Kriminalist in Plauderlaune

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger vom 29. Juni 2016 , Seite 27

VON ALEXANDRA SPÜRK

Klick für's PDF!

Warum starben zahlreiche amerikanische Soldaten unter umgekippten Getränkeautomaten? Was steckt hinter der Schlagzeile „Frau tötet Mann mit High Heels“? Und kann eine Frau jemanden mit ihrem Busen ersticken? 


Der international renommierte Kriminalbiologe Mark Benecke (45), der auch als Kandidat der Partei „Die Partei“ zur Oberbürgermeisterwahl angetreten war und auf Platz 3 landete, hat sich mit zahlreichen solcher bizarrer Todesfälle beschäftigt, manche von ihnen hat er selbst aufgeklärt. An drei Abenden – von Sonntag bis Dienstag – berichtete er davon im jeweils ausverkauften Gloria. 

„Kinder sind die besten Naturwissenschaftler“, sagt er, „weil sie sich auf Experimente verlassen und nicht auf falsche Grundannahmen.“ Also haben Benecke und sein Team den „Busenmord“ (so schrieb es die Boulevardpresse) nachgestellt. Die Lösung des Falls: „Ja, das geht, wenn die Frau kräftiger ist als der Mann.“ 

Was sich neben allem wohligen Grusel durch Beneckes Vorträge zieht, ist das: Ständig erinnert er seine Zuschauer daran, dass sie früher oder später selbst sterben werden. „Wenn man das einmal verstanden hat“, sagt Benecke, „kann man eigentlich ganz gelassen sein.“ Mit dieser Variation des mittelalterlichen „Memento Mori“ („Bedenke, dass du sterblich bist“) verbreitet der Naturwissenschaftler Benecke nicht Angst und Schrecken, sondern gute Laune im Gloria. 


Mit großem Dank an Alexandra Spürk und die Redaktion für die Erlaubnis zur Veröffentlichung.


Mark als Prospektbote

Kölner Stadt-Anzeiger