Welt-Autismus-Tag mit Mark Benecke im Humboldt-Gymnasium

Quelle: Schülerzeitung des Humboldt-Gymnasiums Berlin 42/2024 (Januar 2024)

GEMEINSAM FÜR VERSTÄNDNIS

UNSERE SCHULE FEIERT DEN WELTAUTISMUSTAG

von Henrik Hellwig | Hier gibt es den Artikel als .pdf (← klick)

Am 2. April 2023 fand unter dem Motto „Schule und Autismus“ bei uns eine Veranstaltung anlässlich des Weltautismustages statt, die von Schülern, Lehrern, Eltern und Interessierten gleichermaßen besucht wurde. Sie zeigte nicht nur das außergewöhnliche Engagement unserer Schulgemeinschaft, sondern auch die Relevanz, die es bei uns hat, sich für die Belange autistischer Schülerinnen und Schüler einzusetzen; denn eines, das sei hier schon gesagt, wurde klar: Unsere Schule für sie zu optimieren, stellt auch eine Entlastung für andere Schülerinnen und Schüler dar.

Der renommierte Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke, der bereits mehrfach an unserer Schule zu Gast war, stand als Referent und Moderator im Mittelpunkt. Seine ausgiebige Auseinandersetzung und seine Erfahrung mit der Autismus-Thematik bei Kindern und Jugendlichen, die er durch seinen Einsatz in zahlreichen Initiativen für die Belange autistischer Schülerinnen und Schüler gewonnen hat, machten ihn zu einer perfekten Wahl für diesen besonderen Anlass.

Dr. Benecke betonte in seinem Vortrag die Herausforderungen, denen autistische Schülerinnen und Schüler gegenüberstehen. Die Empfindlichkeit gegenüber Reiz-überflutungen könne zu scheinbar unkontrollierten Handlungen führen. Durch seine fundierte Expertise sensibilisierte er die Teilnehmenden für die Bedürfnisse von Autistinnen und Autisten und trug dazu bei, Vorurteile abzubauen. Wer seinen Vortrag ebenfalls hören möchte, findet ihn auf seinem YouTube-Account.

Besonders stolz können wir auf unsere Schule sein, weil sie sich als Vorreiterin in Sachen Inklusion autistischer Schüler positioniert. Mit etwa 29 betroffenen Schülerinnen und Schülern in verschiedenen Altersstufen setzt unsere Bildungseinrichtung Maßstäbe. Das HumboldtPLUS-Team, eine engagierte Gruppe von Sozial- und Sonderpädagoginnen und -pädagogen, kümmert sich intensiv um die Bedürfnisse dieser Schülerinnen und Schüler. Die Inklusionsbeauftragte Sarah Anderssohn steht ihnen als direkte Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Während der Veranstaltung wurde klar, dass die Forderung, Barrieren im Schulbetrieb abzubauen, am Humboldt-Gymnasium nicht nur eine Floskel ist, sondern aktiv umgesetzt wird. Es wurden Rückzugsmöglichkeiten geschaffen, die die Bedürfnisse autistischer Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellen. Besonders hervorzuheben ist die Kreativität, die angesichts des Raummangels aufgeboten wird, um ihnen den Raum für Ruhe und Entspannung zu bieten, den sie benötigen.

Drei Schüler mit Autismus-Diagnose kamen an diesem Abend auf der Bühne zu Wort und berichteten von ihren Erfahrungen. Sie betonten, dass die vorhandenen Rückzugsmöglichkeiten und Ansprechpartner am Humboldt-Gymnasium ihnen ein Gefühl der Zugehörigkeit und Unterstützung vermitteln.

Diese Veranstaltung markiert einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zu einem inklusiven Bildungsumfeld. Sie hat nicht nur das Bewusstsein für die Herausforderungen autistischer Schülerinnen und Schüler geschärft, sondern auch gezeigt, dass gemeinsames Engagement und Verständnis die Grundlagen für eine inklusive Gemeinschaft legen. Unsere Schule ist stolz darauf, ein solches Beispiel zu geben, und wird auch in Zukunft bestrebt sein, eine Umgebung zu schaffen, in der jede Schülerin und jeder Schüler, unabhängig von den individuellen Bedürfnissen, erfolgreich lernen kann.


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