Damit ich nicht vergesse, woran die Menschen kranken, trage ich eine kleine Liste mit den biblischen Todsünden bei mir. Unter Freunden versuchen wir öfters, alle sieben aus dem Gedächtnis aufzusagen. Versuchen Sie es einmal. Ich vergesse meist die Eitelkeit.
Dankenswerterweise verschlankt das Buch, das Sie in den Händen halten, mein Sünden-Register. Denn nur vier der unangenehmen Eigenschaften -- Gier, Lust, Neid und Ehrgeiz -- haben die Autoren nach eigenem Bekunden aus Tausenden von Fällen herausdestilliert und führen dies sofort anhand interessanter und echter Kriminalfälle vor.
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Wer sich fragt/ was seine Kids, Lebensgefährten oder Onkel umtreibt, wenn
sie im schwarzen Treiben treiben, wird in Bianca Stückers Doktorarbeit eine Antwort finden: Es ist weniger der verlorene Glaube ans Gute und Schöne und auch nicht eine ersatzreligiöse Tummelei, sondern der Wunsch, sich still und friedlich abzugrenzen vom bunten Geflirre da draußen, das auch mir öfters zuviel wird.
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Dr. Mark Benecke, Mitglied des Spaß-Nobelpreis-Komitees, im Interview
Interview mit Dr. Mark Benecke
Frauenzimmer.de: Lieber Herr Dr. Benecke, Sie wurden schon als „Der Herr der Maden" bezeichnet. Wie sind Sie zur forensischen Entomologie (die Insektenkunde im Dienst der Gerichtsmedizin) gekommen?
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1000 Zeichen: 'Soll man Klimaskeptikern zuhören?' → Ja oder Nein?
Antwort von Mark Benecke
Ja.
Als Kauz und Tüftelfreund höre ich gerne jedem zu. Es fragt sich nur, wie lange. Auch Fanatiker und Verbohrte können ja durchaus mal recht haben oder zumindest interessante Gedankensplitter beisteuern.
Wenn Inhalte durch die besten Prüf-Methoden widerlegt sind, wirds langweilig. Klimaskeptiker (geiles Wort!) sind aber für mich wie Viren in der Evolution: Ohne deren Gegendruck entwickelt sich auf der anderen Seite nicht die beste Lösung.
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Welche Assoziationen kommen dir als Forensiker beim Thema »Zombie«?
MB: Ich unterscheide zunächst einmal zwischen Vampir- und Zombieleichen, bezogen auf die Merkmale, die ich an ihnen finden kann. Zombieleichen sind ausgetrocknete Leichen, die teilweise noch ihre Augen und Haare haben, Merkmale also, die sonst bei Leichen durch Insektenfraß und Verwesungsprozesse als erstes verschwinden und verrutschen. Sogenannte Vampirleichen sind dagegen zunächst einmal durch Fäulnis gekennzeichnet. Unter den klimatischen Bedingungen in Europa ist das der Standard.
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Kaum war der praktische Test eines forensischen Mediums, das Kriminalfälle durch Betrachten von Tatort-Fotos (erfolglos) bearbeite, abgeschlossen1, spülte mir das Schicksal schon den nächsten Feldversuch zu: Ein serbischer Junge soll magnetisch sein, surrte es durch den Äther. Gabeln und Löffel haften an ihm (siehe Foto 1). Fernbedienungen und Pappbecher allerdings auch. Sind die magnetisch? Ist der Junge magnetisch? Ein bisschen? Vielleicht? Egal.
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Flüche, Kornkreise, Kugelblitze, Cokelore und Jack the Ripper: Im kostenlosen Podcast „Hoaxilla“ werden Urban Legends skeptisch und mit viel Humor hinterfragt. Die Abonnentenzahlen steigen rasant. Mark und Lydia Benecke trafen die beiden „Hoaxillas“ Alexa und Alexander zum Interview.
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Die Zahl 23 ist den Leserinnen des Skeptiker gut bekannt. In der hier bereits öfter erwähnten Romanreihe "IIIuminatus!'" beispielsweise ist sie Zahl des Unglücks, der Zerstörung - und natürlich angeblich die Schlüsselzahl der Illuminaten. Ausgangspunkt des eigentlich lustigen Konstrukts war die Kurzgeschichte ,,23 Skidoo" von William Burroughs. Das schöne Märchen um die geheime und doch so offen erkennbare Zahl verankerte sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte dauerhaft in der Populärliteratur, und keineswegs nur im Zusammenhang mit Verschwörungen:
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Neapel! Stadt des charmanten Chaos, der hügeligen Gassen, des fürchterlich starken Espresso! Heimat eines sympathischen Blut-Wunders und des Bischofes Januarius (lat.: der Pförtner)...
In einer Hopplahopp-Aktion suchte das ZDF im April 2004 einen Experten, der zum sich in Kürze wieder verflüssigenden Blut des Heiligen St. Januarius etwas sagen bzw. noch besser die rotbraune Substanz nachkochen und zudem der Prozession in Neapel beiwohnen könne.
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Dass die Welt immer noch verrückter ist, als mensch meint, ist für RechtsmedizinerInnen nicht Neues. Erstaunlich war es aber selbst für mich als frisch gekürten Mystery-Man der Gerichtsmedizin (Weltbild 11/2000), als folgendes Schreiben von Miroslav Provod zum Thema Selbstentzündung von Menschen (siehe dazu auch vergangene SeroNews) eintrudelte:
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During a research stay with the University of thePhilippines, LosBanos, I got a chance to visit a so-called magnetic mountain. Magnetic mountains are geological structures with some slope (strictly speaking, a slopeóor a heightónot necessarily counting for a mountain but for a hill) that allow every rolling or flowing object or substance to appear to roll or flow uphill.
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In den USA ist es ganz normal, Homöopathie als abstruse mitteleuropäische Spinnerei abzutun, aber gleichzeitig daran zu glauben, daß vom menschlichen Körper verschiedene Energiefelder ausgehen, die nicht nur spürbar, sondern auch objektiv meßbar sind. So ist unter U.S.-amerikanischen Krankenschwestern und -pflegern die Behandlungsform des therapeutic touch weit verbreitet, bei dem die Pflegenden meist ohne Aufforderung oder Rücksprache mit ärztInnen ihre Hände in die Nähe eines erkrankten Patienten halten, um den Energiehaushalt positiv zu beeinflussen. Als die neunjährige Emily Rosa in einem Schulprojekt den therapeutic touch messen wollte, erzielte sie allerdings ein enttäuschendes Ergebnis: Hinter einen Pappschirm mit zwei Löchern stehend, hielt sie den getesteten Schwestern und Pflegern für diese nicht sichtbar eine Hand entgegen. Die therapeutic touch- Praktizierenden, die durch die Löcher in der Wand ihre Hände streckten, konnten mit einer fünfzigprozentigen Wahrscheinlichkeit ewrmitteln, welche Hand ihnen Emily entgegenstreckte. Mit anderen Worten, das angeblich wahrgenommene Kraftfeld war nicht detektierbar. Emily konnte sich freuen - Ihr Artikel wurde nicht nur im angesehenen Journal of the American Medical Association abgedruckt, sondern sie erhielt auch einen IgNobel-Preis, der jährlich von den an der Harvard-Universität verliehen wird.
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Wussten Sie, daß in Auschwitz ein Rechtsmediziner arbeitete, der 1930 im Gerichtsärztlichen Institut der Breslauer Friedrich-Wilhelms-Universität promoviert hatte?
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Dieses Buch wird den meisten LeserInnen Galle und Gift hochspülen, obwohl es haargenau das vermeiden möchte.
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Huch! Zwischen Büchern über Eigen-Urin-Behandlung und Skelett-Postkarten lag im Wiener anatomischen Museum ein Bericht, von dem mir bislang niemand glaubt, dass er echt ist: Die Autobiografie des Mörders der österreichischen Kaiserin Sisi. Der Sisi-Mord ist wegen der verzuckerten Romy-Schneider-Filme längst vergessen (in diesen wird die Kaiserin nicht getötet), und
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Das Buch wird sich schlecht verkaufen. Rolf Bossi, dessen Name seit vierzig Jahren für Straf-Verteidigung mit Schweiß und Tränen steht, hat das Richtige getan und es trotzdem falsch gemacht. Anstatt seine berühmtesten Fälle aufzuschreiben, wirft Bossi dem deutschen Rechts-System lieber alles, was er zu bieten hat, vor und zwischen die Füße. Das ist aus seiner Sicht mehr als angemessen. Denn Bossi möchte etwas ändern und sich nicht im nutzlosen Abglanz der ihm wahrscheinlich zum Hals heraus hängenden menschlichen Todsünden sonnen.
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Elisabeth Heyert war bisher bekannt für einen Bildband, in dem sie Schlafende (!) großformatig und aus der Vogelperspektive fotografiert hatte. Ihre neueste Herausforderung fand sie nun in Harlem: Sie fotografierte dort Tote. Allerdings ganz anders, als mensch es sich denken würde. Vor allem auch sehr anders,als es Joel-Peter Witkin tut.
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So langsam wird das Kirchschlagersche Gesamtwerk zum Pflichtbestand für die Bibliotheken der SeroNewsLeserlnnen und ihrer Institute. Versammelte der freundliche Geschichtskundler schon früher alle nur denkbaren Kuriositäten vergangener Jahrhunderte (vgl. SeroNews 9(4):130-131 (2004) und entdeckte dabei so nebenbei auch noch das Original des Reinheitsgebotes für Bier (!), so legt Michael Kirchschlager nun im "Criminal- & Curiositäten-Cabinett" eine sauber recherchierte, in heutiges Deutsch gebrachte, super gedruckt und gebundene Sammlung von unkommentierten Berichten vor. Und das geht, in seinen eigenen Worten, so:
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Das erste Buch ("Satanskinder") behandelt ausführlich einen im Rheinland (die SeroNews erscheinen in Düsseldorf; der Rezensent ist Kölner) nahezu unbekannten Fall, den eine Clique, die zugleich die Dark-Metal-Band "Absurd" bildete, im heimatlichen Kaff Sondershausen beging. Die Geschichte hat mit Satan soviel zu tun wie ein Butterblümchen im Sonnenschein; dennoch wird sie besonders von denjenigen Black-Metallern, die sich dem Bösen und dem Kirchenanzünden verschrieben haben (also weltweit einer handvoll Menschen), gerne als Satansmord zitiert.
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