“Schreib’ doch mal was darüber, dass einigen jungen Gruftis die Kreativität ausgeht”, meldet meine Freundin Chrissi. “Die gehen in einen Laden und möchten ein komplettes Outfit von Kopf bis Fuß wie auf Seite 23 im Katalog. Wenn ich ein Kleidungsstück kaufe, kann ich was abschneiden, was drannähen oder es anders kombinieren — das ist kreativ! Wir heben uns doch von der Masse ab und wollen nicht wie Leute sein, die in Jeans und T-Shirt rumlaufen, oder?”
Öh...was ist denn so schlimm daran, dass es auch Grufti-Stinos gibt? Wenigstens tragen sie schwarz... “Nein”, sagt Crissi, “ich beobachte es immer öfter auf Festivals und Konzerten: Manche Leute machen sich nicht mehr so hübsch, dass sie mit Stolz ihr Inneres nach außen präsentieren.
Es kann vielleicht nicht jeder mit einer Nähmaschine umgehen, aber man kann ja wohl zumindest andere Knöpfe annähen oder kauft sich ein bisschen Spitze. Was hast Du davon, wenn dreißig Leute aussehen wie Du? Da geht die Individualität verloren.”
Jetzt hat sie sich in sich in Rage geredet. “Ich kenne sogar schon mehrere schwarze Boutiquen-Besitzer, die das furchtbar finden. Die wollen lieber etwas klamottentechnisch anregen, eine Rohform, einen Grundschnitt geben. Was Du dann daraus bastelst, ist was ganz anderes und sollte etwas eigenes sein.”
Also, liebe schwarze Gemeinde, aufgepasst: Bevor Euch die kreative Bekleidungspolizei erwischt, besorgt Euch lieber Schere, Nadel und Faden und los gehts. Anderfalls droht Chrissi, Euch die Hosen runterzulassen. Schwitz!
Ihr seid gewarnt —
von Eurem — Marky Mark