Quelle: nachtplan 11/12 2017 (Heft Nr. 88)
VON MARK BENECKE
Hin und wieder berichtet mir ein Grufti – stets aus eigenem Erleben – von der geheimnisvollen Blut-Bar in London. Die Kellner (Männer, keine sexy Ladies) servieren dort Drinks mit einigen Tropfen Eigenblut. Das rote Nass wird dazu live und am Tisch aus dem Finger des Personals gepiekst. Die genaue Adresse der Blutbar kennt niemand. Eine supergeheime Angelegenheit!
Für den nachtplan machten wir uns auf die Suche. Das berühmte Admiral’s Arms aus der Königin der Verdammten kann nicht der gesuchte Ort sein, denn dieser Vampyr-Schuppen liegt zwar in einer Londoner Seitenstraße, dort werden aber bekanntlich nicht Kellner zur Ader gelassen, sondern Muggels. Im einst punkigen Stadtteil Soho hatten wir, selbst tief nachts, ebenfalls kein Glück:
Es ist so durchgentriziert, dass kein Vampyr die Miete dort mehr stemmen könnte. Camden Market ist im Juli abgebrannt, und in Carnaby Street hing schon die Weihnachts-Deko (!). Bleibt eigentlich nur das ‘Akasha Holistic Wellbeing Centre’ im Hotel Café Royal am Piccadilly Circus.
Denn dort gibt es nicht nur “London’s first Watsu pool” (was auch immer das ist), sondern – sicher nur durch eine Anzahl geheimer Türen erreichbar – die verwunschene Vampyr-Bar. Oder warum sonst sollte ein Yuppie-Fitness-Tempel ausgerechnet nach Akasha, der Mutter aller Vampire benannt sein? Na eben. Verborgen im Offensichtlichen: Euer –
Marky Mark
c/o Talamascan Society