Quelle: t-online, 23. August 2024
Mord im Frankfurter Hauptbahnhof: "Eine todsichere Tötung"
Kriminalbiologe Mark Benecke gab im Gespräch mit t-online zu verstehen: "Unten hinten im Schädel liegen Gehirn-Teile, die für die entscheidenden Lebens-Vorgänge wichtig sind. Auf die Frage, ob ein Genickschuss effektiver sei als ein Kopfschuss, antwortet Benecke: "Es hängt vom Kaliber, der Energie, also dem 'Wumms' des Geschosses, der Art der Munition und anderem ab. Grundsätzlich sind Schüsse in den unteren hinteren Teil des Gehirns, der die Verbindung zum ’Nerven-Kabel-Baum’ in der Wirbelsäule darstellt, megagefährlich."
Zur höheren Tötungswahrscheinlichkeit führt er weiter aus: "Ja. Wer absichtlich dorthin schießt, handelt mit höchstmöglichem Tötungs-Wunsch." Er führt aus: "Denn es hängt wie angedeutet von vielen Einflüssen ab, wie tödlich ein Schuss ist. Beispielsweise kann jemand den Kopf plötzlich bewegen, was Donald Trump zufällig das Leben gerettet hat. Beim Nachschießen in den Kopf wie hier geht es um eine ganz wörtlich todsichere Tötung."
Allerdings gebe es auch Täter, die einfach "Spaß am Töten haben". Er fasst zusammen: "Es kann auch alles zusammen kommen: Auf Nummer Sicher gehen plus Spaß am Töten plus Macht-Darstellung."
Was hat es mit einem sogenannten Genickschuss auf sich?
Unten hinten im Schädel liegen Gehirn-Teile, die für die entscheidenden Lebens-Vorgänge wichtig sind. Dringt eine "Kugel", also ein Geschoss, dort ein, gibt diese Energie ab und zerstört das Gewebe nicht nur direkt, sondern oft auch durch eine "Wundhöhle". Die entsteht, weil sich Gase sehr schnell ausdehnen, eine Blase bilden, das Gewebe ausweicht und dann blitzschnell wieder zusammenfällt. Das führt zu zusätzlichen Verletzungen im Gehirn. Die Folge: Total-Ausfall der wichtigsten Lebens-Vorgänge wie Atmen und Herzschlag.
Ist dieser effektiver als ein simpler Kopfschuss?
Hängt vom Kaliber, der Energie (dem "Wumms") des Geschosses, der Art der Munition (beispielsweise: vorne abgefeilt oder nicht?) und anderem ab. Grundsätzlich sind Schüsse in den unteren hinteren Teil des Gehirns, der ja auch die Verbindung zum "Nerven-Kabel-Baum" in der Wirbelsäule darstellt, megagefährlich.
Ist die Tötungswahrscheinlichkeit höher?
Ja. Wer absichtlich dorthin schießt, handelt nicht nur rechtlich gesehen heimtückisch — das Opfer sieht ja nicht, was vorgeht und kann sich nicht wehren —, sondern auch biologisch und medizinisch gesehen mit höchstmöglichem Tötungs-Wunsch.
Der Täter schoss seinem Opfer im Anschluss noch zweimal in den Kopf. Wollte er damit wohl sicherstellen, dass sein Opfer wirklich tot ist pder wohl eher als simple Machtdemonstration?
Vor allem, um sicher zu gehen, dass die Tötung gelingt. Denn es hängt wie angedeutet von vielen Einflüssen ab, wie tödlich ein Schuss ist. Beispielsweise kann jemand den Kopf plötzlich bewegen, was Donald Trump zufällig das Leben gerettet hat. Oder das Geschoss hatte einen Material-Fehler. Beim Nachschießen in den Kopf wie hier geht es um eine ganz wörtlich todsichere Tötung. Es gibt auch Fälle, wo Täterinnen oder Täter Spaß am Töten haben, das ist sogar ein Mord-Merkmal im Gesetz. Es kann auch alles zusammen kommen: Auf Nummer Sicher gehen plus Spaß am Töten plus Macht-Darstellung.