SMART RHEIN RUHR BEIM CSD IN KÖLN (2014)

Quelle: smnews.de

Auch in diesem Jahr ist SMart-Rhein-Ruhr bei dem vom 4. - 6. Juli 2014 stattfindenden CSD (Cologne Pride / Christopher Street Day) in Köln vertreten.

Da die Standorte erst am 04.07.14 bekannt gegeben werden, können wir noch nicht genau sagen, wo wir zu finden sind. Es wird jedoch, wie in den letzten Jahren auch, in der Nähe der Bechergasse sein. Ihr erkennt ihn an dem großen SMart-Rhein-Ruhr e.V. Banner.

Der Stand ist Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 11:00 - 19:00 Uhr besetzt.

In diesem Jahr haben wir den BVSM e.V. eingeladen mit an unseren Stand zu kommen. Dort wird es verschiedene Info-Materialien und Broschüren geben.

Auch die neue überarbeitete Auflage von „BDSM — Aber Sicher!“ ist sozusagen noch druckfrisch und knackig dabei. Highlight der neuen Broschüre, die gegen eine Spende bei uns erhältlich ist:

Das Vorwort wurde von keinem Geringeren als Dr. Mark Benecke geschrieben.

Mark hat in den vergangenen 12 Monaten schon 2 Mal einen wunderbaren und informativen Vortrag über die Do´s & Dont´s beim BDSM gehalten, vornehmlich über Unfälle die bei Atemreduktionsspielen und Edgeplay passieren können.

Mark hat auch den Druck der neuen Ausgabe maßgeblich unterstützt.

Wie auch im letzten Jahr freuen wir uns über Besucher am Stand und viele anregende und auch sinnvolle Gespräche wie im letzten Jahr. Da gab es lustiges und verspieltes, sowie auch ein Outinggespräch mit Angehörigen, Vernetzung mit anderen Vereinen oder mehrfach medizinisches Personal, welches sich bei uns Informationen abholte!

Und nicht zuletzt wollen wir auch gemeinsam den Christopher Street Day feiern und alle Menschen die auf Grund ihrer Neigungen und sexuellen Präferenzen besonderen Mut beweisen mussten und noch müssen!

Das vollständige CSD-Programm findet man unter der unten angeführten CSD.-Köln-Website.

Für weitere Infos:

SMart Rhein-Ruhr e.V.
Web: http://www.smart-ev.de
CSD Köln:
Web: http://www.colognepride.de/

Quelle: SWL


BDSM – aber sicher

Eine Stichpunktsammlung zur Sicherheit bei BDSM-Praktiken

Vorwort (gibt es hier als .pdf)

Ihr Lieben,

auf Seite 7 – direkt zu Anfang dieses Heftes – findet Ihr die Aufforderung zum “Reden! Reden! Reden!”

Da es manchmal aber am „Lesen! Lesen! Lesen!“ hapert und dann das Reden mangels Sachkenntnissen nicht immer etwas bringt, will ich ein paar sehr klare Dinge vorweg schicken, die mir seit meiner ersten Schulung vor fünfzehn Jahren bei der Eulenspiegel Society, der ältesten BDSM-Gruppe in den USA, vor die Fü.e bzw. ins Auge gefallen sind. Manchmal wurden sie mir auch über’s Knie gelegt oder ans Kreuz gebunden. Aber wem sage ich das?

Also: Wünschenswert wäre es, dass es in Deutschland wie einst in Manhattan einmal pro Woche ein örtliches, theoretisches und praktisches Treffen zu einem egal wie abgefahrenen Thema (z.B. Knife Play mit sehr scharfen Klingen – nix für mich, aber trotzdem am Start), einem Workshop („Kurze Single-Tails: Pflege, Zucht und Bestell-Geheimnisse“) oder auch langweilig scheinende Ideen mit aber doch saugefährlichem Inhalt (beispielsweise: Hilfsgestänge bei Party aufbauen und alles kracht samt Sub mittendrin zusammen) gäbe. Das ist aber nicht in jeder Stadt so. Darum schlage ich ein paar Leitlinien vor:

• Erstens: Macht nichts alleine. Nichts! Ich habe zu viele Menschen gesehen, die nach zehn Jahren friedlicher autoerotischer Betätigung auf einmal im Schrank, tot auf dem Speicher oder sonstwo lagen oder hingen, weil sie unterschätzt hatten, wie wackelig ihre Unterlage, wie schlecht ihre Tagesform oder wie sauerstoffdicht genau dieser nagelneue Lappen auf der gewohnten Gasmaske war. Zu zweit passiert viel weniger. Entweder, weil Euch der/die andere befreien oder notfalls auch mal die 112 wählen kann. Es muss nicht immer die in der Blase verschwundene LED sein (gibt’s tatsächlich, ist kein Großstadtmärchen). Denkt einfach an das zusammenfallende Gerüst oder den glühendhei.en Sommertag, der nicht so gut für den Kreislauf war.

• Zweitens: Lest Euch diesen Ratgeber durch! Das geht auch in der Bahn oder sonstwo, so schlimm ist das alles nicht. Wenn Euch deswegen jemand anspricht, umso besser. Seit 2013 ist endgültig bekannt, dass BDSMler geistig gesünder sind als Menschen, die sich mit ihren Neigungen und Wünschen verstecken und dann mindestens recht nervös werden oder sogar leiden wie Hulle (könnt Ihr nachschlagen im Journal for Sexual Medicine, Jahr: 2013, Band 10, Seiten 1943 bis 1952). Das werden auch Vanillas begreifen, und sei es über den Umweg der bei Normalos weit verbreiteten Reizwäschevorliebe.

• Drittens: Wenn Ihr einsame BDSMlerInnen mit einer Euch schräg erscheinenden Vorliebe kennt, redet mit ihnen und schleppt sie mit zu Stammis. Keine Ausrede. Ihr seid persönlich dafür verantwortlich, dass die, die ihr kennt, ihr Plätzchen im Real Life finden können. Ob ihr es wollt oder nicht, wir sind eine Interessengemeinschaft – und oft genug auch sehr gute FreundInnen. Oder?

• Viertens: Outet Euch! Bitte. Ihr braucht Vanillas nicht ungefragt Vorträge über Elektrohalsbänder, Tunnelspiele und Analfisting zu halten. Details interessieren eh kaum jemanden. Was es aber für Euch persönlich mit dem Ring der O, Triskelen, dem Unterschied zwischen Masochismus und Submission oder Lack versus Latex auf sich hat – das sollte Eure engere Umwelt doch erfahren, wenn sie schon guckt und fragt. Ich kenne – außer in christlichen Einrichtungen, die ja auch Geschiedene gerne feuern – niemanden, der dadurch seinen Job, seine Ehre oder sonstwas verloren hat. Ich kenne aber viele, die danach leichter durchs Leben schritten – Angehörige und BDSMler. Das klappt nicht immer, aber oft genug.

Menschen, die wir mögen, sind meist cooler als wir glauben. Wenn ihr durch BDSM Vertrauen lernt und übt, dann solltet ihr es auch in der Vanillawelt versuchen. Sonst wird sich nie etwas ändern, und alle Normalos werden weiterhin denken, dass BDSM was mit hubschraubernden Millionären oder schmutzigen Kellern und rostigen Ketten zu tun hat. Nichts gegen Hubschrauber und rostige Ketten; Ihr wisst, was ich meine. Outet Euch. Ruhig, ohne Übertreibung und unnötige Details (Ihr wollt ja auch nicht wissen, wie und wann Eure Eltern Sex haben), friedlich und ehrlich. Ihr werdet staunen, wie leicht das geht. Das war’s schon. Sehr viel Weiteres steht auf den folgenden Seiten. Ansonsten: Fragen, fragen, fragen! Ich habe auch Jahre gebraucht, um zu verstehen, was ich will, was meine Partnerinnen wollen, was sich im Leben an Leidenschaften ändern kann und was dauerhaft wichtig bleibt. Probiert es einfach aus und haltet Euch wie auch sonst im Leben von Spinnern fern. Vertraut vor allem Euch selbst.

Das alles muss man lernen. Keiner sagt, dass es leicht ist. Es ist aber auch nicht so schwer, dass Ihr im Schatten leben oder Vanillas fürchten müsstet. Jeder Jeck ist anders.

Viel Spaß,

Der Eure –

Mark



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