Schwarzenbach/Saale: Kalte Bewohner einer dunklen Welt

Quelle: Frankenpost, 1. Okt. 2021, elektronisch

Von Heike Richter

Der Kriminalbiologe Mark Benecke kennt die Mythen um Vampire – und widerlegt sie.

Schwarzenbach an der Saale - Ins Reich der Untoten begaben sich am Mittwochabend rund 250 Interessierte in Schwarzenbach. Sie pilgerten in die Turnhalle der Grundschule und ließen sich dort vom Kriminalbiologen Mark Benecke über Vampire und Vampirzeichen aufklären. „Wenn Sie keine Leichen sehen wollen, dann sind Sie hier falsch“, warnt Benecke sein gespanntes Publikum.

Vampire, in der heutigen Zeit? Am Glauben an diese Untoten habe sich seit Hunderten von Jahren nichts geändert, berichtet Benecke. Nur gibt es von Land zu Land unterschiedliche Variationen. Vampire seien in der Vorstellung meist männlich; weibliche Vampire heißen Strigae. Aber bleiben wir bei den männlichen Vampiren und deren Zeichen.

Benecke weiß um die Mythen, die sich um die kalten Bewohner der dunklen Welt ranken. Vampirzeichen sind für die, die daran glauben, sichere Hinweise, dass es sich bei einem Toten um einen Vampir handelt: überlange scharfe Fingernägel, die der Tote so vor seinem Ableben ganz sicher nicht hatte. Oder große, spitze Eckzähne, die ihm posthum gewachsen sein müssen. Blut, das den gruseligen Blutsaugern aus Mund, Nase und Augen rinnt. Gewichtszunahme und sogar „Sexyness im Übermaß“ sowie ein toller Haarwuchs wird ihnen ebenso nachgesagt. Die Zeichen sind vielfältig und nicht übersehbar – für den, der sie sucht und an sie glaubt.

Nicht selten wurden einst Verdächtige, häufig nach 40 Tagen, wieder aus ihren Gräbern geholt und untersucht. „Und oft waren die Hinweise für die Betrachter völlig logisch“, berichtet Benecke. Hinzu kamen Beobachtungen am Rande, die die Identifikation als Vampir noch plausibler machten, zu Todeszeitpunkt, Ursache und Ort; Geräusche, Gerüche und Zufälle, die sich so nur dem Ableben eines Vampirs zuordnen lassen. Tod bei Vollmond oder an einem besonderen Tag? Der Ruf des Käuzchens? Schmatzen aus dem Grab?

Dr. Made, wie Benecke auch genannt wird, bringt Licht ins Dunkel der gruseligen Mythen. Alle Vampirzeichen erklärt er mit wissenschaftlichen Fakten. Zum Beispiel die langen Fingernägel. Im Verwesungsprozess zieht sich die Haut zurück, deshalb scheint es, als seien die Nägel des Toten noch gewachsen. Ähnlich verhält es sich mit den langen Zähnen. Benecke spinnt düster-makabre Szenarien. Er zeigt Bilder von Mumien, „normalen“ Leichen und „Vampir-Leichen“. So versetzt er seine Zuhörer mitten hinein ins düstere Dunkel der Untoten. Für schwache Nerven ist das wahrlich nichts. So entlässt Dr. Made um 23 Uhr seine Anhänger ins nasskalte Dunkel der Septembernacht.

— Mit vielem Dank an die Redaktion für die Erlaubnis zur Veröffentlichung —

Einige Fotos aus Schwarzenbach 2021:

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The Transylvanian Society of Dracula

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