Interview mit meinem Lieblings-Kriminalbiologen Mark Benecke

Quelle: Twenty4vegan

Heute führe ich ein Interview mit dem veganen Kölner Kriminalbiologen Mark Benecke. Mal sehen, was er uns an Tipps und Tricks für eine vegane Ernährung geben kann. Ich bin gespannt auf interessante Antworten rund um vegane Produkte, eine pflanzenbasierte Ernährung auf Reisen und Gemüsekochwasser. 

Was isst der bekannte Forensiker mit Faible für Kurioses am liebsten? Was macht er, wenn er – wie so oft – in fremden Städten unterwegs ist und vegan essen gehen möchte? Die Community freut sich auf seine Antworten.

Foto: Jara Reker

Martha: Mark, danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast! Ich starte gleich mal ganz frech mit der ersten Frage: Gibt es Zutaten auf die Du als Veganer nicht verzichten möchtest?

Mark: Am leckersten sind reine Zutaten ohne viel Verfeinerung. Gute Kartoffeln, Tomaten, Erbsen, Spinat, Möhren. Das lässt sich alles ohne Vermischung, Schichtung, Überbacken, geheimnisvolle Gewürze sowie vor allem ohne den von mir von Herzen gehassten Knoblauch wunderbar essen. Zack! Kochen oder andünsten und fertig ist die Sache. Kartoffeln schmecken auch mit Schale. 

Martha: Klingt ja erstmal ein bisschen langweilig. Was schätzt Du an diesen einfachen Zutaten denn so? 

Mark: Die angeblich so einfachen Genüsse sparen Zeit, schärfen aber auch die Sinne für die Besonderheiten der Zutaten. Über Kartoffeln kann jede Person, die schon mal verschiedene Sorten ohne Braten, sondern einfach nur gekocht gegessen hat, einen ganzen Abend interessante Geschmacks-Eigenschaften berichten. Probiert es mal aus. 

Martha: Unsere vegane Community liebt Ersatzprodukte. Was sagst du dazu? Irgendwelche Lieblinge? Auch wenn ich Deine Antwort jetzt schon ahne..

Mark: Meine Frau liebt so genannte „Ersatz-Produkte“, also „Fisch“ aus Reis, „Würstchen“ aus Seitan und „Milch“ aus Hafer, aber Ihr habt ja mich gefragt. Ich mag es schlicht und einfach – und deswegen kochen wir auch jeweils für uns getrennt. Macht Spaß. Genau: Bei mir gibt’s auch kein ‚Beyond Meat‘ – das hat mir viel zu viele Inhaltsstoffe.

Foto: Marcel Gregory

Martha: Und wenn Du außerhalb isst?

Mark: Wir sind super viel unterwegs. In Restaurants ermuntern wir die Mitarbeiter*innen daher manchmal, doch beispielsweise pflanzliche Spaghetti statt solche mit Eiern zu verwenden. Eier in Spaghetti sind erstens sinnlos und zweitens werden durch die Umstellung auf echte Spaghetti öfters mehrere Gerichte „automatisch“ pflanzlich. 

Oder, wenn es beispielsweise viele Reis-Gerichte gibt, fragen wir, ob diese nicht auch ohne Butter aus Milch schmecken könnten. Natürlich wollen wir nicht nerven und halten uns zurück, aber wir erwähnen, wenn es passt, dass auf diese vereinfachende Weise Kundinnen und Kunden von überall herbei strömen werden. Das weiß ich sicher, weil ich einer der Hauptzulieferer der Happy Cow bin, dem lebensrettenden Gratis-Reiseführer für Veganer*innen.

Martha: Was isst Du, wenn Du so viel auf Reisen bist? Hast Du Tipps für vegane Neulinge?

Mark: Das genannte weltweite Netzwerk ‚Happy Cow‘, eine sehr dufte App, spült den Wirtinnen und Wirten nette Gäste aus aller Welt ins Haus, die wie wir reisen und einfach in Ruhe im Kerzenschein dinieren oder morgens brunchen möchten, ohne jedes Mal lange Gespräche mit der Küche zu führen. Ich geistere für ‚die Cow‘ immer mit offenem Auge für ansatzweise pflanzliche Futterstellen durch die Welt.

Martha: Wie cool, Happy Cow benutze ich auch immer, wenn ich unterwegs bin! Und gibt es zum Abschluss noch DEN TIPP für eine vegane Ernährung von Dir?    

Foto: Mark Benecke

Mark: Nichts wegwerfen. Das klappt wirklich, wir machen es seit vielen Jahren. Brot hält sich beispielsweise im Gemüsefach superlange, und es gab bisher noch kein Brot, das ich nicht nach kurzer Behandlung mit dem Toaster wieder zum Leben erweckt hätte. 

Achtung, jetzt bitte tapfer sein: Auch das Kochwasser von Gemüse verwenden wir grundsätzlich wieder und machen uns eine leckere Suppe daraus. Ja, auch aus Kartoffelwasser. 

Martha: Ugh, Du sollst doch unsere Follower*innen nicht verschrecken.

Mark: Das ist zwar kein eigentlich veganer Tipp, aber für meine Frau und mich ist der Kreislauf des Lebens und der Energie (der Kalorien, nicht etwas Übersinnliches) auf diese Weise ausgewogener. 

Martha: Was Übersinnliches hätte ich aber auch super gefunden. Hehe. Jetzt essen wir erstmal n schönen Twenty4VEGAN Käsekuchen. Vielen Dank für das schöne Interview!


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