem Theaterblut – auch wirklich verkosten kann. Lecker ist anders, aber immerhin. Beim nächsten Mal geisterte Crudelia im Studio von TM-Daueranzeigenkundin und Bodmod-Pionierin Andrea in Dortmund herum und baute den KundInnen Vampirzähne. In München traf ich ihn mit einer Kunst-Leiche, und so schnappte ich ihn mir endlich und fragte ihn zu seinen kruden und gut sichtbaren Tattoos aus.
Read MoreIch hätte Michael Jackson die Liebe geben können, die er brauchte
Bei einer Silvester-Sendung hatte ich das Vergnügen, mit zwei Damen in Bikinis schlammzucatchen: Das kommt davon, wenn man bei Joko und Claas einen Wunsch frei hat. Weil schminken folglich sinnlos war, und sich
Read MoreDie wollen unbedingt in Designerklamotten
Neulich in Berlin: Jule, bekannt aus der Tattoo Erotica und von vielen Conventions, hat ein Shooting beim exzellenten Modefotografen Patric Böttcher. Wir bauen auf und trinken türkischen Kaffee. An den Wänden hängen fantastische Hochglanzfotos gestylter Damen, fett tätowiert. Vom trashig-alternativen Schnodderschick, wie ich ihn sonst kenne, keine Spur – und das mitten in Berlin, der europäischen Hauptstadt der Freaks.
Read MoreNutella und Totenköpfe
Mir gegenüber sitzt eine Frau mit spektakulärem Namen.
Nadine Schuster. Mit zweitem Namen Caroline.
Du hast einen Master in Lebensmittelchemie. Neulich hast du Nutella untersucht. Was war da drin?
Eigentlich nur Fett, Zucker und ein bisschen Wasser.
Im Kühlschrank bei dir sehe ich nichts außer Joghurt, Eis und einem eingeschweißten Käse.
Ich bin kein Ernährungswissenschaftler, viele verwechseln das. Ich werd immer gefragt: Wie soll ich mich ernähren? Davon hab ich keine Ahnung. Ich weiß nur, was in den Lebensmitteln drin ist.
Mit Rammstein auf dem Heuwagen
Flammprobe sollte der öffentlich-rechtliche Rundfunk sein, denn hier haben Staat und Kirche noch was zu melden. Darum fühlte ich Silke Super, einer in Berlin-Brandenburg sehr bekannten – und eben öffentlich-rechtlichen – Moderatorin, auf die tätowierte Haut.
»Das chinesische Schriftzeichen habe ich mir im Jahr 2000 auf der Expo in Hannover im chinesischen Pavillon aufpinseln lassen«, erzählt sie mir bei einem Sprudelwasser backstage. »Der Chinese war total erleichtert, dass er nicht schon wieder den Namen "Siegfried" aus chinesischen Namen zusammenbasteln musste«. Ich war damals gerade Mutter geworden. Wir haben zwar keine Asiaten in der Familie und wir essen auch nicht überproportional oft beim Chinesen unseres Vertrauens, aber wir fanden den Namen ›Li‹ schön. Lisa wäre auch gegangen, aber wir haben uns gesagt, das geht auch kürzer und besser. So war das dann auch.
Read More»Tattoos für die Völkerverständigung«
Conventions sind Einsteigerdroge, Ausflugsziel für die janze Familie, Shoppingwunderland für TätowiererInnen und natürlich Treffpunkt für den irren, bunten Haufen. Während Dirk-Boris oder Travelingmic dabei durch nichts aus der Ruhe zu bringen sind und jeden Tätowierer schon aus dem Augenwinkel erkennen, renne ich immer noch wie ein kleines Kind mit 'nem geschenkten Hunni im Süßigkeitenladen rum: Day-of-the-Dead-Tassenuntersetzer, »Bitch«-Aufnäher, aus Horn geschnitzte Anker? Immer her damit.
Tattoo FAQ: Skull - Logo
Constanze Hartmann und das Skull-Logo
Constanze schreibt:
"Alsooo...hier nochmal alles in einem:
"Veritas" hat für mich die aussagekräftigste Bedeutung, die es nur geben kann, Wahrheit und Rechtschaffenheit. Dieses eine Wort beinhaltet fast alles, was im Leben wichtig ist. Zusammen mir den Totenköpfen steht es dafür, dass man alle Blickwinkel und Facetten betrachten muss, um zur eigentlichen und einzigen Wahrheit zu gelangen. Außerdem soll es daran erinnern, die Augen nicht vor der Wahrheit zu verschließen, egal was sie bedeutet.
Abgesehen davon, habe ich seit ich mich erinnern kann eine riesige Schwäche für die antike Geschichte, daher ist es auf lateinisch, und für die Kriminalistik, daher die Totenköpfe. Beides vereint also in sich meine beiden größten Interesse- Leidenschaften."
P.S. Another sign of true fandom, here by Nicole:
My vampire smiley & heart in pretty bold lines -- whow...that's statement...
Nicole Brusinsky: "Ich find's jut und bin stolz drauf ;)"