Von Wikingern und Schutz-Motiven

Recken und Maiden, Bartträger dieser Welt, ihr müsst jetzt stark sein. Dies ist die Geschichte einer echten Wikingerin – blauäugig, blond, von stattlicher Statur und eisernem Willen. Doch irgendwas ist anders als ich es mir bei Rundgängen über heidnische Dörfer und mittelalterliche Märkte vorgestellt hatte. Bei Cabernet und Kartöffelchen parlierten wir in Horsens, Dänemark, Heimstatt des gefürchtetsten Gefängnisses des Landes, in einer Region, die fast jeder Däne für sozial äußerst fragwürdig hält.

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»You're never too old«

Jeanne Youngson ist meine älteste Freundin. Sie hat mir ihr Geburtsjahr nie verraten, aber die neunzig dürfte sie ganz locker (und geliftet) erreicht haben. Kennengelernt habe ich sie in den 1990ern in Manhattan, wo früher noch die Kuh flog. Es gab Vampyr-Parties in leerstehenden Schlachthäusern und Fetisch-Nächte in einem Laden, der ausgerechnet »Manhole« hieß. Transvestiten standen auf der 14. Straße vor einer Kirche, in der alte Damen Bingo spielten, und die Rocky Horror Picture Show lief noch jeden Freitag und Samstag im »Village East«-Kino.

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»Zusammen ein Ganzes«

Eine schwerstens rauschende Nacht in Berlin. An der Theke erspähe ich zwei tätowierte Ladys, die wie zusammengeschweißt wirken - zeit für einen Drink. Julia und Sandra heißen die beiden und gehen gemeinsam und tätowiert seit zehn Jahren durch dick und dünn. »Ich war Azubi im Service eines Hotels«, berichtet Sandra, »und Julia war meine Vorgesetzte. Später hat sie eine Ausbildung gemacht. Da war ich dann ihre Vorgesetzte.« Die beiden Arbeitskolleginnen entdeckten während ihres abwechselnden Chefin-Seins ihre ähnlichen Interessen, darunter Tattoos. So weit, so normal (zumindest in der Hauptstadt). Doch dann passierte etwas, was unsere beiden Ladys endgültig zusammenbrachte.

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Taetowiermagazin: Wie eine Feder im Wind

Bei einem PodcasterInnen-Treffen über Geister, Großstadtlegenden und Grusel fiel mir die vergleichsweise wie aus dem Ei gepellte Sandra auf. Sie stammt aus einem winzigen, erzkatholischen Bauerndorf; jetzt arbeitet sie bei einer großen Finanzfirma. Neben festen Überzeugungen hat sie ein kleines Geheimnis: Eine tätowierte Feder an der Hüfte.

»Das hat einen gewissen erotischen Touch«, berichtet mir Sandra, »denn ich weiß immer, dass die Leute nicht alles von mir sehen. Das ist für mich nett und birgt Überraschungen für manche Herren.

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Es hilft, wie ein Monster auszusehen

Crudelia läuft mir grundsätzlich zu den unmöglichsten Gelegenheiten und immer nur backstage über die Füße.

Als beispielsweise »Agonoize« (TM 07/2010) ihren dicksten Headliner-Auftritt auf dem Wave-Gothic-Treffen in Leipzig hatten, standen er und ich seitlich an der Bühne und probierten sein neues Kunstblut. Crudelia hatte es nach einem von ihm soeben ersponnenen Rezept so zusammengemischt, dass man die rote Brühe – im Gegensatz zu gekauftem Theaterblut – auch wirklich verkosten kann. Lecker ist anders, aber immerhin. Beim nächsten Mal geisterte Crudelia im Studio von TM-Daueranzeigenkundin und Bodmod-Pionierin Andrea in Dortmund herum und baute den KundInnen Vampirzähne. In München traf ich ihn mit einer Kunst-Leiche, und so schnappte ich ihn mir endlich und fragte ihn zu seinen kruden und gut sichtbaren Tattoos aus.

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Die wollen unbedingt in Designerklamotten

Neulich in Berlin: Jule, bekannt aus der Tattoo Erotica und von vielen Conventions, hat ein Shooting beim exzellenten Modefotografen Patric Böttcher. Wir bauen auf und trinken türkischen Kaffee. An den Wänden hängen fantastische Hochglanzfotos gestylter Damen, fett tätowiert. Vom trashig-alternativen Schnodderschick, wie ich ihn sonst kenne, keine Spur – und das mitten in Berlin, der europäischen Hauptstadt der Freaks.

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Nutella und Totenköpfe

Mir gegenüber sitzt eine Frau mit spektakulärem Namen. 

Nadine Schuster. Mit zweitem Namen Caroline.

Du hast einen Master in Lebensmittelchemie. Neulich hast du Nutella untersucht. Was war da drin?
Eigentlich nur Fett, Zucker und ein bisschen Wasser.

Im Kühlschrank bei dir sehe ich nichts außer Joghurt, Eis und einem eingeschweißten Käse.
Ich bin kein Ernährungswissenschaftler, viele verwechseln das. Ich werd immer gefragt: Wie soll ich mich ernähren? Davon hab ich keine Ahnung. Ich weiß nur, was in den Lebensmitteln drin ist.

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Mit Rammstein auf dem Heuwagen

Flammprobe sollte der öffentlich-rechtliche Rundfunk sein, denn hier haben Staat und Kirche noch was zu melden. Darum fühlte ich Silke Super, einer in Berlin-Brandenburg sehr bekannten – und eben öffentlich-rechtlichen – Moderatorin, auf die tätowierte Haut.

»Das chinesische Schriftzeichen habe ich mir im Jahr 2000 auf der Expo in Hannover im chinesischen Pavillon aufpinseln lassen«, erzählt sie mir bei einem Sprudelwasser backstage. »Der Chinese war total erleichtert, dass er nicht schon wieder den Namen "Siegfried" aus chinesischen Namen zusammenbasteln musste«. Ich war damals gerade Mutter geworden. Wir haben zwar keine Asiaten in der Familie und wir essen auch nicht überproportional oft beim Chinesen unseres Vertrauens, aber wir fanden den Namen ›Li‹ schön. Lisa wäre auch gegangen, aber wir haben uns gesagt, das geht auch kürzer und besser. So war das dann auch.

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»Tattoos für die Völkerverständigung«

Conventions sind Einsteigerdroge, Ausflugsziel für die janze Familie, Shoppingwunderland für TätowiererInnen und natürlich Treffpunkt für den irren, bunten Haufen. Während Dirk-Boris oder Travelingmic dabei durch nichts aus der Ruhe zu bringen sind und jeden Tätowierer schon aus dem Augenwinkel erkennen, renne ich immer noch wie ein kleines Kind mit 'nem geschenkten Hunni im Süßigkeitenladen rum: Day-of-the-Dead-Tassenuntersetzer, »Bitch«-Aufnäher, aus Horn geschnitzte Anker? Immer her damit.
 

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Tattoo FAQ: Skull - Logo

Constanze Hartmann und das Skull-Logo

Constanze schreibt:

"Alsooo...hier nochmal alles in einem:

"Veritas" hat für mich die aussagekräftigste Bedeutung, die es nur geben kann, Wahrheit und Rechtschaffenheit. Dieses eine Wort beinhaltet fast alles, was im Leben wichtig ist. Zusammen mir den Totenköpfen steht es dafür, dass man alle Blickwinkel und Facetten betrachten muss, um zur eigentlichen und einzigen Wahrheit zu gelangen. Außerdem soll es daran erinnern, die Augen nicht vor der Wahrheit zu verschließen, egal was sie bedeutet.

Abgesehen davon, habe ich seit ich mich erinnern kann eine riesige Schwäche für die antike Geschichte, daher ist es auf lateinisch, und für die Kriminalistik, daher die Totenköpfe. Beides vereint also in sich meine beiden größten Interesse- Leidenschaften."

P.S. Another sign of true fandom, here by Nicole:
My vampire smiley & heart in pretty bold lines -- whow...that's statement...

Nicole Brusinsky: "Ich find's jut und bin stolz drauf ;)"

Tätowiermagazin: Im Wendekreis der Tätowierung

Das Leben dreht und wendet sich oft, und mit ihm die Tätowierungen. Auch hinter offensichtlich unfetten Pieces kann eine Menge Story stecken. Meine Freundin Sarah Mandy kennt das live (Achtung, LeserInnen: der Namensteil »Mandy« ist geheim, daher lassen wir ihn im Folgenden weg – ihr wisst von nichts!). Erst hat die gelernte Biologin bei mir und in der Bonner Rechtsmedizin mit Blut und Insekten auf Leichen gearbeitet, dann war sie auf einmal hauptberuflich Festival-Managerin. Zeit für ein Treffen in der Hauptstadt.

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Der Hipster - Killer mit den Leberkäs - Semmeln

Bei einem Dreh mit Moderator und Filmproduzent Jan Böhmermann erblickte ich Barth - offenbar die Seele des Ladens. Niemand machte in seiner Gegenwart einen auf dicke Hose, und er ist der einzige Mensch, dem ich mit mit gutem Gefühl einen Gebrauchtwagen abkaufen würde. Zeit für ein paar Fragen.

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Tätowierter Freund - Gepiercter Helfer (Schwaebische Zeitung)

Dr. Mark Benecke gehört zu den bekanntesten Kriminalbiologen der Welt. Der 43-Jährige ist Ausbilder an deutschen Polizeischulen, hat zahlreiche populärwissenschaftliche Bestseller zur Kriminologie geschrieben, für den Spieleverlag Ravensburger einen Kinder-Experimentierkasten herausgegeben – und ist über und über tätowiert. Seit 2011 ist Benecke auch Vorsitzender des Vereins Pro Tattoo. Der Kriminalbiologe hält ein Tätowierverbot für Polizeibeamte für „weltfremd, rückschrittlich, kleinkariert, piefig, unsachlich und absurd“. Tätowierungen seien längst so weit verbreitet, „dass sich Jugendliche eher freuen, wenn sie einen tätowierten Polizisten treffen, da sie sich da verstanden fühlen“, so Benecke.

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Henning und der allessehende Skull (Tätowiermagazin)

Dass man sich ein Autogramm oder Band-Logo tätowieren lässt, ist die eine Sache. Als aber bei einer Veranstaltung ein Zuhörer mit meinem Dienst-Symbol, fettest auf seine Brust geinkt, vor mir stand, da war ich platt. Wenig später saß Henning, der Träger dieses ultimativen Pieces, bei mir in der Küche und berichtete, wie er auf seine krasse Idee kam.

»Du hast bei uns an der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg vor vier, fünf Jahren eine Gast- vorlesung gehalten«, erzählt er bei einer Tasse Kaffee. »Da fing der Studiengang ›Forensik‹ gerade an, und deine Vorlesung war eigentlich auch nur für Forensiker. Eine gute Freundin von mir, die großer Fan von dir ist, hat mich mitge- schleppt, weil sie nicht allein da sitzen wollte. Ich studiere Chemie und kannte vorher nichts von dir, fand aber interessant, was sie erzählt hatte: Herr der Fliegen und so. Und dann habe ich dein Logo zum ersten Mal gesehen. Ich fand’s cool, wie der Logo-Totenkopf in alle Richtungen blicken zu müssen, zu können und zu wollen.«

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Tattoos in China

In Peking ist so ziemlich alles möglich: Unerklärliche Verkehrs-Staus in der Innenstadt um Mitternacht, der Abriss ganzer Wohnviertel in einer halben Woche sowie zweieinhalb verschiedene Staatssysteme in einem einzigen Land. Nur eins gibt es so gut wie gar nicht: Tattoos.

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Medellin: Die Stadt der tätowierten StudentInnen

"Hijo de puta!" (Hurensohn) schimpft schimpft die wunderschöne Dalia den Tätowierer an, der ihre soeben frisch tätowierte Fuß-Sohle küsst. Vermutlich hat sie ein paar Stress-Hormone zuviel abbekommen, denn das Traum-Symbol, das sie ab heute wie ihre ebenfalls soeben gestochenen Cousine Astrid auf der Sohle trägt, hat etwas gezwickt, bevor es nun seine Symbolkraft entfalten kann.

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Diskussion zu "Tätowierungen und Kriminalität"

Die Aussage im o. g. Artikel, dass sich aus Tätowierungen "häufig" und "zweifelsfrei" Rückschlüsse auf das soziale Umfeld ziehen lassen, ist unrichtig und wird durch die vorgestellte Studie nicht gestützt.

Richtig ist hingegen die ebenfalls aus dem Artikel stammende Aussage, dass "ein (direkter) Zusammenhang zwischen Kriminalität und Tätowierungen (...) nur in Ausnahmefällen" besteht. Wir würden sogar weiter gehen und sagen, dass der Zusammenhang überhaupt nicht nachweisbar ist

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China People Mark Benecke (Tatoo Extreme)

Forensic medical officer is a heavy and unattractive work for most people. It happens all the time that you have to face the incomplete and smelly corpses. Out of our imagination, Mark Benecke is a unique figure in this field, and by achieving a great idea in his work, Dr. Mark becomes a world-renowned forensic entomologist. Mark Benecke was born in 1970, in Bavaria, Germany. After receiving a Dr. rer. medic. at Cologne University in 1997, he worked in the Chief Medical Examiner's Office in Manhattan, New York from 1997–1999. As of 2008, he works internationally on forensic cases as a freelance expert witness. He also teaches at various police academies and acts as a visiting professor to universities in Germany, England,Vietnam, Colombia, and the Philippines.

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Die schwarzen Menschen am Darien Gap (Tätowiermagazin)

Der Darién Gap ist eine sumpfige, unwirtliche und kaum erschlossene Gegend zwischen Panama und Kolumbien. Wer sich von Tropenkrankheiten, brütender, schwüler Hitze, Drogenkurieren und Mückenschwärmen nicht abschrecken lässt, trifft hier auf die Embera, einheimische Indios, die eine skurrile Art von Körperdekoration ausüben, die ihre Haut teilweise komplett schwarz erscheinen lässt.

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