Quelle: nachtplan 9/10 2016 (Heft Nr. 81), Seite 21
VON MARK BENECKE
Herbst, Halloween, Silvester: Gruselzeit! Das Schöne am dunklen und hoffentlich möglichst nebeligen Jahres-Abschluss ist bekanntlich, dass die Pforten zum Jenseits nun weit — oder einfach nur sichtbarer? — offen stehen.
Größere Halloween-Parties arten zwar seit zwei-drei Jahren zu Karneval, Fasching und Sauforgien aus, aber bitteschön: Wir Gruftis schauen an solchen Quatsch-Versammlungen ja eh vorbei. Sie dienen der Buntzuckerbestreuselung des Todes, den der Stino nun mal fürchtet.
Dass der Schnitter tatsächlich ohne Scream-Maske rumflitzt, wollten meine Frau und ich daher gestern mit einigen Fotos beweisen. Zwölf Stunden lang fotografierten wir die Welt, wie sie auch der Normalo sehen könnte, wenn er datt janze Remmidemmi mal aus- und statt- dessen das Nebelhafte einblendete.
Wir waren schwer verblüfft. Durch das schon halb offene, schwarze Tor zur anderen Seite war mehr vor unsere Füße gespült worden als erwartet. Neben dem Hotel lag eine tote Meise samt Blutspur, die Rankpfanzen wuchsen statt nach oben um die Arme meiner Holden und der Bahnhof sah verdächtig wie ein Geisterhaus aus. Ahem!
Vielleicht hau ich mich doch lieber mit einem schönen Patschuli-Wacholder-Bad in die Wanne. Hoffentlich packt dort kein Schleimtentakel- monster meine Füße...drückt mir die Daumen!
Abgesehen davon sehen wir uns Weihnachten beim Dark Storm in Karl-Marx-Stadt.
Tschüß & bis dahin — Eure —
Marky Mark & Ines