2014 01/02 Nachtplan: Wiederkehr aus Peru

nachtplan

Dem Doktor seine Seite

Wiederkehr aus Peru
Von Mark Benecke

Ich komme soeben aus Peru wieder (war auffe Arbeit dort) und muss schon sagen: Als grufties haben wir's hier in Deutschland saugut. Zum Jahresende gibt's reichlich schwarze Weihnachtsbälle mit unseren Lieblingsbands, die Sexshops haben - auch wegen Shades of Grey, egal, ob man's mag oder nicht - ein Haufen gruftig bis S/Miger Sachen im Programm und wer sich ein Korsett oder einen Rock spezialanfertigen lassen will, muss das nicht mehr wie früher in Fernost tun zu lassen, sondern nur in Berlin bisschen rumfragen.


Das ist in großen Teilen der Welt eben noch anders. Weder darf mensch dort schwul, bi, transgender oder lesbisch sein, noch allzu verschwärzt rumgurken. Was mir am meisten auffällt: Treffe ich in Südamerika mal ein paar Studierende, die Anflüge von Gruftigkeit zeigen, dann sind sie ein paar Jahre später nicht im Kreis friedlich gleich Gesinnter anzutreffen und haben einen Job, ein Lebe und sich in ihrer Welt eingerichtet, sondern ich finde sie bei einer religiösen Vereinigung, in einer Klinik oder spurlos in der bunten Welt verschwunden.


Falls ihr euch also am Jahresende über zu viel rosa Blingbling, Glitzereinhörner und Massenaufläufe in der Straßenbahn ärgert - nehmts einfach hin, freut euch mit Milde und Freundlichkeit am guten Geruch von Keksen und Rotwein und lasst Gott einen guten Mann sein.


Und solltet ihr aus irgendeinem Grund in die tropische Ferne verschlagen werden: Lasst Eure schwarzen Sachen an und zeigt den Menschen, dass der Mist, den wir auf den Schultern haben, auch was Gutes hat: Er macht euch tolerant und im besten Fall weltoffen.


Damit wünscht Euch Glück, schwarze jahresendparties und Meere von Blut:

Marky Mark (Mark Benecke)