Quelle: blog.maxdome.de vom 2. Februar 2017
VON PATRICK FÜNGERLINGS
Deutschlands wohl bekanntester Kriminalbiologe, Dr. Mark Benecke, ist seit einiger Zeit Gast-Redakteur bei maxdome. Neben seiner Tätigkeit als Autor und Politiker engagiert er sich auch für den Tierschutz.
maxdome Redaktion: Was ist Deine aktuelle Kino-Empfehlung?
Mark Benecke: SPLIT war überraschend gut. Ruhig erzählt sowie bei aller Erzählkunst nah genug an der Wahrheit (frühe Störungen; Missbrauch).
Welcher Film hat Dich zuletzt bewegt?
ASSASSIN’S CREED fand ich geil. Ich kannte das Videospiel nicht – ich kenne außer Doodle Jump und Pacman überhaupt keine Videospiele – und hatte die ganze Nacht die geilsten Träume mit Sprüngen, Türmen, Drehungen in der Luft… Großes Kino bis in die Träume!
Welcher Film hat Dich zuletzt enttäuscht?
Die Abschluss-Szene von PASSENGERS mit den Bäumen, die aus Löchern im Raumschiff-Boden wachsen. Ich habe mal die Bionauten getroffen, die damals in der Biosphere gelebt haben – einfach den Boden aufreißen und einen Garten basteln ist vielleicht doch ein bisschen kniffelig.
Nenne drei Filme, die man gesehen haben muss:
Dieses Jahr? Natürlich BLADE RUNNER 2, TRAINSPOTTING 2 und — hoffentlich wird er gut — WONDER WOMAN.
Nenne uns Deinen Lieblingsschauspieler/in und Deinen Lieblingsregisseur/in:
Naja, die Wachowskis haben mit JUPITER ASCENDING ja horrormäßig daneben gegriffen. Jeff Bridges macht auch nicht immer nur perfekte Filme. Richard Stanley dreht zu wenig, sein großartiger DUST DEVIL ist aber unerreicht… Ach, ich entscheide mich einfach mal (für heute) für Krzysztof Kieślowski.
Würdest du lieber vor oder hinter der Kamera agieren?
Beides: Ich fotografiere viel, erkläre aber auch gerne im Fernsehen und auf Youtube, warum es um Eiswürfel herum kälter wird, wenn man Salz drauf kippt.
Wenn ich für einen Tag ein Filmcharakter sein könnte, dann wäre ich…
… wenn überhaupt, dann The Stranger aus The Big Lebowski — das ist der mit dem Hut und dem Schnorres an der Bar.
Für den perfekten Filmabend brauche ich…
… einen guten Film. Ruhe. Keine bescheuerten Wichtigtuer, die in der Reihe hinter mir laufend rumklugscheissern, welche Effekte, SchauspielerInnen oder Drehbucheinfälle sie jetzt gerade besser fänden.
Nenne uns Deine Lieblingsszene aus einem Film:
Wenn sich die Corpse Bride in Schmetterlinge verwandelt. Habe ich alleine im nördlichsten Kino Europas in Tromsø gesehen. Es war ewiger Winter ohne Tageslicht (nur Dämmerung) und ich hatte keine Ahnung, was im Film passieren würde. (Danke nochmal an das Kino-Team, die den Film für nur einen Zuschauer trotzdem angeschmissen haben.)
Kino oder Heimkino?
Egal, ich habe einen sehr guten Panasonic-Projektor, geht also beides. Leider bin ich meist unterwegs. Sehr praktisch ist das Kino im Sony Center in Berlin, weil da immer Originalversionen laufen, und das Metropolis in Köln aus demselben Grund (und weil ich mit der Tochter der Chefin in der Schule war).
Dein Geheimfilmtipp?
Ach, das ist Geschmackssache. EYES WIDE SHUT wird jedesmal besser, wenn ich ihn sehe, BLUE VELVET ist super, aber auch Les Aventures extraordinaires d’Adèle Blanc-Sec, Dune (aber echt nur in der ungeschnittesten Version), McCabe & Mrs. Miller, SEVEN, EIGHT MILE, WATCHMEN, KONTROL…
Mit herzlichem Dank an Patrick Füngerlings und die Redaktion für die Freigabe und die Genehmigung zur Veröffentlichung.