Jahresende und Neujahr heißt: Gruftizeit. Vom Dark Storm in Chemnitz über In Extremo, die im Westen über den Rhein schippern bis zur Eisheiligen Nacht und gehirnsprengenderen Vorstellungen wie der ‘Celtic Rock Opera Excalibur’ mit — festhalten — Moya Brennan von Clannad, Eric Fish von Subway To Sally, John Kelly von der Kelly Family, John Helliwell von Supertramp und Maggie Reilly von Mike Oldfield, die unter anderem in Hamburg und Leipzig läuft: Wasn da los?
Deutschlandweite Weihnachtsspecials laufen vom Berliner ‘Duncker’ (New Romantic / Wave / Italo / NDW) bis zum Bonner ‘Sofa’ (“Die Helden unserer Jugend: RAMMSTEIN”). Warum rücken die als schluffig verschrieenen Schwarzkittelchen ausgerechnet um die Feiertrage herum so auffällig zu Black Celebrations zusammen? Ist das eine Gegenreaktion auf politische Wirrnis, auf Kriege und Beklopptheiten? Wohl kaum.
Denn wenn einer weiss, dass die Welt nie vorwiegend von Einhörnern und Erdbeertee beherrscht wurde und auch nie werden wird, dann wir Finsterfänger. Es ist eher eine Mischung aus mangelnder Bindung an Familienclans, eine grundlegende Skepsis gegen Zuckerstreusel, wo offene Worte wünschenswert, aber nicht immer wirksam sind und der Erfahrung, dass in Gruftizirkeln Suff und Gewalt so stark unterrepräsentiert sind, dass neben Leipzig (WGT) nun auch die KölnerInnen (Amphi) staunen, dass Frieden oder zumindest ein ruhiges Beisammensein unter schwarzen Seelen leichter möglich ist als anderswo.
Sammelt daher genügend Nebel, Nachtschwärze und Sternenlicht ein, so dass ihr spätestens zu Karneval, Fastnacht oder Fasching gegen das dann wieder allgegenwärtig Bunte gewappnet seid. Zur Unterstützung haben wir für Euch einen kleinen Dämon beschworen, der 2017 allen Gruftis stets eine Handbreit elektronische Melancholie liefern möge.
In diesem Sinne die Euren — Eure —
Marky Mark, Ines
& der Drache aus der Wand