Dr. Mark Beneckes Brocken-Besuch: „Einfach zauberhaft“

Quelle: Goslarsche Zeitung, Lokales, 30. November 2023

Von Lisa Kasemir

Hürden beim Fahrkartenkauf hielten Deutschlands bekanntesten Forensiker Dr. Mark Benecke am Wochenende nicht davon ab, den höchsten Berg Norddeutschlands ganz klassisch per Schiene zu erkunden. GZ-Redakteurin Lisa Kasemir sprach mit dem 53-Jährigen.

Wernigerode/Brocken. Das weiße Winterwunderland rund um den Brocken zieht derzeit viele Besucher an. Auch Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe und Forensiker Dr. Mark Benecke, der am Sonntag in Wernigerode seinen Vortrag „Kriminalfälle am Rande des Möglichen" hielt, stellte sich am Morgen davor den Wecker etwas eher, um sich vom winterlichen Harz-Gipfel selbst ein Bild zu machen.

Hürden beim Fahrtkartenkauf

Unerwartet stieß der Biologe auf ein paar Hürden. Bereits der Kartenkauf für die Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn auf den Brocken gestaltete sich schwierig, wie er seine Follower auf Facebook und Instagram wissen ließ.

Dr. Benecke wollte seine Tickets klassisch am Schalter besorgen, doch am Regelspurbahnhof traf er zunächst nur auf einen geschlossenen Schalter. Eine halbe Stunde später wurde ein Schild mit dem Hinweis, dass man Tickets 20 Minuten vor der ersten Abfahrt kaufen könne, aufgestellt. Die Begegnung mit einer HSB-Mitarbeiterin sei außerdem nicht „sonntäglich" gewesen. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als vor dem Brockenbahn-Büro zu warten - weshalb ihn Touristen andauernd gefragt hätten, wann und wo die Schmalspurbahn fahren würde, und wo man Fahrtkarten kaufen könne.

Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) antworteten „Dr. Made" bei Facebook: „Lieber Mark, unsere Öffnungszeiten richten sich immer nach der Abfahrt des ersten Zuges. Warum das Schild erst kurz vorher gewechselt wurde, schauen wir uns an. Es gibt in unserem Onlineshop noch eine wärmere Variante, Tickets zu kaufen. Vielen Dank für deine Anmerkungen und deine schönen Bilder vom Reiseziel. Viel Spaß noch bei deinem Aufenthalt!" Benecke gegenüber der GZ: „Die Dame sagte mir beim Schilder anbringen, dass es die Tickets für denselben Tag nicht online geben würde".

Schlussendlich ging es dann aber doch noch für den Kölner auf den Brocken.

„Dr. Made" im GZ-Interview

GZ-Redakteurin Lisa Kasemir sprach mit dem 53-Jährigen über eine Übernachtung auf dem höchsten Berg Norddeutschlands, das Schneeparadies und Kinderpunsch.

Deine Postings auf Instagram und Facebook haben es verraten: Am Sonntag hast Du einen Abstecher auf den frisch eingeschneiten Brocken gemacht.

Ja, das habe ich aus dem Moment heraus entschieden. Eigentlich wollte ich das Anknüpfen an die Veranstaltung in Wernigerode, aber das hat nicht geklappt, weil wir noch etwas in Berlin zu tun hatten. Und weil ich es hasse, morgens früh aufzustehen, war das am Folgetag nicht mehr möglich. Deswegen habe ich für meine Frau und mich eigentlich schon eine Weihnachtstour zum Brocken gebucht. Aber als ich dann am Abend vor dem Vortrag im Bett lag, da dachte ich mir 'Warum eigentlich nicht? Steh doch mal etwas früher auf und versuche dein Glück'. Wer weiß, ob das noch in Zukunft klappt mit dem schönen Schnee.

Wie hat es dir dort oben gefallen?

Es war einfach unglaublich zauberhaft dort oben. Diese alten Fichten, die vom Frost überglitzert sind, und dieser alte Zug... traumhaft. Ich bin Mitglied bei mehreren Dampflokgesellschaften, aber das mit der Brockenbahn in diesem Schneeparadies ist echt schon eine andere Nummer. Es war sehr abgefahren.

Bist du bereits zuvor auf dem Brocken gewesen?

Ich war jetzt zum ersten Mal oben. Meine Frau war aber bereits mehrfach als Kind dort, weil sie aus der Nähe, aus Thüringen, kommt.

Zu Weihnachten möchtest du nochmal mit der Dampflok auf den Brocken, da ist dann auch deine Frau mit dabei. Plant ihr auch eine Übernachtung auf dem Berg ein?

Da kann man übernachten? Das wusste ich gar nicht.

Ja genau, im Brockenhotel.

Fucking hell, man kann auf dem Brocken übernachten. Das wusste ich leider nicht. Aber wenn ich das gewusst hätte, hätte ich das auf jeden Fall gemacht! Wir sind im Dezember beim Brockenwirt, er bereitet uns etwas Veganes zu. Ich bin sehr gespannt.

Nun warst du in Wernigerode und auf dem Brocken. Wie wäre es mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt bei uns in Goslar?

Wernigerode hatte schon geöffnet und euch damit in Goslar etwas voraus. Ich hätte eine Bitte an die Harzer Weihnachtsmärkte: Ich wünsche mir bitte mehr Sorten Kinderpunsch und Kinderglühwein, weil es gab überall nur sehr guten, sehr, sehr, sehr, sehr guten Apfelsaft. Also viel besser als in Nordrhein- Westfalen. Aber Apfelsaft heißt Apfelsaft. Ich wünsche mir auch Sorten wie Kirsche, Heidelbeere und Brombeere.

Im Mai 2024 kommst du mit Deinem Programm ins Bündheimer Schloss nach Bad Harzburg. Was können wir von Dir in den kommenden Wochen noch erwarten?

Das erste große, was wir noch machen, ist ein Besuch am CERN, dem Teilchenbeschleuniger. Darauf freuen sich die Fans auch schon die ganze Zeit. Wir berichten von dort über mehrere Tage hinweg. Das ist ziemlich abgedreht und dann sind wir auch schon wieder in Wernigerode.


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