Grafik-Projekt: Dr. Mark Oliver Benecke: Ein Biologe, der Probleme mit dem Tod hat, ist kein Biologe – der ist Esoteriker.

Tom Herzog, design@tomherzog.de

Kommunikationsdesign

»Ich mache meinen Bachelor im Bereich Kommunikationsdesign, in dem ich ein Magazin mache über den Tod. Dieses wird in Form eines Lifestyle-Magazines geschehen, um das Thema auf eine andere Art näher zubringen. Gerne würde ich ein Interview/Statement zu dem Thema von ihnen mit rein nehmen.

Dr. Mark Oliver Benecke

Deutscher Kriminalbiologe

Spezialist für forensische Entomologie

Bachelor-Arbeit (klick für .pdf) von Tom Herzog im Fach Kommunikationsdesign, http://tomherzog.de (2021)

»Ein Biologe, der Probleme mit dem Tod hat, ist kein Biologe – der ist Esoteriker.«

Es geht hier ja um den Tod, heute schon an den Tod gedacht? Wenn ja, warum?

Ich hatte gerade ein Video-Interview, wo der Fragende dauernd wissen wollte, ob ich traurig wäre, wenn meine Frau stirbt. Ich habe heute morgen beim Duschen gedacht: Was zur Hölle? Ich möchte mit ihr etwas Schönes erleben, bevor wir sterben. Was interessiert mich das Danach? Irgendwas habe ich offenbar nicht kapiert.

Was ist Ihre Beziehung zum Tod?

Wir sterben alle. Die Leiche ist der letzte biologische Zustand, den ein Körper annimmt. Die einzelnen Organe können nicht mehr miteinander arbeiten, so dass sie Körper und Geist nicht mehr aufrecht erhalten können.

Hat sich mit Ihrem Beruf die Einstellung zum Thema Tod geändert?

Nö. Allerdings habe ich ein Buch zum biologischen Sinn des Alterns geschrieben, denn die ursprünglichen Lebewesen sind nicht so gealtert, dass sie am Ende gestorben sind. Das ist also mit Absicht eingebaut werden, weil es viele Vorteile hat. Einzelheiten in Memento Mori, gibt's für kleines Geld im Buchladen.

Inwieweit beeinflusst das Ihre Art zu leben?

Ich denke an das, was ich lebend tun kann.

Finden Sie, dass der Tod in der Gesellschaft allgemein unterrepräsentiert ist?

Viele Menschen fürchten sich davor, ich denke, sie sprechen ganz schön viel über diese Angst. Erstens machen manche ein ganzes Ritual daraus, sich mit Freunden zu treffen und Fernseh-Krimis , True Crime und damit etwas Tödliches anzuschauen. Naja. Zweitens schauen sich Menschen teils täglich krasseste Gewalt und Todesfälle in den Nachrichten an. Kriege aus der ganzen Welt und Katastrophen, Unfälle und vieles mehr. Das scheint irgendwie alles nicht so schlimm zu sein. Bis es dann um den eigenen Tod geht.

Müssen wir einen anderen Umgang mit dem Tod pflegen?

Das kann jede und jeder für sich entscheiden. Ich empfehle, den Blick von der ganzen Gewalt im Fernsehen und vielen anderen Medien abzuwenden und uns klar machen, wie viel Tod und Gewalt wir weltweit in Kauf nehmen, solange es uns nicht selbst betrifft.

Mir gehen auch bildlich supergeil gemachte Computerspiele wie Skyrim extrem auf den Wecker, weil ich da gerne als Forscher rumlaufen und was über Skelette, Vampire, Drachen und Blumen lernen würde, aber du kannst sie nur abreißen, zermahlen, totschießen, sprengen und bekämpfen. Was würde ich dafür geben, in 3D mit Brille da einfach nur rumzuspazieren!

Derzeit sollten wir zudem verstehen, dass wir im größten Artensterben sind, das seit Jahrmillionen herrscht, dass wir es angezettelt haben, dass viele Menschen noch nicht mal auf pflanzliche Ernährung umsteigen wollen, obwohl das kinderleicht ist, und es daher im Moment weniger um den Einzelnen, sondern eher um den Tod der Kulturen geht. Das setzt den persönlichen Tod vielleicht in ein annehmbareres Verhältnis.

Gibt es einen Song, einen Film oder ein Buch (außer Ihrem eigenen natürlich), das Sie zum Thema Tod empfehlen würden? Wenn ja, warum?

Empfehlen nicht, das ist ja Geschmackssache, aber ich finde die Film-Serie Drei Farben von Krzysztof Kieślowski passend, und für Menschen mit stärkeren Nerven gerne auch den Wahnsinns-Film Enter the Void vom wahnsinnigen Meister Noé.


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