05.10.2004 – 18:33 WDR Westdeutscher Rundfunk: Kölner Medienpreis 2004 geht dreimal an den WDR
Fotos: Volker Rost, Rocksau Pictures, Gregorius
»Der Dokumentarfilm verdichtet sich zum Porträt eines modernen Sherlock Holmes, der streng nach wissenschaftlichen Kriterien arbeitet.« (Filmdienst)
Köln (ots) WDR 3-Feature Der Madendoktor
Köln, 5. Oktober 2004
Sandra Hacker (Autorin und Regie) und Kameramann Axel Kindermann erhalten für ihren Film 'Der Madendoktor' in der WDR-Reihe 'Menschen hautnah' gesendet wurde, den mit 2.500 Euro dotierten Sonderpreis für die Kameraführung.
Der WDR-Film 'Der Madendoktor' porträtiert einen jungen Kriminalbiologen aus Köln, der zu den wenigen Experten auf diesem Fachgebiet gehört und international Polizei und Justiz bei Ermittlungen hilft. Sein Spezialgebiet sind Insekten, die Leichen besiedeln. Autorin Sandra Hacker und Kameramann Axel Kindermann porträtieren den ruhelosen Wissenschaftler bei seiner Arbeit. Er entpuppt sich dabei als ein unterhaltsamer moderner Detektiv mit Gruselfaktor (Redaktion Enno Hungerland, WDR Fernsehen, 13. Februar 2002).
In der Jury-Begründung heißt es: 'Der Madendoktor' ist der gelungene Versuch, einen außergewöhnlichen Menschen auch mit entsprechend außergewöhnlichen Mitteln zu porträtieren. Wie kein anderer der eingereichten Beiträge zeichnet sich der Film dadurch aus, dass sich seine Macher mit ihrer Bildsprache konsequent und innovativ auf ihr Thema einlassen, so die Jury weiter.
Der Kölner Medienpreis, der in diesem Jahr zum dritten Mal verliehen wird, ehrt Medienschaffende für besondere Leistungen in den Kategorien Print, Hörfunk, TV und Regionale Wirtschaft. Ein Sonderpreis wird in der Kategorie Kameraführung vergeben. Die Preisverleihung findet heute
Abend im Rahmen einer feierlichen Gala im Kölner Theater am Tanzbrunnen statt.
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Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Tel.: 0221 - 220 2770
ots-Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
»Die Maden wurden dem Täter zum Verhängnis: Ein Pastor aus Norddeutschland konnte 1998 auch dank der kleinen Tiere überführt werden, die sich im Leichnam seiner ermordeten Ehefrau eingenistet hatten. Mark Benecke, einem auf Leichen besiedelnde Insekten spezialisierten Kriminalbiologen, war es gelungen, anhand des Madenbefalls den Todeszeitpunkt des Opfers festzustellen - für den der Theologe kein Alibi vorweisen konnte. Der skurrilen Person und der nicht eben appetitlichen Tätigkeit von Madendoktor Benecke nähert sich Sandra Hacker in einem Film, den der SWR als Auftakt einer vierteiligen Reihe von Arbeiten junger Dokumentarfilmer zeigt. Mit sicherem Gespür für die Grenzen der Belastbarkeit des Zuschauers vermeidet die Autorin jegliche Gruselfilm-Effekthascherei. Stattdessen stellt Hacker die Philosophie des Biologen in den Mittelpunkt: Der Mensch ist für ihn nur ein Teil im Zusammenspiel alles Lebendigen, zu dem eben auch Maden und Gewürm gehören.« (DER SPIEGEL 36/2001)