Notfall-Anleitung zur Asservierung insektenkundlicher Spuren
• Außentemperaturmessung an der Leiche vom Fundort bis zur Obduktion, so häufig wie möglich.
• Bei "verpackten" Leichen Temperatur direkt an der Leichen messen (= in der Verpackung).
• Fotodokumentation der madenbefallenen Körperbereiche, immer mit Maßstab: detailscharfe Nahaufnahmen!
• Bei der Fundortbeschreibung: Auch auf erwachsene Fliegen achten und ggf. asservieren.
• In Wohnungen: Fenster geöffnet? Himmelsrichtung? Erwachsene Fliegen wo anzutreffen?
• Ansprechpartner bei der örtlichen (Schutz-)Polizei für Detailfragen zur Fundortumgebung angeben.
• Möglichst viele der größten Maden so bald wie möglich in 70% Alkohol überführen (notfalls auch Brennspiritus, Schnaps oder Rum).
• Wenn möglich, Maden zuvor mit heißem Wasser (Kaffeemaschine) kurz übergießen und Wasser wieder abschütten, dann in Alkohol überführen. Niemals (!) Formalin!
• Genaue Beschriftung der Lagerungsgefäße: Entnahmeort und -zeit.
• Kühlung nicht zwingend notwendig.
• Falls möglich, einige der größten und lebenden Maden in ein sauberes Schraubdeckelglas (z.B. gespültes Marmeladenglas) mit feuchtem -- nicht nassem -- Papier und stecknadelgroßen Luftlöchern im Deckel sicherstellen und sofort zur Zucht an Insektenkundler weiterleiten.
• Forensischen Insektenkundler jederzeit sofort telefonisch kontaktieren.
Oft genügt ein kurzes Gespräch, um eine später hervorragende Asservierung zu gewährleisten!
So erreichen Sie uns:
Dr. Mark Benecke 049 171 177 12 73
Dipl.-Biol. Kristina Baumjohann 0049 176 22 666 560
• Die angegebenen Rufnummern zwingend NUR IM NOTFALL (TATORT) anrufen!
• Auch eine rasche, unvollständige Asservierung von Insektenmaterial kann im Einzelfall genügen, um eingegrenzte kriminalistische Fragen zu beantworten. Nur Mut!