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One of Germany's most beautiful cities, the capital city of Thuringia in Germany, in virus lockdown.
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Wissenschaftliche Studien aus Marks Corona-Buch (klick)
Rezept für selbstgemachtes Desinfektionsmittel:
Für wen schützen wir uns? Freunde und Freundinnen von Mark berichten
Beispiel 1 (21. März 2020)
Yasemin Seber, selbständig, https://piercing-candle.de, 30 Jahre alt
Vorerkrankungen: Proteus/Cloves-Syndrom, Tumor im Kehlkopf, Hauptbronchus (Lunge), Leber und an der Niere. Zur Zeit bekomme ich eine Antiköpertherapie mit Alpelisib [https://en.wikipedia.org/wiki/Alpelisib — MB]
Es geht mir akutell nicht sehr gut, da ich mega geschwächt bin von der Therapie und den ganzen Köper voll mit roten Punkten habe, mit Fieber und Halsschmerzen. Das ist eine Reaktion auf das Medikament.
Ich habe Angst und sehr großen Respekt vor diesem Virus! Ich weiß, dass ich da nicht so leicht wieder rauskomme, wenn mich dieses Virus erreichen würde. Deshalb passe ich extrem auf, gehe nicht aus dem Haus und halte mich von anderen fern.
Leider ist es aber auch so, dass ich leider keine medizinische Betreuung aktuell erfahren kann, da ich die Krankenhäuser nicht betreten soll.
Das ist natürlich total ungünstig, gerade in der Phase, in der das Medikament mich so zu Boden reißt.
Ich wünsche mir von Herzen, dass alle Menschen mit Respekt und achtungsvoll miteinander umgehen! Dass wir auf die Alten und vorbelasteten Rücksicht nehmen und man sich gegenseitig hilft. Auch sollte man jene nicht vergessen, die ihr Leben für uns riskieren indem sie weiter ihrer Arbeit nachgehen.
Beispiel 2 (21. März 2020)
Weiblich, 72 Jahre alt (anonym)
Ich habe Bluthochdruck, ein Schilddrüsenkarzenom (bereits operiert) und nehme Medikamente zum Blutdruck senken und L-Thyroxin. Mir geht es den Umständen entsprechend.
Mein Mann und ich haben Angst vor Corona, weil mein Immunsystem angegriffen ist und wir Altersgruppe gehören, die stark gefährdet ist.
Ich wünsche mir, dass ich bald wieder zu meinen Kindern Kontakt von Auge zu Auge haben darf und auch die sozialen Kontakte wieder stattfinden können. Ich hoffe, dass bald die Ursache der Entstehung des Virus gefunden wird. Den Unverbesserlichen rate ich, sich die Situation von Italien vor Augen zu führen und damit die Anweisungen der Behörden endlich zu beachten.
BEISPIEL 3 (21. März 2020)
Yasemin (aus Beispiel 1) noch einmal:
Ein Mensch, der einen Mundschutz trägt, ist nicht automatisch in Panik verfallen! Ein Mensch der einen Mundschutz trägt, ist vielleicht ernsthaft krank. Diese Blicke, wenn ich auf der Straße erhalte, dieses belächelt werden… Es gibt auch Menschen, die sich gerade einer Chemotherapie unterziehen müssen oder auch Menschen die auf keinen Fall krank werden dürfen (und das mit jeglichen Arten von von Keimen oder Viren), weil sie sich einer Antikörpertherapie unterziehen müssen. Auf diesem Bild bin ich immunsupressiv, und der kleinste Husten anderer hätte bei mir einen großen Schaden anrichten können. Auch unter der aktuellen Antikörpertherapie wäre der kleinste Infekt echt mega mies. Deshalb der Mundschutz! Bitte denkt auch mal um in diesen Zeiten. Dieses Gefühl, belächelt zu werden, tut unendlich weh und ist einfach nicht fair.
Beispiel 4 (21. März 2020)
Laura Beische, Biologin (Entomologin), 30 Jahre alt
Ich habe Morbus Crohn, Multiples Sklerose, Asthma, Gendefekte, die die Funktion der Leber und des Herzens beeinflussen und nehme als Medikamente zeitweise Sulfasalazin und Prednisolon, wenn es besonders schlimm ist.
Heute bin ich soweit aufgestellt, dass mein Magen, den ich liebevoll Gunther nenne, nicht mehr häufig tobt. Dass ich aufgrund von Ausfällen, unter anderem meiner einseitigen Erblindung, wieder zurecht komme, habe ich Ärzten, Freunden und verständnisvollen Menschen zu verdanken. Ich kann in bestimmten Phasen in sehr großen Teilen am normalen Leben teilnehmen. Und dann geht es mir sehr gut.
Vor Corona selber ist meine Angst eher kleiner im Verhältnis zu der Angst was eine Erkrankung an Corona auslösen könnte. Ich habe Sorge, dass mein Körper dadurch an anderen Stellen getriggert wird und ich Ausfälle erleide — ob klein oder auch groß. Des Weiteren habe ich Angst, dass ich nicht die Behandlung erhalten könnte, die ich benötige, weil das Gesundheitssystem gerade enorm ausgelastet ist.
Ich wünsche mir die Erkenntnis, dass der Kapitalismus nicht bedürfnisorientiert ist. Das Gesundheitssystem leidet darunter und darunter leiden sehr viele Menschen. Menschen, die eigentlich ohne großen Aufwand Teil der Gesellschaft sein könnten.
Für die nächsten Wochen wünsche ich mir, dass die Menschen zu Hause bleiben und umsichtig sind.
Beispiel 5 (21. März 2020)
Ich heiße Katja Alekseev, 30 Jahre alt und Studentin der Sozialen Arbeit an der TH Köln.
Von Geburt an lebe ich mit der Diagnose „Spinale Muskelatrophie“. Das ist eine fortschreitende „Muskelschwäche“. Für mich bedeutet es, dass ich im Rollstuhl sitze und größtenteils beatmet werden muss. In meinem Alltag bin ich auf 24 Stunden Assistenz angewiesen. Meine Assistentin leiht mir sozusagen ihre Arme und Beine, weil ich meine nicht selbstständig bewegen kann. Medikamente nehme ich keine zu mir, bekomme dafür aber regelmäßig Physiotherapie, die leider aufgrund der Pandemie in den nächsten Tagen oder vielleicht sogar Wochen ausfallen muss (Schutzmaßnahme vor Corona-Ansteckung).
Mir geht es eigentlich ganz gut. Ich bin besorgt. In meinem Team arbeiten neun Frauen und die Angst, dass eine von ihnen sich mit Corona ansteckt und mich am Ende auch, ist relativ groß. Ich gehe meinen Angestellten viel auf die Nerven, in dem ich 100x nachfrage, ob sie sich die Hände gewaschen und die Türklinken in der Wohnung desinfiziert haben. Mein innerer Monk wird im Rahmen der Pandemie immer größer und größer;)
Ich habe schon Angst vor Corona. Da dieser Virus insbesondere die Lunge angreift, hätte ich eventuell bei einer Ansteckung ein großes Problem. Ich kann aufgrund meiner schwachen Atemmuskulatur nicht selbstständig abhusten, dabei benötige ich viel Unterstützung anhand von Atemtherapie und spezielle Lagerungen.
Noch mehr habe ich aber davor Angst, dass ich nicht weiß, was mit mir genau passiert, wenn ich mich anstecken sollte. Wie gesagt, bin ich auf eine 24 Stunden Assistenz angewiesen. Ich darf absolut nicht alleine gelassen werden und im Falle einer Infizierung erst recht nicht. Ich könnte mich jederzeit verschlucken oder meine Beatmungsmaske könnte verrutschen.
Der Gedanke daran, dass ich nach einer Infizierung mich in einem Krankenhaus in Quarantäne aufhalten muss, macht mir große Angst. Da ich kaum Kraft in den Fingern habe, kann ich auch nicht auf den Knopf drücken, um nach einem/r Pfleger*innen zu rufen. Im schlimmsten Fall bekäme niemand mit, dass ich dringend Hilfe benötige. Ich weiß eben nicht, ob ich einen Menschen mit in Quarantäne nehmen dürfte. Und falls doch, wer von meinen Angestellten würde mitkommen?
Meine Angestellten haben natürlich auch ihr Privatleben oder wäre sogar ein täglicher Wechsel erlaubt? Ich weiß nur, dass schon bei einem normalen Betrieb ohne Corona eine Station meinen Pflegebedarf nicht auffangen kann. Zudem habe ich in Essen eine Lungenfachärztin, die mich ein paar Jahre kennt und genau weiß, worauf es bei mir ankommt, wenn ich zum Beispiel Atemnot habe.
Ich würde, sofern ich angesteckt werden würde, von ihr behandelt werden wollen, aber auch das weiß ich nicht, ob dies möglich wäre. Vielleicht gibt es nur die Möglichkeit, hier in Köln behandelt zu werden. Das sind Fragen über Fragen, die mich in den letzten Tagen quälen.
In erster Linie würde ich mir wünschen, dass möglichst bald ein Impfstoff herausgebracht wird, damit wir alle durchatmen können. Und solange dies nicht der Fall ist, wünsche ich mir, dass unsere Gesellschaft sich an die Auflagen der Regierung hält, damit Risikogruppen geschützt werden können und unser Gesundheitssystem entlastet wird.
Aber vor allem wünsche ich mir, dass für Personengruppen, die ohne Assistenz nicht zurechtkommen würden, ein Notfallplan erstellt wird. Damit ich mir sicher sein kann, dass ich in Quarantäne nicht ohne Assistenz dastehen werde. Ich glaube, dann hätte ich sogar ein kleines bisschen weniger Angst vor einer Ansteckung.
Beispiel 6 (23. März 2020)
Julia, 31 Jahre alt, Lehrerin für Sonderpädagogik (Fachziel Sprache)
Durch Corona nehmen Eltern plötzlich die Rolle des Lehrenden ein. Das kann zu einem Anstieg an häuslicher Gewalt und Fällen von Kindeswohlgefährdung führen. Außerdem werden SchulbegleiterInnen arbeitslos und die Schere an Heterogenität der SchülerInnen weitet sich noch mehr. Die fehlende Medialisierung wird nun zum Hindernis.
Das kommt so:
Derzeit ist die Schulpflicht in Sachsen, so wie in vielen anderen Bundesländern, ausgesetzt. Es findet lediglich eine Notbetreuung für SchülerInnen von Eltern statt, bei denen beide einem Beruf der sogenannten "kritischen Infrastruktur" arbeiten. Für die Kinder und Jugendlichen bedeutet das jedoch nicht, dass sie nun Ferien haben, sondern sie haben in ihrer Lernzeit Aufgaben zu bearbeiten.
Und da beginnt das Dilemma:
1. Es gibt sehr viele SchülerInnen, die nicht eigenständig lernen können und die deshalb sehr viel Zuwendung von dem/der LehrerIn benötigen.
Viele SchülerInnen an einer Förderschule haben kein unterstützendes Elternhaus (nicht alle!) und werden wahrscheinlich in den Wochen der Lernzeit nur sehr wenig üben. Das bedeutet für mich das angebotene Lernmaterial so anzubieten, dass es wirklich jeder meiner SchülerInnen leisten kann. Wo ich im normalen Schulalltag schon sehr fein differenziere, muss ich nun noch viel genauer sein. Das kann meines Erachtens keiner meiner Lehrwerke leisten und so kopiere ich wie ein Weltmeister, kreiere eigene Arbeitsblätter, und fahre alle Medien auf.
Wer jetzt denkt: "Mensch, 21. Jahrhundert... Computer und Tablets", der war wahrscheinlich noch nie in einer Schule. Ich bin dankbar für meine tollen KollegInnen, mit denen ich mich stets austauschen kann, und für unsere tolle Schulleitung, die technische Neuerungen mit offenen Armen empfängt. Viele LehrerInnen versuchen gerade jetzt viel mit Apps zu arbeiten.
Ein Arbeitsblatt kann nicht sprechen und meinem Erstklässler mit geringem Wortschatz und einer Sprachentwicklungsverzögerung die Bilder benennen - die App schon. Dennoch bleibt eine intensive Förderung, die wir als Sonderpädagogen tagtäglich leisten, aus.
Kein Elternteil kann und soll das leisten können.
2. Eltern werden in manchen Fällen ihre Kinder über- oder unterfordern. Ja, wir waren alle mal in der Schule, aber nicht umsonst haben LehrerInnen viele Jahre studiert. Wir kennen eure Kinder häufig aus einer anderen Perspektive, die für manche nur schwer zu akzeptieren ist. Deshalb versuchen wir einen engen Kontakt, soweit dies die Eltern zulassen, zu pflegen, um mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Niemand soll allein durch diese außerordentliche Zeit. Die Eltern-Kind-Beziehung wird meist auf eine harte Probe gestellt. Ich habe mir auch nur ungern etwas von meiner Mutter erklären lassen. Und ab Klasse 5 war sie in Mathe eh raus :)
3. Der Lehrplan, dem wir vorher bereits hinterher gerannt sind, rückt nun noch mehr in weite Ferne. Die Schere wird nach der Krise, wann auch immer das sein wird, noch weiter auseinander gehen. In der nächsthöheren Klasse geht man einfach davon aus, dass bestimmte Inhalte gelehrt wurden.
4. Die Diagnostiken, die wir stetig durchführen, um sonderpädagogischen Förderbedarf zu ermitteln und SchülerInnen für unsere Schule zu ermitteln, können jetzt nicht stattfinden.
5. Einige unserer SchülerInnen haben SchulbegleiterInnen werden nun schlagartig arbeitslos. Es sei denn, die Eltern erlauben es, dass diese nach Hause zur Unterstützung kommen. Wo viele wahrscheinlich sich über diese Hilfe freuen würden, lehnen es mindestens genauso viele ab.
6. Was passiert mit den Familien, die eine Familienhilfe haben? Eltern, die "normal" schon überfordert sind mit der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder? Schule bietet häufig einen sicheren Hafen für ebensolche Kinder und Jugendlichen, der nun in weite Ferne rückt. Ich möchte kaum daran denken, in welchem Maße die Rate an häuslicher Gewalt oder Kindeswohlgefährdung nun steigt.
Beispiel 7 (25. März 2020)
Anonym, 50 Jahre alt
Ich bin an Morbus Parkinson und Haemochromatose erkrankt und dringend auf die regelmäßige Einnahme meiner Medikamente angewiesen (6x tägich).
Ohne die Antiparkinsonmedikamente ist meine Beweglichkeit nach wenigen Stunden so sehr eingeschränkt, dass ich nicht mehr laufen oder verständlich sprechen kann. Im schlimmsten Fall ist auch die Atmung erschwert. Dieser Zustand kann von Nicht-Neurologen — gerade in einem überlasteten Betrieb — sehr leicht fehlinterpretiert und deshalb (in manchen Fällen lebensgefährlich) falsch behandelt werden, was wiederum zu einer schnellen weiteren Verschlechterung führen würde.
Ich habe bereits zwei Lungenentzündungen im Erwachsenenalter durchgemacht und durch die langjährige Medikamenteneinnahme und die Haemochromatose (Eisenspeicherkrankheit) eine dauerhafte Belastung u.a.
der Leber.
Meine größte Sorge gilt deshalb einer zu schnellen Zunahme der Infektionen und der damit verbundenen Überlastung der Krankenhäuser — sowie einer nicht mehr gesicherten Versorgung mit Medikamenten.
Beispiel 8 (1. April 2020)
Andreas “Andy” Abert
Ich bin 47 Jahre alt, Dipl.Kfm (FH) — ja ich weiß ein öder BWLer, aber ich durfte leider Medizin nicht studieren — und herzkrank geboren. Im Alter von sieben Tagen das erste mal operiert, mit fünf Jahren erneut und — vorerst 2005 — das bisher letzte Mal. 2005 habe ich eine Herzklappe eines Toten erhalten. Dass ich erneut operiert werden muss, ist klar, nur wann steht noch nicht fest. Dennoch lebe ich überwiegend nur wenig eingeschränkt und arbeite Vollzeit.
Ich habe Angst vor Covid 19, weil zwar meine Herz- und Lungenleistungen aktuell gut sind, ich jedoch immer wieder mit Herzrhythmusstörungen auf der Intensivstation gelandet bin. Wenn ich nun einen schweren Covid-19 Verlauf haben sollte, weiß ich nicht, ob dann mein Herz und meine Lunge nach wie vor so stabil bleiben wie sie derzeit sind und diese Herausforderung tatsächlich bewältigen könnten. Zudem habe ich Sorge, dass bei Herzprobleme kein Intensivbett mehr frei sein könnte, da alle belegt sind, wenn die Corona-Welle erst richtig in Fahrt ist.
Hinzu kommt, dass viele Ärzte mit mir überfordert sind, da angeborene Herzfehler noch immer nicht die Regel sind. Ich würde mir wünschen, dass die Menschen erkennen, dass die „gefährdete Gruppe“ nicht irgendjemand anonymes ist, sondern der Vater von nebenan, die Arbeitskollegin, die Mitschüler oder das geliebte Familienmitglied.
Vielleicht gibt es ja bald ein Medikament. Wichtig ist jedoch das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Denn wir werden um die Corona Opfer trauern. Wir sollten nicht auch noch um unsere Freunde trauern müssen die vielleicht keine Corona-Infektion hatten, aber die das Gesundheitssystem auf Grund der Pandemie in dieser Zeit nicht mehr auffangen und retten konnte.
Beispiel 9 (18. Dezember 2020)
Katharina (Kitty) von den MARKierten
Alter: 36 Jahre
Vorerkrankungen: chronische Erkrankung
Risikopatient: Ja
Coronaverlauf
Nach langem Fernbleiben der Arbeit aufgrund chronischer Erkrankung, habe ich am 01.12.2020 freudig meine Arbeit wieder aufgenommen. Zuvor habe ich mich lange Zeit sehr isoliert. Schon alleine weil mein Sohn frisch aus der Krebstherapie kommt und er, wie auch ich, stark gefährdet sind. Da wir aber eine Schulpflicht haben und der Präsenzunterricht stattfand, sind die Kinder (Tochter, 11 und Sohn, 10) in die Schule.Diese versucht die Hygienevorgaben zwar durchzusetzen, teilt aber eventuelle Coronafälle nicht mit!
Wir verfügen bei uns auf Arbeit über ein Labor und testen die Mitarbeiter alle 10 Tage! Also bin ich pflichtgemäß am 1. Arbeitstag zum Abstrich, zu diesem Zeitpunkt hatten weder meine Tochter, noch ich irgendwelche Symptomatik. Am 2. Arbeitstag kam mein Testergebnis fraglich positiv kurz nach Arbeitsantritt. Meine Familie und ich wurden vorsorglich in Quarantäne geschickt, vorher gab ich erneut einen Abstrich und Blut ab zur Testung. Am Abend zeigte meine Tochter erste Symptome (Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Halsweh).
Am 03.12.2020 wachte ich mit hohem Fieber (39,8), müde, matt, verschnupft und extremen Kopf- und Gliederschmerzen auf. Mein Testergebnis kam positiv zurück. Das Gesundheitsamt war überfordert und so mussten wir Kontakt zu denen aufnehmen, um das weitere Procedere zu erfragen und die engsten Kontakte mitzuteilen. Da auf meiner Arbeit strenge Hygienevorschriften durchgesetzt werden waren es nicht viele.
Im Laufe der ersten Woche ging es mir sehr schlecht. Die starken Schmerzen ließen mich bei jeder Bewegung aufschreien. Das Fieber kam immer wieder in Schüben, wobei die Temperatur die erste Woche fast nie unter 38 Grad sank. Schüttelfrost und enorme Müdigkeit, sowie Schwäche fesselten mich ans Bett. An Tag 7 bekam ich so schwer Luft, hatte Husten, hohes Fieber und so starke Schmerzen, dass wir den Rettungsdienst rufen mussten. Diese nahmen mich mit Blaulicht mit. Aufgrund von Diskrepanzen zwischen Leitstelle und Krankenhäusern sind wir insgesamt 4 Krankenhäuser angefahren, die uns weiter leiten mussten, weil entweder keine Kapazitäten oder kein Isobett mehr da waren.
Im 5. Krankenhaus wurde ich in der Rettungsstelle behandelt. Nach etlichen Untersuchungen stellte man eine coronabedingte Lungenentzündung fest. Da ich trotz der immer wieder abfallenden Sauerstoffsättigung jedoch noch genug Sauerstoff im Blut hatte und nicht beatmungspflichtig war, wurde kein Bett gesucht und ich wieder nach Hause in hausärztliche Betreuung entlassen. Mein Hausarzt rief täglich an, gab mir Hustenstiller und versuchte mich zu überwachen so gut es ging.
Seit dem 14.12.2020 ist mein Fieber weg. Auch die starken Gliederschmerzen. Ich bin allerdings noch weit entfernt von gesund.
Heute, am 17.12.2020 habe ich noch immer Kreislaufprobleme, Übelkeit, schmerzen beim Atmen, Husten, bin matt und unendlich müde. Ich bin überhaupt nicht belastbar und verbringe noch immer die meiste Zeit im Bett. Während der Quarantäne habe ich mich im Schlafzimmer isoliert, meine Tochter in ihrem Zimmer (sie war nach ein paar Tagen aber wieder fit und hatte kein Fieber, sie wurde aber ebenfalls positiv getestet und wir vermuten sie als Überträger, da ich sonst keine engeren Kontakte hatte).
Gepflegt wurden wir von meinem Mann, der ständig in Schutzkleidung zu uns kam. Mein Mann und Sohn sind bis heute negativ!
Ich persönlich habe mich noch nie so schwach und hilflos gefühlt als mit Corona. Es ist wahnsinnig anstrengend und besonders während des Ausflugs in die Rettungsstelle war die Angst aller groß.
Supercomputer gegen das Corona-virus
Podcast “Super-Computer gegen Corona“ hier (klick)
Quelle: Radio Eins, Die Profis (21. März 2020, 11:15 Uhr), http://markypod.com / http://radioeins.de (ARD :: rbb)
Im Kampf gegen das Coronavirus sind derzeit alle verfügbaren Kräfte gefragt, so natürlich auch Maschinen und Computer, die uns im sonst normalen Alltag ebenfalls allerhand Aufgaben abnehmen. Neben den vielen Virologen, die derzeit nach einem Impfstoff oder Medikamenten suchen, sind deshalb auch Computerwissenschaftler bei der Bekämpfung des Virus beteiligt. Mit Hilfe der zwei schnellsten Höchstleistungsrechner der Welt versuchen sie, mögliche Szenarien zu simulieren und Wirkstoffe zu testen. Mehr darüber weiß Dr. Mark Benecke.
WISSENS-PODCAST
Corona in Berlin 🏙 End of March 2020
Forensic biologist & his wife Ines work in Berlin, capital city of Germany, during the Corona outbreak (end of March 2020).
Read MoreAbwarten wäre ein Spiel mit dem Feuer gewesen
Hätten Sie für möglich gehalten, dass ein Virus, so wie aktuell geschehen, die Welt zum Stillstand bringt?
Jein — ich habe zwar SARS in China erlebt, dass es diesmal aber zu einem derart umfangreichen Shutdown kommt, war erstaunlich.
Read MoreMark Benecke: China
Forensic biologist Mark Benecke worked in China once in a while 🇨🇳 In Beijing (北京), he wrote a book about science & fun…
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