Dem Doktor seine Seite
Große Dinge werfen keine Schatten voraus: Vampire haben ja keinen ;)
Von Mark Benecke
Ende des Jahres erscheint eine neue Studie über menschen, die sich als Vampyr wahrnehmen. Hä? Hat da einer zu viel Vampire - the Masquerade gespielt? „Nein, erklärt mir die Studienleiterin Ines Fischer bei einem Gläschen Kirschlikör. „Das wäre ja so, als ob Menschen sich als Menschen verkleiden würden. Vier Fünftel der befragten Subkultur-Vampyre haben deswegen noch nie ein Vampir-Rollenspiel gespielt. Filme und Mythen zum Thema interessiere sie da schon eher. Das hat nur indirekt etwas damit zu tun, dass sie auch mal gerne einen Film-Vampir ansehen wollen Es geht ihnen eher um die in den Filmen vertretenen dunklen Motive, die schöne Atmosphäre und düstere Kunst.“
So weit, so gut - doch das trifft ja nun für alle Gruftis zu. Wo ist der Unterschied? „Vampyre interessieren sich eher für literarische und filmische Motive in der Grufti-Welt, während die übrigen Grafits sich eher über Musik-Vorlieben definieren.“ Das eine schließt das andere natürlich nicht aus (sondern ein): Nur ein Fünftel der Vampyre sieht sich nicht eh auch als Grufti. Passt.
„Sehr große Überschneidungen bei allen Vampiren“, so Ines, „gab es dafür beim Werdegang der Befragten. Ihr ‚Erwachen‘ findet immer ungefähr zur selben Zeit und in denselben Phasen statt.“ Das ist wirklich erstaunlich, weil eine andere große Studie aus den USA schon ergeben hatte, dass sowohl Blut trinkende als auch reine Energie-Vampyre weltweit verbreitet sind. Ich frage mich daher, woher diese Gleichheiten kommen - rein kulturell können sie jedenfalls nicht sein, denn nicht in allen Ländern gibt es dieselben Märchen, Mythen, Filme und Überlieferungen. Ich bin sehr gespannt, was die Studie im Detail ergibt… bis dahin könnt ihr selber mittüfteln und grübeln und gerne Bescheid sagen, wenn Euch was einfällt. Come out, come out, wherever you are!
Blutig der Eure
Doomy (Mark Benecke)