Zur Pfeiler'schen Trouvaille aus dem Werk von Carl Barks (Teil 4, DD 158, S. 49)

Quelle: Der Donaldist (DD) Nr. 160 (April 2021), S. 17

Mark Benecke

Eine weitere Lesart des Comics, das Donald in BL 43 ('Edle Spender') liest, ist "FAR OUT COMIC"

Begründung: Da Barks lieber Menschen als Enten zeichnen wollte (Helnwein: »Would you have liked to write more erotic stories with attractive girls, if it had been allowed?" Barks: »Oh yes, I would have liked that. There wouldn't have to be more sex, necessarily, but I would have used attractive looking human girls«), dies aber seiner medialen Berufung widerlief (»The editors rejected this. They didn't want to let the ducks blend with real humans under any circumstances.«), könnte sein Bewußtseinsstrom den schon wenige Jahre später unter schwankenden Gestalten ohne Saft und Kraft, aber mit langen Haaren typischen Ausruf "far out!" (dt. in etwa: "Echt abgefahren!") auf's Comic geschmuggelt haben. Auch Professor Plappert würde das Zitat — wohl eher im privaten Kreise — durchaus zu Gesicht stehen.

Dass Barks die Zukunft und andere Welten gesehen hat, ist Donaldist:innen bekannt: Raum- und Zeitreisen sollen nur eines vieler möglicher Beispiele sein.

Mit etwas Fantasie lassen sich auf der Zeichnung auf der Titelseite von Donalds Comic in Edle Spender auch eben die medial weggedrückten, aber Gedanken beeinflussenden Körperbereiche erkennen, welche die Aufmerksamkeit entsprechend geprägter Menschen wie Barks gerne auf sich ziehen. Schon 1965 träumte Barks Enten zeichnerisch als nackte Frauen und umgekehrt. Er selbst nannte es das "Duck Syndrome". Far out!

Quellen:

Helnwein talks with Carl Barks, 11. Juli 1992

Carl Barks: The Nudes (Sammlung von Nacktzeichnungen, 1928—1980)

Foto: Sammlung Mark Benecke



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